Mülheim. Wo bald ein Gartencenter entstehen soll, finden Anwohner im Mülheimer Norden immer weniger Parkplätze. Was die Stadt dazu sagt.

Lange hielt der Umbau der hinteren Oberheidstraße zwischen Wenderfeld und Aktienstraße die Menschen in Mülheim-Dümpten in Atem. Doch auch nach dem Abschluss der Bauarbeiten gibt es neue Herausforderungen. Es geht ums Parken.

Einerseits freut sich der ein oder andere über den neu entstandenen Radweg, andererseits fehlen dadurch Stellplätze für Anwohnerinnen und Anwohner. Für Gäste der Gaststätte Wilhelmshöhe an der Ecke zur Mühlenstraße sei es kaum noch möglich, in der Nähe des Restaurants einen Parkplatz zu finden, heißt es aus der Nachbarschaft.

Stadt Mülheim konnte keine zusätzlichen Flächen für Parkplätze erwerben

„Der ruhende Verkehr wird bei jeder Straßenplanung mitbedacht. Alleine dadurch vermehren sich aber nicht die zur Verfügung stehenden städtischen Flächen“, erklärt die Verwaltung zu dem Thema. Es seien sogar Eigentümer mit geeigneten Flächen angefragt worden, ob sie ihre Grundstücke zu Gunsten von öffentlichen Längsparkstreifen verkaufen würden. Ohne Erfolg.

Auch sei die Möglichkeit geprüft worden, neben dem Friedhof einen Parkplatz anzulegen. Der dortige Bebauungsplan („Neuer Friedhof Dümpten – C 15“) lasse aber nur die Erweiterung eines Friedhofs einschließlich Stellplätzen für dessen Nutzer zu. Für öffentliche Stellplätze müsste der Bebauungsplan geändert werden.

Anwohner beobachten wildes Parken auf Grünflächen

Viele Anwohnerinnen und Anwohner der Oberheidstraße sowie der oberen Mühlenstraße nutzen mittlerweile vermehrt den Parkplatz an der ehemaligen Bezirkssportanlage, wo zuletzt das Flüchtlingsheim untergebracht war.

„Insbesondere zu den Stoßzeiten, wenn sowohl der Friedhof als auch die Gaststätte gut besucht sind, ist die Parkplatzsituation dort äußerst angespannt“, berichtet ein Dümptener. Zumal auch Last- und Wohnwagen die eigentlich für Pkw vorgesehenen Plätze besetzen. Besonders angespannt sei die Situation während der Woche bei Beerdigungen. Friedhofsgäste parkten dann sogar einfach auf Grünflächen.

Stadt Mülheim beobachtet oft freie Plätze - Buswendeschleife zugeparkt

„Unsere Beobachtung ist die, dass tatsächlich immer noch ein Stellplatz zu bekommen ist“, entgegnet die Stadtverwaltung. Tatsächlich waren beispielsweise am Freitagmittag noch über 20 Stellplätze frei. Problematisch ist nur, dass im vorderen Bereich des Parkplatzes oftmals die Wendeschleife für die Buslinie 136 zugeparkt wird. Im November sei der Parkplatz einmal so voll und der Wendebereich zugeparkt gewesen, dass Autofahrer dem Busfahrer beim Wenden auf der engen Oberheidstraße helfen mussten.

Die Busse der Linie 136 wenden am Parkplatz der ehemaligen Bezirkssportanlage - wenn der Bereich nicht gerade zugeparkt ist.
Die Busse der Linie 136 wenden am Parkplatz der ehemaligen Bezirkssportanlage - wenn der Bereich nicht gerade zugeparkt ist. © md-presse | Marcel Dronia

Durch Optimierungen der Halteverbotsmarkierungen sind Maßnahmen gegen das behindernde Parken an der Wendeschleife bereits beschlossen.

Doch wie geht es langfristig mit dem Parken in dem Bereich Dümptens weiter? Auf dem Areal der ehemaligen Bezirkssportanlage möchte die Firma Schley ein großes Gartencenter errichten. Von 260 Parkplätzen in kreisrunder Anordnung war zuletzt die Rede. Die zuständige Bezirksvertretung 2 hatte im Zuge des Planverfahrens auch die Idee von Stellplätzen für die Öffentlichkeit aufgeworfen. Diese Möglichkeit befinde sich noch in Abstimmung mit dem Eigentümer, heißt es seitens der Stadt.

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