Mülheim. An vielen Mülheimer Ecken werden Bürgersteige für Glasfaser aufgerissen. Jetzt kommt Ruhrfibre ins Spiel. Wie Überbau vermieden werden soll.

Zum Jahresbeginn haben Stadt und Ruhrfibre ihre Kooperation erklärt, um alle Haushalte und Firmen an ein modernes Glasfasernetz anzuschließen. Über die Fortschritte sprachen wir mit Geschäftsführer Christopher Rautenberg.

Herr Rautenberg, im vergangenen Juni hatte Ruhrfibre vor, den Ausbau in sechs Mülheimer Stadtteilen noch diesen Sommer zu starten. Wie weit sind die Planungen?

Christopher Rautenberg: Die Planungsarbeiten für die rund 70.000 Glasfaseranschlüsse in Mülheim konnten wir wie vorab geplant umsetzen und liegen perfekt im Zeitplan. Baustart wird in Kürze im Stadtteil Styrum sein.

Wie kommt Glasfaser in Mülheimer Wohnungen: sieben Schritte

Christopher Rautenberg ist Geschäftsführer der Ruhrfibre.
Christopher Rautenberg ist Geschäftsführer der Ruhrfibre. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Wie hoch ist in Mülheim die Nachfrage nach Glasfaser? Wie viele Anfragen und Vorverträge kann Ruhrfibre vermelden?

Mit der anlaufenden Vermarktung in Mülheim an der Ruhr und der Anzahl der bereits abgeschlossenen Grundstücksnutzungsverträgen sind wir sehr zufrieden. Das Interesse der Anwohnerinnen und Anwohner für einen Glasfaseranschluss von Ruhrfibre ist groß.

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Wie genau ist der Ablauf für einen Hausbesitzer? Welche Schritte sind für den Anschluss notwendig?

Interessierte Immobilienbesitzer können sich unter ruhrfibre-muelheim.de generell über den
Glasfaseranschluss informieren oder sich bei unserem Kundenservice melden, um Fragen direkt zu besprechen. Zusammengefasst sind sieben Schritte notwendig: 1. Grundstücksnutzungsvertrag, kurz GNV, abschließen, 2. Machbarkeitscheck durch uns. Ist der Anschluss möglich, folgt der Versand einer Vertragsbestätigung. 3. Die Vereinbarung eines Begehungstermins zur Prüfung der Gegebenheiten vor Ort und Abstimmung von Details. 4. Die Anfertigung eines Protokolls und einer Bauplanskizze. 5. Information der Hauseigentümer bzw. Hausverwaltungen über die Bauplanung und -umsetzung. 6. Verlegung des Glasfaseranschlusses vom Verteilerkasten bis zum Haus durch die Baukolonne. 7. Installation des Hausübergabepunkts, von dem aus einzelne Glasfaserleitungen für die Inhausverkabelung bis in die Wohnungen abgezweigt werden.

Wobei Hausbesitzer nur bei Schritt 1 selbst aktiv werden müssen. Denn ohne Schritt 1 kann Ruhrfibre nicht tätig werden. Der GNV ist notwendig, damit unsere Bautrupps überhaupt auf das Grundstück
dürfen, um dann die anderen sechs Schritte in die Wege zu leiten.

Haustürgeschäfte: Auch mit Ruhrfibre?

Wie geht Ruhrfibre weiter in der Akquise bzw. Informationsverbreitung vor? Wird es zum Beispiel Haustürgeschäfte geben?

Wir setzen auf die direkte Kundenansprache: Neben Hauswurfsendungen wird auch unser Außendienst in beratender Funktion in den verschiedenen Stadtteilen unterwegs sein. So haben interessierte Immobilienbesitzer die Möglichkeit, auch im direkten Gespräch alle Fragen beantwortet zu bekommen.

OB Marc Buchholz hat den Wunsch geäußert, dass der Ausbau ordentlich und möglichst ohne Ärger für Anwohner durchgeführt wird. Wie will Ruhrfibre das gewährleisten?

Für den Ausbau setzen wir auf sehr zuverlässige und hochqualifizierte Partner aus der Region, mit denen wir eng zusammenarbeiten und unsere Planungen weit im Voraus abgestimmt haben. So gewährleisten wir die nötigen Kapazitäten und den schnellen Ausbau des Glasfasernetzes. Auch bieten wir Ruhrfibre-Kunden die Möglichkeit an, sich direkt an unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Kundenservice zu wenden. Bei unvorhersehbaren Verzögerungen oder Baumängeln gibt es ein extra dafür eingerichtetes Postfach „bauschaden@ruhrfibre.de“, an das sich unsere Kunden jederzeit mit ihrem Anliegen wenden können.

Ruhrfibre-Geschäftsführer: „Es ist unser Bestreben, Überbau zu vermeiden“

Eine Sorge treibt manchen Anwohner um: Wird meine Straße bald mehrfach aufgerissen, weil mehrere Glasfaseranbieter ihre Struktur anbieten wollen? Wie wird Ruhrfibre das verhindern?

Als offizieller Kooperationspartner der Stadt ist es unser Bestreben, Überbau zu vermeiden. Das lässt sich jedoch nie zu 100 Prozent garantieren, weil die Stadt zum einen nur bedingten Einfluss auf die Regulierung nehmen kann, und zum anderen wir aus kartellrechtlichen Gründen keine Absprachen mit unseren Mitbewerbern vornehmen dürfen. Informationen über die Ausbaupläne anderer Unternehmen erhalten wir ausschließlich im Rahmen der monatlich stattfindenden Abstimmungsrunde mit der Stadt Mülheim und den anderen ausbauenden Unternehmen. Ziel dieses Austausches ist die Vermeidung von Überbau. Mittels sogenannter Mitverlegungs- und Nachnutzungsabstimmungen kann Glasfaserinfrastruktur für Dritte mitgebaut und zur Verfügung gestellt werden. Kooperationen dieser Art sind freiwillig und nicht verpflichtend, da der Glasfasermarkt aktuell nicht reguliert ist.

Glasfaser-Ausbau in Mülheim

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