Moers. NRW-Gesundheitsminister Karl-Heinz Laumann hat Details zur Krankenhausreform vorgestellt. Was das für Patienten am Bethanien in Moers bedeutet.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Heinz Laumann hat am Dienstag die Details zur neuen Krankenhausplanung vorgestellt. Der Minister hatte „große Veränderungen“ angekündigt. Für einige der rund 330 Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen bedeuten die neuen Zuschnitte fürwahr enorme Einschnitte. So haben beispielsweise von 191 Standorten, die beantragt hatten, eine Revision eines künstlichen Kniegelenks, also die Überprüfung und gegebenenfalls den Austausch eines solchen Gelenks, durchführen zu dürfen, nur 75 den Zuschlag dafür erhalten.

Für das Krankenhaus Bethanien bedeutet die Klinikreform ebenfalls, dass bestimmte Operationen in diesem Segment nicht mehr durchgeführt werden. Patientinnen und Patienten, die mit Hüft- oder Knieproblemen kommen und bei denen womöglich der Einsatz eines künstlichen Gelenks ansteht, müssen mit diesem Ansinnen künftig in ein anderes Krankenhaus fahren.

Diese OPs fallen am Bethanien in Moers künftig weg

Auf die Anfrage der Redaktion, welche Operationen künftig nicht mehr im Bethanien durchgeführt werden, sagte der Vorstand der Stiftung Bethanien, Dr. Ralf Engels: „Wir werden beispielsweise die elektiven Eingriffe (planbare Operationen) der Hüft- und Kniegelenke ab 2026 nicht mehr durchführen können.“

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Der Feststellungsbescheid liege seit Anfang der Woche vor, sagte Dr. Engels. Es sei allerdings seit einigen Wochen abzusehen gewesen, in welchen Bereichen das Bethanien Leistungen würde abgeben müssen und welche Angebote blieben beziehungsweise dazukämen. Engels: „Wir wissen nun offiziell, was ab dem 1. April 2025 unser Leistungsspektrum ausmacht.“

Wie er auf Nachfrage der Redaktion weiter ausführt, werden das weiterhin Leistungen im internistischen, chirurgischen/unfallchirurgischen Bereich und im Bereich der Geburten und Kinderheilkunde sein. Das Bethanien behält demnach den Schwerpunkt in der Versorgung von endokrinologischen, nephrologischen und pneumologischen Patientinnen und Patienten.

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Engels weiter: „Besonders freuen wir uns als zertifiziertes Onkologisches Zentrum über die Zuweisung der Tumorchirurgie und über die Zuweisung höherer Fallzahlen in der Kardiologie. Dort wurden uns die elektrophysiologischen Untersuchungen des Herzens und die Behandlung im Rahmen einer sogenannten Device-Therapie, beispielsweise mit Herzschrittmachern, weiterhin zugewiesen.“

Neue Fachbereiche werden im Zuge der Klinikreform im Bethanien nicht entstehen. Die gute Nachricht: Es werden auch keine geschlossen.

So sollen die Lücken in Moers gestopft werden

NRW-Gesundheitsminister Laumann hatte bei der Vorstellung der Pläne gesagt, der „ruinöse Wettbewerb“ zwischen den Häusern werde damit beendet. Damit stellt sich natürlich die Frage nach finanziellen Auswirkungen für die einzelnen Häuser für die Bereiche, in denen die Mediziner eben keine Leistungen mehr zugeordnet bekommen haben.

Für das Krankenhaus Bethanien sagt dazu Vorstand Dr. Ralf Engels: „Für die Leistungen, die wir verlieren, werden wir Lösungen finden, um die Defizite entsprechend aufzufangen – zum Beispiel durch andere Leistungen, die wir neu hinzugewinnen können oder in höherer Anzahl zugewiesen bekommen haben.“ Er gibt sich also offensichtlich zuversichtlich, was den finanziellen Ausgleich angeht.

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Das sagt das Krankenhaus St. Josef in Moers zu den Krankenhausplänen.

„Für die Leistungen, die wir verlieren, werden wir Lösungen finden, um die Defizite entsprechend aufzufangen.“

Dr. Ralf Engels, Vorstand Bethanien Moers