Mülheim. Willkommen im Märchengarten. Hier entstehen die kleinen Meisterwerke von Rolf Groß, die nicht nur Vögel, sondern auch Menschen begeistern.
Versteckt in Oberdümpten liegt der Märchengarten von Rolf Groß. An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Einen Feuerplatz, Sitzecken, seine Obstbäume, Beerensträucher und den Gemüsegarten. In der Mitte des 1500 Quadratmeter großen Gartens steht eine riesige Gans aus Holz. Selbst gebastelt, versteht sich. „Das hab ich für meine Gans gebaut. Als Erinnerung. Sie war immer sehr lieb zu mir, weniger zu den Nachbarn. Hat hier für Ordnung gesorgt, besser als jeder Wachhund. Solange, bis der Fuchs kam“, sagt der 84-Jährige.
Bereits seit 35 Jahren ist die Gartenparzelle der Rückzugsort von Rolf Groß. Als jahrelanges Mitglied in dem Kanu- und Ski-Club Hünenmärk liebt er die Natur und Ruhe. Wer sich alles um den Garten kümmert? Ja, er selbst natürlich! Bei seiner Arbeit trägt der 84-jährige Rentner am liebsten seine Klompen, holländischen Holzschuhe. Fast jeden Tag fährt er raus, um nach dem Rechten zu sehen oder an seinen einzigartigen Vogelhäusern zu basteln.
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Mit Liebe und Holz – Wie Rolf Groß die Natur in seinen Mülheimer Garten einlädt
Alles begann vor sechs Jahren, als Rolf Groß zufällig ein einfaches Meisenhaus sah: „Ich dachte mir, das kann ich doch besser.“ Also fing der Hobby-Handwerker an zu basteln. Er wählt dabei das Holz mit Bedacht, achtet auf Maserungen und natürliche Formen. Das Holz bestimmt dann die ungefähre Größe und den Platz für jedes Detail. Fenster sägt er aus, setzt Gläser ein und deckt das Dach sorgfältig mit Kupfer. Jeder Handgriff sitzt. Wie lange er an den Vogelhäusern werkelt, kann er selbst nicht genau sagen. „Vielleicht zwei Wochen, keine Ahnung. Ich mache das halt so nach Lust und Laune“, sagt er und zuckt mit den Schultern.
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Oben bekommt jede Hütte ein Namensschild, dabei wird der Dümptener kreativ. „Ich frage die Leute immer nach ihrem Namen und nach ihrem Beruf, oder was sie gerne machen. Dann fällt mir schon was Passendes ein“, so der 84-Jährige. Oben können die Vögel einziehen und brüten, unten bei der Eingangstür finden sie Futter. Aber nicht jeder Vogel, der einzieht, scheint das Prinzip des Vogelhauses zu verstehen. „Einmal, da hat eine Meise das Fenster kaputt gemacht und ist in die Futterkammer eingezogen. Etwas undankbar“, so Rolf Groß.
Kreativer Senior aus Mülheim baut einzigartige Vogelhäuser
Jedes seiner Vogelhäuser ist ein Kunstwerk und seine persönliche Note ist in jedem einzelnen wiederzufinden. Manchmal baut er eine Lichterkette ein, streicht die Fassade bunt oder verziert den Hauseingang mit kleinen Klompen und Bratpfannen. Denn Groß ist eben nicht nur für seine Schuhwahl bekannt, sondern auch für seine Bratkunst. In einer Schüppe brutzelt Rolf Groß dann Spiegeleier und Speck direkt über dem Lagerfeuer. Ein kleiner Partytrick, wie er meint.
Der Rentner macht seine kleinen Vogelhäuser vor allem für Freunde und Familie. „Das macht mir einfach Spaß und ich komme richtig zur Ruhe. Und wenn ich dann Leuten noch eine Freude machen kann, besser geht es nicht.“
Leserinnen und Leser können sich gerne bei ihm melden und für eine Aufwandsentschädigung ein Vogelhaus anfragen: gross-solar@web.de.
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