Mülheim. 2024 haben in Mülheim zahlreiche Geschäfte geschlossen – aus unterschiedlichen Gründen. Trotzdem wollen Experten nicht schwarzmalen.

  • In Mülheim haben im vergangenen Jahr zahlreiche Geschäfte geschlossen.
  • Die Geschäftsaufgaben hatten unterschiedliche Gründe.
  • Wie zwei Experten die Situation im Mülheimer Handel sehen.

Der Einzelhandel in Mülheim hatte es im vergangenen Jahr nicht leicht – zahlreiche Geschäfte haben für immer geschlossen. Wie steht es um den Standort und wird es 2025 besser? Die Redaktion hat darüber mit Frank Prümer, dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Innenstadt, und Marc Heistermann, dem Geschäftsführer des für Mülheim zuständigen Handelsverband Ruhr gesprochen.

„Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für alle schwierig“, sagt Prümer, der aber betont, dass es für die Geschäftsaufgaben vielfältige Gründe gegeben hat – von Personalmangel, einer erfolglosen Nachfolger-Suche bis hin zu bürokratischen Hürden wie im Falle der Kofferecke. Am Ende bleibe jedoch: „Jede Schließung ist traurig für das Angebot und das Ergebnis ist nicht gut für die Stadt.“

Mülheimer Innenstadt: „Schön hier“ ist ein positives Beispiel

Doch Prümer, Inhaber der gleichnamigen Modekette, will nicht schwarzmalen: „Ich sehe die Stadt nicht in einem Abwärtsstrudel.“ Denn es gebe auch positive Entwicklungen, etwa einige neue Geschäfte, die 2024 an den Start gegangen sind. Als erfolgreiches Beispiel nennt Prümer die im vergangenen Jahr deutlich vergrößerte Veranstaltungsreihe „Schön hier“, die an mehreren Terminen viele Mülheimerinnen und Mülheimer ins Wallviertel gelockt hatte. „Das war Bombe“, und habe gezeigt, dass die Menschen gerne in die Stadt kommen, wenn ihnen etwas geboten wird. 2025 soll die Reihe erneut organisiert werden, die Detailabsprachen dazu laufen gerade.

Wie entwickelt sich Mülheim als Standort für den Einzelhandel?
Wie entwickelt sich Mülheim als Standort für den Einzelhandel? © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Für Marc Heistermann sind genau solche Formate ein Weg, um Innenstädte zukunftsfähig zu machen. „Damit bekommen wir Publikum in die Stadt“, sagt der Geschäftsführer des Handelsverbandes. Mittel- bis langfristig müssten sich die Zentren noch weiter umstellen, mehr auf Aufenthaltsqualität, Erlebnischarakter und Nahversorgung setzen. Kurzfristig nimmt der Handelsexperte vor allem die im Februar anstehende Bundestagswahl in den Blick.

„Ganz wichtig ist es, dass die Menschen mehr Verlässlichkeit bekommen“, betont Heistermann. Das gelte genauso für einen Unternehmer, der eine Neugründung angehen will – wie auch für die Kundinnen und Kunden, die ihr Geld seit geraumer Zeit lieber zurückhalten, als es auszugeben. Heistermann hofft, dass sich diese Verunsicherung nach der Wahl auflöst – und die Zeiten auch für Händlerinnen und Händler wieder besser werden.

Einzelhandel in Mülheim: Mehr zum Thema

Bleiben Sie in Mülheim auf dem Laufenden!

>> Alle Nachrichten aus Mülheim lesen Sie hier. +++ Abonnieren Sie kostenlos unseren Newsletter per Mail oder Whatsapp! +++ Hier kommen Sie zu unseren Schwerpunktseiten Wohnen, Gastronomie, Handel/Einkaufen und Blaulicht. +++ Zu unserem Freizeitkalender geht es hier. Legen Sie sich doch einen Favoriten-Link an, um kein Event zu verpassen! +++ Lokale Nachrichten direkt auf dem Smartphone: Laden Sie sich unsere News-App herunter (Android-VersionApple-Version).