Mülheim. Muss ein Nagelstudio ausgerechnet neben Lebensmittel-Läden liegen? Carola Buschmann meint, nein. Warum das Forum keinen Handlungsbedarf sieht.

Ins Forum geht Carola Buschmann derzeit nur mit FFP2-Maske. Der Grund: „sehr unangenehme Emissionen“, konkret: Lack- und Lösungsmittelgeruch.

Auch die vermeintliche Quelle hat die Mülheimerin bereits ausgemacht: das Nagelstudio im Erdgeschoss, unmittelbar am Durchgang zum Hauptbahnhof. Was Buschmann besonders ärgert: „Ich verstehe nicht, dass ein solch emittierendes Geschäft direkt neben und gegenüber von Lebensmittelgeschäften überhaupt erlaubt ist. Bestimmt sind diese Gerüche nicht gesundheitsfördernd.“

Nebenan und gegenüber – das meint vor allen Dingen das unmittelbar angrenzende Reformhaus und eine Bäckerei. „An dieser Stelle ist ein Nagelstudio vollkommen falsch platziert. Ich habe eine sehr feine Nase und mich stört dieser Geruch. Aber ich denke da auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der umliegenden Geschäfte, die das den ganzen Tag aushalten müssen. Bei den Mitarbeitern im Studio selbst kann man nur hoffen, dass sie wissen, was sie sich da aussetzen.“

E-Mails der Mülheimerin ans Centermanagement und Umweltamt blieben bislang unbeantwortet. Auf Nachfrage erklärt Center Manager Felix Veltel: „Eine solche E-Mail ist mir nicht bekannt, davon höre ich gerade zum ersten Mal. Und mir liegen auch keinerlei Beschwerden aus einzelnen Geschäften vor.“

Centermanagement des Mülheimer Forum: „Es gibt da keine Emissionen“

Die Vergabe von Geschäftsräumen im Forum, erklärt Veltel, erfolge grundsätzlich nach unterschiedlichen Kriterien. „Wir schauen zum Beispiel, dass wir konkurrierende Angebote nicht unmittelbar nebeneinander platzieren.“ Dass ein Nagelstudio neben Lebensmittelgeschäften liegt, sieht der Center-Manager letztlich weitgehend unproblematisch – „es gibt da keine Emissionen“.

Carola Buschmann hingegen könnte sich durchaus bessere Konstellationen vorstellen und hat in ihrer E-Mail ans Forum gleich Vorschläge für Alternativ-Standorte gemacht. Sie schlägt beispielsweise einen Tausch mit dem Ruhrbahn-Service-Laden oder dem Reisebüro vor. Im Reformhaus wiederum will man sich zu der Beschwerde nicht weiter äußern. Ein „Geruchstest“ unmittelbar vor Ort am späten Donnerstagnachmittag fällt weitgehend neutral aus.

Geruchsbelästigung? Passanten im Forum bleiben weitgehend unbeeindruckt

Angesprochen auf das Problem zucken Rabea und Dennis (19), gerade auf dem Weg durchs Forum zur S-Bahn, nur die Schultern. „Ich hole mir vielleicht mal da vorne ein Brötchen, aber dann bin ich schon wieder raus“, sagt die 20-Jährige. Und Dennis ergänzt: „Am Hauptbahnhof gibt es Ecken, da riecht es sicherlich viel schlimmer.“ Rentner Winfried Grabner wiederum gibt zu bedenken, „dass man froh sein kann, wenn hier im Forum nicht alles leer steht“.

Carola Buschmann allerdings hat ihre Konsequenzen gezogen: Sie kauft weiter nur mit Maske ein. Und sie will ihre E-Mails noch einmal losschicken.

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