Mülheim. Schon 2015 wurde die Kirche in Mülheim-Saarn entwidmet. Seither war offen, was damit passiert. Ein Architekt gibt erste Auskunft zur Nachnutzung.

Neun Jahre lang schon ist die Christuskirche am Lindenhof in Saarn ungenutzt. Bereits 2015 wurde sie entwidmet. seither gelegentlich als Veranstaltungsort genutzt. In der Zwischenzeit sind Neubauten rund um das Gotteshaus hochgezogen worden. Was mit der Kirche, die unter Denkmalschutz steht, geschehen sollte, war lange unklar. Jetzt aber gibt es einen Plan, der schon sehr weit gediehen ist. Sechs Wohnungen sollen im früheren Kirchenraum entstehen – auf drei Etagen.

So jedenfalls sehen es die Planungen des Mülheimer Architekturbüros Smyk Fischer vor, die in zahlreichen Gesprächen eng mit dem Bauamt und der Denkmalbehörde abgestimmt wurden. Für die Architekten ist die Umnutzung der ehemals evangelischen Christuskirche ein „Herzensprojekt“, sie haben viel Arbeit in die Entwürfe gesteckt, sind mit viel Fingerspitzengefühl vorgegangen. Denn erstens galt es, die Vorschriften des Denkmalschutzes zu beachten – so dürfen beispielsweise die Eingangs- und die Buntglasfassade nicht angetastet werden. Zweitens hatte man sich vorgenommen, den Umbau so zu gestalten, „dass von dem Kirchenraum noch etwas zu spüren ist“, so Patrick Fischer.

Zwei Fassaden der Mülheimer Kirche dürfen nicht angetastet werden

Man liege nun in den letzten Zügen. Anfang 2025 will man den Bauantrag stellen, erhält man die Baugenehmigung zügig, könnte es Ende 2025 vielleicht mit den Bauarbeiten losgehen. Der Projektentwickler, die Stadt und der Denkmalschutz sind, so Fischers Eindruck, recht angetan von den (fast) fertigen Plänen. Zu viel dazu sagen, möchte er im laufenden Planungsverfahren noch nicht. Fest steht: Die beiden Fassaden, die verändert werden dürfen, würde man „sensibel öffnen“, mit Fenstern und Balkonen versehen.

Die Fassade mit den bunten Fenstern an der ehemaligen Christuskirche in Saarn ist denkmalgeschützt und darf nicht verändert werden.
Die Fassade mit den bunten Fenstern an der ehemaligen Christuskirche in Saarn ist denkmalgeschützt und darf nicht verändert werden. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Gebaut werden soll laut den Entwürfen sozusagen ein Haus im Haus. Sechs Wohneinheiten mit Flächen zwischen 120 bis 150 Quadratmetern sollen im Kircheninnern auf drei Etagen entstehen – jeweils zwei pro Etage. Sie sollen sich rund um ein Atrium gliedern, jede Wohnung wäre mit diesem zentralen Innenhof durch verglaste Flächen verbunden. „Wir wollen viel von dem, was am alten Kirchengebäude schön war, erhalten und integrieren in unser Modell“, sagt Patrick Fischer. So zum Beispiel den dekorativen alten Natursteinboden inklusive seiner geschichtsträchtigen Gebrauchsspuren.

Mülheimer Kirchturm bleibt stehen: Architekten denken über Nachnutzung nach

„Für uns war eigentlich immer klar, dass eine Wohnnutzung die beste Nutzung in diesem Umfeld ist“, erklärt Patrick Fischer. Genauer vorstellen will man das erarbeitete Modell gegen Ende des Jahres. Ob es dann auch schon weitergehende Ideen zum Kirchturm gibt, der ebenfalls noch vorhanden ist und unter Denkmalschutz steht? Vielleicht. „Das ist ein interessantes Objekt, das möglicherweise ein ganz spezielles Wohnen ermöglichen könnte. Wir suchen nach einem Konzept, sind aber noch am Anfang mit unseren Überlgungen“, so der Architekt.

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