Mülheim. Aus den Fenstern des denkmalgeschützten Mülheimer Tersteegenhauses strahlt rotes Licht. Was es damit auf sich hat, verrät der Förderverein.

Warum scheint neuerdings Rotlicht im Tersteegenhaus? „Das ist unsere Weihnachtsbeleuchtung, die wir bis zum 6. Januar so beibehalten wollen“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins für das Heimatmuseum Tersteegenhaus Bürgermeister Markus Püll. Vom städtischen Immobilienservice installierte Autoscheinwerfer mit einer entsprechenden Farbeinstellung sorgen derzeit rund um die Uhr für einen weihnachtlichen Rotschimmer im anno 1530 errichteten Haus, in dem von 1746 bis 1769 Gerhard Tersteegen gelebt hat.

Noch sind die Fenster des seit 2017 geschlossenen und in der Restaurierung befindlichen Heimatmuseums nur provisorisch mit Baufolie abgedeckt. Doch Püll und seine Vorstandskollegen Harry Helming-Arnold, Hansgeorg Schiemer und Ben Grewe haben am zweiten Adventswochenende in der Petrikirche ein historisches Modellfenster vorgestellt, das stilecht eingesetzt werden soll.

„Wir wollen helfen, Zeitzeugen unserer Stadt Mülheim zu erhalten“

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Der 2011 gegründete Förderverein des vor 75 Jahren eröffneten Heimatmuseums bittet die Bürgerschaft, jetzt auch mit einem druckfrischen Faltblatt um Spenden für die historischen Fenster, deren Stückkosten Hansgeorg Schiemer auf etwa 9000 Euro schätzt. Ein Spendenkonto bei der Volksbank Rhein-Ruhr ist unter dem Stichwort: „Fenster“ und der IBAN: DE41350603868196430008 eingerichtet.

„Denkmale bewahren kollektive Erinnerung und deshalb wollen wir helfen, die Zeitzeugen unserer Stadt zu erhalten“, zitiert Markus Püll den Spendenaufruf.

Suchen Spender für das Mülheimer Zeitzeugen-Projekt Tersteegenhaus (v.l.): Die Vorstandsmitglieder des Fördervereins Harry Helming-Arnold, Hansgeorg Schiemer, Markus Püll und Ben Grewe.
Suchen Spender für das Mülheimer Zeitzeugen-Projekt Tersteegenhaus (v.l.): Die Vorstandsmitglieder des Fördervereins Harry Helming-Arnold, Hansgeorg Schiemer, Markus Püll und Ben Grewe. © Thomas Emons

Jetzt beginnt der zweite Bauabschnitt der Restaurierung

Im ersten, 2023 abgeschlossenen, Bauabschnitt der Restaurierung, wurde die gesamte Gebäudehülle, einschließlich der Dachfolie erneuert, der Hausschwamm beseitigt, das Fachwerk ausgefacht und eine Seitenwand gesichert. Den ersten Bauabschnitt der Restaurierung haben Land und Bund mit 515.000 Euro gefördert.

Jetzt beginnt der zweite Bauabschnitt, den Bund und Land mit 670.000 Euro fördern. Die Stadt hat dafür 835.000 Euro in ihren Investitionshaushalt eingestellt. Auch die Mülheimer Bundestagsabgeordneten bemühen sich um Fördermittel.

So geht es weiter bis Anfang 2027

Im zweiten Abschnitt soll die Fassade und das Dach wiederhergestellt und der Innenraum denkmalgerecht und bei Erhalt der historischen Bausubstanz ausgebaut und mit moderner Haustechnik versehen werden. Im dritten Bauabschnitt soll ein Anbau errichtet werden, um den Altbau barrierearm zu erschließen und die technische Infrastruktur des Gebäudekomplexes für den künftigen Museumsbetrieb zu optimieren.

Die Gesamtkosten der Restaurierung werden auf fast fünf Millionen Euro kalkuliert. Die Arbeiten am Tersteegenhaus sollen bis zum Jahreswechsel 2026/2027 abgeschlossen sein.

Internet-Info: heimatmuseum-tersteegenhaus.de.

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