Mülheim. Warum die christlichen Stadtkirchen im Advent zum Neujahrsempfang einluden und warum sie das Bündnis „Mülheim stellt sich quer“ auszeichneten.

„Prosit Neujahr!“, begrüßte Superintendent Michael Manz die Gäste der katholischen und evangelischen Stadtkirche im Altenhof. Der Mann hat Humor, ist aber auch Theologe und schob gleich seine Begründung für die auf den ersten Blick so gar nicht jahreszeitgemäße Begrüßung nach: „Bei Kirchens ticken die Uhren etwas anders. Mit dem Totensonntag endet das alte Kirchenjahr und mit dem ersten Advent beginnt das neue Kirchenjahr.“

Und dann wartet der Ökumenische Neujahrsempfang der christlichen Stadtkirchen, der in dieser Form seit 2019 gegeben und mit der Verleihung des Ökumenischen Hoffnungspreises verbunden wird, gleich mit einer Premiere auf. Statt eines Festvortrags gibt es einen Dialog zwischen dem Superintendenten Michael Manz und dem Stadtdechanten Michael Janßen, der sich um die die Frage drehte: „Woran glaubst du denn?“

Stadtdechant und Superintendent aus Mülheim reden über ihren Glauben

Die Quintessenz ihres Dialogs: Mülheim ist in Sachen Ökumene Gott sei Dank weiter als Rom. Denn 90 Prozent der Christen wünschten sich eine stärkere Ökumene. Angesichts ihres Mitgliederschwundes müssten kirchliche Akteure verstärkt aus den Kirchen heraus und „als Christen mittendrin“ zugewandt ihren Glauben leben und dabei „auch bis an die gesellschaftlichen Ränder gehen“.

Manz stellte die unbedingte Gleichheit aller Menschen vor Gott und die damit unveräußerliche Menschenwürde in den Mittelpunkt der Frohen Botschaft, die die Christen in unserer Gesellschaft gemeinsam zu vertreten hätten. Auch mit Blick auf das Wahljahr 2025 zitierte er den Apostel Paulus: „Alles aber prüft und das Gute behaltet!“ Janßen ökumenisches Resümee lautete: „Wer richtig katholisch ist, ist immer auch ein Stück evangelisch. Und wer richtig evangelisch ist, ist immer auch ein Stück katholisch.“

Bündnis aus 43 Organisationen setzt sich gegen Rechtsextremismus ein

In Anerkennung des gemeinsamen Einsatzes für die Verteidigung der Demokratie und der christlichen Grundwerte, wie sie auch im Grundrechtskatalog des Grundgesetzes verankert sind, verliehen Superintendent Manz und Stadtdechant Janßen am Ende des Ökumenischen Neujahrsempfang den mit 1000 Euro dotierten Ökumenischen Hoffnungspreis an das aus 43 Organisationen bestehende Bündnis „Mülheim stellt sich quer“, dem unter anderem auch die christlichen Stadtkirchen, die Jüdische Gemeinde, die Gewerkschaften, die Arbeiterwohlfahrt sowie SPD und Grüne angehören. Das Bündnis, das bereits zwei große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für die Verteidigung der Demokratie organisiert hat, will im kommenden Sommer zu einem Demokratiefest in die Freilichtbühne einladen und dafür auch das jetzt erhaltene Preisgeld verwenden.

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