Herne. Die Besitzerin des Kaisersaals in Herne hat nun auch die Mulvany-Villa übernommen. Was sie mit dem historischen Gebäude vorhat.
Peri Zadeh hat gut zu tun: Ihr Kaisersaal in Eickel ist meistens mehrere Monate im Voraus mit Hochzeitsfeiern und anderen Veranstaltungen ausgebucht, regelmäßig verändert sie die Räumlichkeiten. Nun hat die Event-Managerin auch den Betrieb der Mulvany-Villa und des Saals „Shamrock Eye“ in Herne übernommen. Sie hat genaue Vorstellungen, wie sie das Ensemble aus dem denkmalgeschützten Haus und dem modernen Anbau weiterentwickeln und in Herne positionieren will.
Dass sie einen Blick auf die Mulvany-Villa im Shamrockpark geworfen hat, dafür sei die Herner Wirtschaftsförderung verantwortlich, erzählt sie im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Sie sei gefragt worden, ob sie das Objekt betreiben wolle. Sie habe nicht gewusst, ob sie dieser Aufgabe gewachsen sein würde, aber ihr Interesse sei geweckt gewesen. „Ich habe mir gedacht: Okay, ich es mir an.“
Historische Villa war für Peri Zadeh Liebe auf den ersten Blick
Und als sie die Tür aufgemacht und das historische Treppenhaus gesehen habe, sei es Liebe auf den ersten Blick gewesen. „Dieses Haus hat einen wundervollen Charme. Es gibt ein Kaminzimmer, da fühlt man sich wie in einem alten Schloss in England“, schwärmt sie. Das Shamrock-Eye sei eine völlig andere, moderne Welt. Zadeh entschied sich zuzugreifen, allerdings holte sie sich mit Belgin Kalender eine Geschäftsführerin an ihre Seite. „Man braucht starke Partner, man kann nicht alles alleine machen.“ Kalender bringt Erfahrung aus einer Leitungsfunktion im Einzelhandel mit.
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Die Freundschaft der beiden ist noch auf einer anderen Ebene vorteilhaft. Ihre Ehemänner haben Baufirmen - und die haben mit umfangreichen Umbauarbeiten begonnen. Die Renovierung ist ein Familienprojekt. Ist sie abgeschlossen, werden im historischen Teil weiter Räume unterschiedlicher Größe für Familienfeiern, aber auch für Fachtagungen und Seminare angeboten. In den Saal im Erdgeschoss soll etwa zur Jahresmitte eine Eventgastronomie einziehen, unter anderem mit Livemusik am Wochenende. Sonntags soll Brunch angeboten werden.
Sind die Eingriffe in der Villa eher kosmetischer Natur (Wände streichen etc.), wird das Shamrock Eye einem umfangreicheren Facelift unterzogen. Unter anderem verschwinden die Rohre unter einer Verkleidung, sodass die Industrie-Atmosphäre reduziert wird. „Es gibt einen komplett neuen Look. Wir sind sehr froh, dass wir Herne eine neue Eventlocation bieten können.“ Die Zeit für den Umbau ist knapp bemessen: Am 5. und 6. Februar ist die Mulvany-Villa Schauplatz der „Smart City Days“ - zu der Veranstaltung rund um die Themen Digitalisierung kommen Teilnehmer aus dem ganzen Ruhrgebiet.
Veranstaltungen aller Art: von Hochzeiten, über Fachtagungen bis zu Abibällen
Peri Zadeh betont, dass die Räumlichkeiten für Veranstaltungen aller Art angeboten werden: von Hochzeiten über Tagungen und Messen bis hin zu Abibällen. „Es wird keine reine Hochzeits-Location sein. Hier im Shamrockpark sind ja verschiedene Behörden und Organisationen, die brauchen Veranstaltungsräume.“ Einen besonderen Wunsch hat Peri Zadeh: dass im historischen Teil standesamtliche Trauungen stattfinden können. Dieses Ambiente sei besonders. Neben dem Rathaus Herne werden zurzeit nur Trauungen im Parkhotel und im Schloß Strünkede angeboten.
Überraschend: Holger Bartz, der bisherige Betreiber, wird zunächst weiter dort seinen Standort haben, um seine Pausenflitzer auf ihre Touren zu schicken. Sie würden sich kennen und kämen gut miteinander aus, so Zadeh. Da sie die Küche im Haus nicht benötige, da sie eine eigene Cateringfirma habe, könne Bartz die Küche in der Villa weiter nutzen, denn es sei sehr schwierig einen Standort mit einer Küche für die Großgastronomie zu finden. „Wir werden in Zukunft bestimmt auch wieder zusammen arbeiten, zum Beispiel bei Hochzeiten.“