Mülheim. Geld fürs Ehrenamt? Gibt es sogar vom Land NRW. Wer bei der Preisverleihung des diesjährigen Mülheimer Heimatpreises abgeräumt hat - und warum.

Drei Mülheimer Organisationen und Initiativen sind am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamtes, mit dem Heimatpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.

Die Mülheimer Zeitzeugenbörse freut sich über den mit 6000 Euro dotierten Heimatpreis. An die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), die 2025 ihr 100-jähriges Bestehen feiert, gingen 5000 Euro. Und Rona Nekes vom Verein Kunsthaus Mülheim erhielt ein Preisgeld in Höhe von 4000 Euro für ihre Initiative zur Gründung des Centrums für Freiräume (CCINO) im ehemaligen Naturfreundehaus am Böllrodt in Raadt. Mit dem Heimatpreis werden Menschen ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich insbesondere für den gesellschaftlichen Zusammenhalt engagieren.

Mülheimer Zeitzeugenbörse investiert Preisgeld des Landes in neue Homepage

Manfred Zabelberg von der Mülheimer Zeitzeugenbörse appellierte an die Schulen, das Angebot der Mülheimer Zeitzeugen, unter ihnen die 98-jährige Eva Timm und der 96-jährige Horst Heckmann, noch stärker als bislang zu nutzen. Die ehrenamtlich tätigen Mülheimerinnen und Mülheimer besuchen regelmäßig Schulen und Bildungseinrichtungen und berichten dort aus ihrer Kindheit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Ihr Preisgeld investieren die Mülheimer Zeitzeugen unter anderem in einen neuen Internetauftritt.

Für die zweitplatzierte DLRG nahm Rene Spreitzer, stellvertretender Bezirksleiter, den symbolischen Scheck über 5000 Euro entgegen. Er kündigte an, dass das Geld für die Jubiläumsfeierlichkeiten im kommenden Jahr genutzt werde. Zu den „Geburtstagsprojekten“ der 1925 gegründeten DLRG gehören unter anderem ein Bilderbuch für Kindertagesstätten, das altersgerecht erklärt, wie man sich im und am Wasser verhalten sollte, eine Festschrift und die Teilnahme am Mülheimer Rosenmontagszug, der am 3. März durch die Innenstadt rollt.

Naturfreundehaus: Mülheimer Centrum für Freiräume soll weiter ausgebaut werden

Preisträger und Juroren: (v. l.) Rene Spreitzer und Tim Theelen von der DLRG, Superintendent Michael Manz, Rona Nekes vom Kunsthaus Mülheim, Dechant Michael Janßen, Eva Timm, Bürgermeister Markus Püll, Horst Heckmann und Manfred Zabelberg sowie Bezirksbürgermeisterin Elke Oesterwind.
Preisträger und Juroren: (v. l.) Rene Spreitzer und Tim Theelen von der DLRG, Superintendent Michael Manz, Rona Nekes vom Kunsthaus Mülheim, Dechant Michael Janßen, Eva Timm, Bürgermeister Markus Püll, Horst Heckmann und Manfred Zabelberg sowie Bezirksbürgermeisterin Elke Oesterwind. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Mülheimer Künstlerin Rona Nekes, die das ehemalige Naturfreundehaus am Böllrodt gekauft hat, möchte ihr Preisgeld für den weiteren Ausbau des Centrums für Freiräume nutzen. Dort wurden bereits erste Workshops, ein Seniorennachmittag und Ausstellungen durchgeführt. Nekes möchte das 1932 von den Naturfreunden errichtete Haus in Raadt zu einem Ort für Kultur, Bildung und Soziales weiterentwickeln und kann sich dort auch Freiräume für Künstler, Start-Ups und Ideenlabore vorstellen. Denkbar ist auch ein inklusiver Gasthaus- und Hotelbetrieb, in dem Menschen mit Behinderung eine Beschäftigung finden.

15.000 Euro vom Land NRW

Die Stadt Mülheim hat den Heimatpreis gemeinsam mit dem Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) dieses Jahr zum sechsten Mal ausgelobt. 

Für die Auszeichnung konnten sich Einzelpersonen, Gruppen, Vereine und Verbände sowie Unternehmen bewerben.

Der Heimatpreis – dotiert mit insgesamt 15.000 Euro – wird vollständig vom Heimatministerium des Landes NRW aus dem Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen - Wir fördern, was Menschen verbindet“ zur Verfügung gestellt.

Die Zeitzeugenbörse kann unter zabelberg@t-online.de kontaktiert werden.

Als Vorsitzender der Jury würdigte Bürgermeister Markus Püll die Preisträger für ihr Engagement, das den Menschen in Mülheim ein Heimatgefühl von Identität, Sicherheit und Vertrautheit vermittle. „Mit der Verleihung des Heimat-Preises wollen wir unsere Wertschätzung für die in Mülheim geleistete ehrenamtliche Arbeit und herausragendes Engagement im Zusammenhang mit dem Thema Heimat ausdrücken“, erklärte er in seiner Laudatio. Die Verleihung nahm Püll im Ratssaal vor, ehe dort am Donnerstag die letzte Ratssitzung des Jahres begann.

Der Jury gehören außerdem die Bezirksbürgermeister, Elke Oesterwind, Jörg Kampermann und Heinz Werner Czerczatka-Simon, Stadtdechant Michael Janßen, Superintendent Michael Manz sowie der Geschäftsführer des Centrums für bürgerschaftliches Engagement (CBE), Michael Schüring, an. Markus Püll wies darauf hin, dass die Jury ab sofort Vorschläge und Bewerbungen für den Heimatpreis 2025 entgegennimmt.

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