Herne. Die HCR baut ihre Busflotte um - und auch den Betriebshof. Das Land fördert die Investition. Es ist die größte in der Unternehmensgeschichte.
Im ÖPNV nimmt die Elektromobilität Fahrt auf. Siehe das Herner Nahverkehrsunternehmen HCR: Mit einer Investition von mehr als sieben Millionen Euro - der größten in der Unternehmensgeschichte - baut die HCR ihren Betriebshof in Börnig um und schafft zu den bereits bestehenden sechs Ladeplätzen weitere 31.
Das NRW-Verkehrsministerium steuert 6,45 Millionen Euro bei. Es ist auch eine Investition in die mittelfristige Zukunft, denn noch ist die Zahl der E-Busse bei der HCR überschaubar. Von den insgesamt 74 HCR-Bussen sind sieben als „Stromer“ auf Hernes Straßen unterwegs. Doch diese Zahl soll kontinuierlich steigen, pro Jahr um vier bis sechs Busse. Auf lange Sicht soll die Flotte komplett emissionsfrei und damit nachhaltig unterwegs sein. Mit dieser Strategie geht das Unternehmen deutlich über den Rahmen hinaus, den die Europäische Union für diesen Sektor vorgegeben hat.
So gab es am Montagmittag auch Lob von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, der den Förderbescheid persönlich überreichte. „Herne gehört zu den Kommunen, die nicht am Ende der Bewegung sind“, drückte Krischer Hernes Entwicklung etwas verklausuliert aus. „Es gibt andere Städte, die bei Weitem nicht so weit sind. Deshalb unterstützen wir diesen Weg gerne.“ Das Land fördere schon seit einigen Jahren den Umstieg von Diesel- auf Elektrobusse, weil Klimaneutralität nur erreicht werden könne, indem private Pkw und Lkw umgestellt werden, sondern auch der ÖPNV.
Ohne Landesförderung wäre der Umbau nicht zu stemmen
HCR-Geschäftsführer Karsten Krüger wies darauf hin, dass man gespannt auf den Umbau blicke, der in den nächsten Tagen starten und rund ein Jahr dauern soll. „Ohne die Landesförderung könnte die HCR den Umbau nicht stemmen und das Ziel nicht erreichen, die gesamte Flotte bis 2036 emissionsfrei umzurüsten. Wir sind von diesem Weg überzeugt.“ Was eine Machbarkeitsstudie offenbart hat und der HCR nun entgegenkommt: Die Einrichtung der 31 neuen Ladepunkte kann auf dem Gelände selbst erfolgen, es müssen also keine riesigen Kosten für einen Umzug und Neubau gestemmt werden. Krüger nannte ein weiteres technisches Detail, das allerdings große Bedeutung hat: Die Ladegeräte seien flüssigkeitsgekühlt, das sorge für einen effektiven Lärmschutz.
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Für Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda ist die Landesförderung ein wichtiger Beitrag für den Wandel zur nachhaltigen Mobilität in Herne. Die HCR als zentraler Mobilitätsdienstleister habe mit dem Umbau Vorbildcharakter auf dem Weg zur Klimaneutralität. Nicht zuletzt sei der schrittweise Umstieg auf Elektrobusse indirekt auch ein Lärmschutzprogramm, denn E-Busse sind leiser als Diesel-Busse.
HCR soll auch beim Betrieb der Seilbahn eine Rolle spielen
„Wir wollen auch zeigen, was für ein modernes Unternehmen die HCR ist.“ Das sei ein wichtiger Punkt bei der Außenwirkung einer Stadt. Dudda erinnerte daran, dass die HCR in der Vergangenheit an der Spitze des NRW-Kundenbarometers des VRR lag und beim Erreichbarkeits-Ranking von Bus und Bahn in Deutschland der „Allianz pro Schiene“ unter den Top Ten rangiere. Die Frage, wie zukunftsgerichtet ein Unternehmen sei, spiele auch bei der Gewinnung von Fachkräften eine Rolle. Dudda kündigte an, dass der Rat im Frühjahr grünes Licht geben soll, damit die HCR den Betrieb der Seilbahn mit Partnern begleitet.
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