Mülheim. Eine Mülheimer Sporthalle wird im Frühjahr 2025 für lange Zeit gesperrt für eine Sanierung. Für manche Sportler wird es harte Konsequenzen haben.
Im kommenden Sommer ist es zehn Jahre her, dass die Sporthalle an der Lehnerstraße in Mülheim-Saarn praktisch von heute auf morgen für den Sport gesperrt und in eine Erstaufnahmestelle für Geflüchtete umgewandelt wurde. Nach den Osterferien 2025 erfolgt die Schließung diesmal mit deutlich längerem Vorlauf, doch erneut wird die Halle für über ein Jahr geschlossen bleiben.
Was eigentlich schon seit dem Auszug der Flüchtlinge im März 2016 absehbar war, wird nun umgesetzt: eine komplette Grundsanierung, die in den Sommerferien 2026 abgeschlossen sein soll.
Zusätzlicher Bau entsteht an der Westseite der Mülheimer Halle
„Der bauliche Zustand ist schon so, dass hier einiges getan werden muss“, meinte Architekt Hans Trapp am Freitag bei einer Präsentation im Sportausschuss. Seine Firma tb-Architekten hat sich unter vier möglichen Szenarien – von einer reinen energetischen Sanierung bis hin zum kompletten Neubau – für die Version mit einem zusätzlichen Anbau an der Westseite der Halle entschieden.
Dort sollen zwei behindertengerechte Umkleiden untergebracht werden sowie die bislang fehlende Lehrerumkleide und ein Bewegungsraum. Die bestehenden Kabinen werden vergrößert, weil künftig auf den sogenannten Stiefelgang, den man noch mit Straßenschuhen betritt, verzichtet wird. „Damit erreichen wir zumindest annähernd die Richtlinien der Barrierefreiheit“, erklärt der Architekt.
Nach Sanierung: Größeres Foyer, mehr Platz oberhalb der Tribüne
Das Foyer auf der Ostseite wird vergrößert, weil die Lüftungsanlage auf dem Vordach platziert wird, so dass weniger Raum für die Technik benötigt wird. Die Toilettenanlage soll auf einen modernen Stand gebracht werden. Der Gang hinter der Tribüne wird um 20 cm verbreitert. Bestehen bleiben insgesamt 300 Sitzplätze. Wenn die Halle im Innenraum bestuhlt wird, bietet sie Platz für bis zu 400 Menschen.
Die Fassade wird künftig aus sogenannten Stahl-Sandwich-Paneelen bestehen. Die bisherigen Waschbetonplatten waren nicht mehr ohne Weiteres dämmbar. Innerhalb von sechs Wochen soll die Fassade komplett erneuert werden. Der öffentliche Eingang soll farblich besser kenntlich gemacht werden. „Übersichtlich ist das Gelände ja nicht, und die Halle versteckt sich da auf der Südseite schon ein bisschen“, findet Trapp. Das Vordach, das bislang Schulgebäude und Halle miteinander verband, wird aus Brandschutzgründen abgerissen.
Photovoltaikanlage soll Mülheimer Sporthalle versorgen
Auf dem Dach wird auf die bisherigen Lichtkuppeln zu Gunsten einer Photovoltaikanlage verzichtet. Das Gebäude soll so bestückt werden, dass der Verbrauch der Halle damit gedeckt werden kann.
Im Februar ist der Baubeschluss vorgesehen, noch bis inklusive der Osterferien wird die Halle nutzbar sein. Danach geht’s los. Die Fertigstellung ist für die Sommerferien 2026 vorgesehen.
Wie die Stadt Mülheim die Übergangszeit regeln möchte
Bei den Kosten hielt sich der Immobilienservice am Montag im Ausschuss bedeckt. Bisher waren 6,58 Millionen Euro vorgesehen – drei davon aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Gut möglich, dass nach einer neuen Berechnung ein noch höherer Preis herauskommt.
Mülheims Sportlerinnen und Sportler interessiert in erster Linie, wie die wegfallende Fläche kompensiert wird. „Wir werden es nicht schaffen, alle Nutzer eins zu eins zu versorgen“, sagt Ralf Wind, stellvertretender Amtsleiter beim Mülheimer Sportservice. Zum Teil werde man zaubern müssen. Der Schulsport werde in die Harbecke-Halle verlegt, der Trainings- und Spielbetrieb im Hallenhockey in die Westenergie-Sporthalle.
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