Mülheim. Der Notdienst von Tierärzten in Mülheim und umliegenden Städten wird bald neu geregelt. Eine Tierärztin erklärt, was für Tierhalter wichtig ist.

Braucht ein Haustier künftig tierärztliche Hilfe außerhalb der regulären Sprechzeiten, können Tierhalter auf einen neu geregelten tierärztlichen Notdienst zurückgreifen. Eine Mülheimer Tierärztin erklärt, was die Beweggründe dafür sind.

„Es hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die Abdeckung mit tierärztlichem Notdienst in Mülheim und den Nachbarstädten eher knapp ist und die umliegendem Tierkliniken massiv überlastet sind“, schildert die Tierärztin Jennifer Hochgesang, die ihre Praxis an der Kaiserstraße in Mülheim betreibt. Es galt also, eine Lösung für tierische Notfälle zu finden, die nicht bis zu den Sprechzeiten der Tierarztpraxen warten können, aber auch nicht derart lebensbedrohlich sind, dass das Tier in einer Klinik behandelt werden müsse, wie etwa bei starken Blutungen, Bewusstlosigkeit, abgetrennten Körperteilen, verdeutlicht die Tierärztin.

Neuer Tierarzt-Notdienst in Mülheim und Umgebung mit größerem Zeitfenster

Der neu organisierte ambulante Notdienst wird ab dem 1. Januar von verschiedenen Tierarztpraxen aus Mülheim, Oberhausen und Duisburg übernommen - reihum über die Stadtgrenzen hinweg und zu folgenden Zeiten: montags bis freitags zwischen 18 und 23 Uhr, samstags von 12 bis 22 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10 bis 20 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten müssen Tierhalter sich an die umliegenden Tierkliniken wenden.

Tierärztin Jennifer Hochgesang, die ihre Praxis in Mülheim an der Kaiserstraße betreibt, erklärt die Beweggründe dazu, den tierärztlichen Notdienst in Mülheim und den Nachbarstädten neu zu regeln.
Tierärztin Jennifer Hochgesang, die ihre Praxis in Mülheim an der Kaiserstraße betreibt, erklärt die Beweggründe dazu, den tierärztlichen Notdienst in Mülheim und den Nachbarstädten neu zu regeln.

„Damit umfasst der neue Notdienst ein viel größeres Zeitfenster als der Bereitschaftsdienst, den wir zuvor in Mülheim hatten“, erklärt Jennifer Hochgesang und betont: „Und die Kliniken können sich auf die bedrohlichen Notfälle konzentrieren.“ Die Kooperation der Praxen aus den angrenzenden Städten bedeutet aber auch, dass ein Mülheimer Tierhalter im Notdienst unter Umständen nach Duisburg oder Oberhausen fahren muss, um die notdiensthabende, ambulante Tierarztpraxis aufzusuchen. Die Mülheimer Tierärztin sieht darin kein Problem: „Die Wege sind im Vergleich zu anderen Landstrichen überschaubar.“

Kritik an Service-Gebühr, über die die tierärztliche Notdienstpraxis zu erfahren ist

Wenn Tierhalter den Notdienst nutzen, fällt eine Pauschale von 50 Euro an. „Das ist aber nicht anders als vorher im Notdienst auch“, so Hochgesang. Wichtig sei, dass Herrchen und Frauchen sich vor dem Besuch der Notdienst-Praxis anmelden, denn, so die Tierärztin: „Nicht jede Praxis ist durchgängig vor Ort besetzt.“ Für die Anmeldung solle die zentrale Notrufnummer 09008/118118 genutzt werden.

Auf Social-Media-Plattformen wie Facebook hatte die Gebühr bei dieser Hotline von 2,99 Euro pro Minute für Kritik gesorgt. Die Mülheimern Tierärztin erläutert dazu: „Daran verdient kein Tierarzt etwas. Es handelt sich um eine reine Schaltstelle. Unter der Nummer sollen keine langen Beratungsgespräche stattfinden, sondern nur Absprachen getroffen werden.“ Die Hotline habe sich andernorts bereits etabliert. Künftig solle zudem eine - unentgeltlich nutzbare - Internetseite mit Infos über die notdiensthabende Tierarztpraxis geschaltet werden. Diese befinde sich allerdings noch im Aufbau.

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