Mülheim/Gelsenkirchen. Die Neuauflage eines Sodom-Klassikers steht auf Platz 3, nach Linkin Park und Toten Hosen. Ex-Bandmitglied aus Mülheim hat kräftig mitgemischt.
Der erste Advent naht, doch an der Spitze der offiziellen deutschen Album-Charts klingen nicht die Glöckchen. Dort krachen die Gitarren. Drei Rockbands der härteren Sorte stehen in dieser Woche ganz oben: Linkin Park mit neuer Sängerin on top, gefolgt von den Toten Hosen mit einer Jubiläumsausgabe ihrer 84er-Scheibe „Unter falscher Flagge“ und, tatsächlich, Sodom.
Die unkaputtbare Thrash-Metal-Truppe aus dem Ruhrgebiet, 1982 von Frontmann Thomas Such alias Tom Angelripper gegründet, hat Platz drei erobert. Eine Deluxe-Neuauflage ihres 92er-Albums „Tapping The Vein“ räumt ab. Ein Triumph auch für den Mülheimer Musiker Andy Brings (53), der Anfang der Neunziger Gitarrist bei Sodom war und an dem Werk, das jetzt chartet, intensiv mitgearbeitet hat.
Mülheimer Andy Brings feiert Erfolg mit Sodom-Album
„,Tapping The Vein‘ war das erste Album, das ich überhaupt gemacht habe“, sagt Brings. Er war damals 20 und besuchte – neben dem Job in der Metal-Band – das Mülheimer Berufskolleg Lehnerstraße, wo er verspätet das Abi schaffte. Sein Engagement bei Sodom dauerte nur drei Jahre, bis Angelripper ihn feuerte. Eine sehr bittere Erfahrung, die er auch im Dokumentarfilm „Full Circle“ des Mülheimer Regisseurs Alexander Waldhelm aufarbeitete.
Längst haben sie sich vertragen, viel Nerven und Mühe in die Wiederveröffentlichung gesteckt. Von der ursprünglichen Sodom-Besetzung ist nur noch der aus Gelsenkirchen stammende Tom Angelripper dabei. „Unser persönliches Verhältnis ist super“, meint Brings. „Wir haben intensiv zusammengearbeitet.“ Mittlerweile standen sie auch schon wieder gemeinsam auf der Bühne, etwa beim Rock Hard Festival 2022.
„Kultklassiker“ der Thrash-Metal-Band aus dem Ruhrgebiet
Angelripper kommentiert das sechste Sodom-Album „Tapping The Vein“, das letzte mit Drummer Chris Witchhunter, in einem Statement so: „Damals war es für uns nur eine weitere Platte, aber die Sodomaniacs auf der ganzen Welt haben daraus einen Kultklassiker gemacht.“ Originalexemplare der Vinyl-LP werden unter Sammlern zu hohen Preisen gehandelt.
Die erweiterte Luxusausgabe gibt es nun in verschiedenen Formaten. Sie enthält eine neu gemasterte Originalversion des Albums, einen neuen kompletten Remix von Andy Brings und Mitschnitte dreier Livekonzerte aus dem Jahr 1992: Düsseldorf, Köln und Tokio. Am vergangenen Freitag sprang das Album auf Platz drei der Charts. „Der Wahnsinn!“, war die erste Reaktion von Andy Brings, der kürzlich mit seiner aktuellen Band ein Konzert von Kiss-Legende Gene Simmons eröffnen durfte.
Größter Chartserfolg des 53-jährigen Mülheimer Musikers
Feiert er gerade den größten Erfolg seiner langen Karriere? „Chartmäßig ja“, sagt der Mülheimer, der 2020 in seiner Heimatstadt auch als OB-Kandidat respektabel abgeschnitten hat. „Doch mein größter Erfolg ist, dass ich das Ganze hier seit über 30 Jahren machen kann.“ Was ihm die Verkaufszahlen des Sodom-Luxusalbums finanziell einbringen, werde er erst in einigen Monate sehen, ergänzt Andy Brings. „Aber, klar, ich werde auch drei Mark 50 daran verdienen.“
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