Mülheim. Iraker hatte angedroht, zu springen. Stundenlang war die Situation unklar. Sein Asylantrag war vor Monaten abgelehnt worden. Wie es weitergeht.

Ein Einsatz der Mülheimer Ausländerbehörde an der Kardinal-Graf-Galen-Straße ist am Freitagmorgen aus dem Ruder gelaufen. Ein Iraker, der abgeschoben werden sollte, drohte aus dem Fenster eines Mehrfamilienhauses zu springen. Über Stunden hielt er Rettungskräfte und Anwohner in Atem.

Laut Stadt hatte der 23-jährige, alleinstehende Mann im November 2021 in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Dieser sei im August 2024 in zweiter Instanz abgelehnt worden. „Die Gründe liegen der Ausländerbehörde nicht vor“, teilte Mülheims Stadtsprecherin Tanja Schwarze mit. Vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erreichte die Stadt der Bescheid zur Ausreisepflicht des Mannes. Daraufhin sollte die Abschiebung am Freitag vollzogen werden, so Schwarze.

Mülheims Kräfte brauchten vorsorglich aufgebautes Sprungtuch nicht

Doch es kam anders: Nachdem ihm mitgeteilt worden war, was ihm bevorsteht, drohte der Mann, sich aus dem Fenster zu stürzen. Gegen 7.40 Uhr schalteten die städtischen Mitarbeiter die Polizei ein. Auch Feuerwehr, Rettungsdienst und ein Notarzt waren vor Ort. Das vorsorglich aufgebaute Sprungtuch kam glücklicherweise nicht zum Einsatz.

Stundenlang, sagte Polizeisprecher René Bäuml, war es vor allem darum gegangen, dass der Verzweifelte nicht zu Schaden kommt. „Priorität eins ist, dass er sich nicht verletzt“, hieß es während des noch laufenden Einsatzes. Die Kräfte hätten alles versucht, um Kontakt mit ihm aufzunehmen, im Gespräch zu bleiben. Der Iraker saß laut Augenzeugen lange Zeit im Fenster, ein Fuß hing bereits über dem Abgrund. Schließlich gelang es der Polizei, ihn unverletzt zu überwältigen. Die Kardinal-Graf-Galen-Straße war während des Einsatzes in beide Fahrtrichtungen gesperrt.

Iraker kam zu Untersuchungen in ein Krankenhaus

Der Mann kam am Freitagmittag in ein Krankenhaus. „Mögliche weitere ausländerrechtliche Maßnahmen lassen sich erst nach Feststellung seines Gesundheitszustands klären“, teilte Schwarze mit. „Die Untersuchungen bleiben abzuwarten.“

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