Herne. Die Landesregierung hat entschieden, welches Krankenhaus welche Leistungen anbieten darf. Die Herner EvK-Standorte müssen Einschnitte hinnehmen.
„Gesprächsbedarf“ hatten die Herner EvK-Standorte angemeldet, als das NRW-Gesundheitsministerium im Sommer seine Festlegungen für den Krankenhausplan veröffentlicht hatte. Doch diese Gespräche dürften kaum etwas an der Unzufriedenheit in Herne geändert haben. Das Land ist nicht von den geplanten Einschnitten abgerückt.
Eingriffe am Enddarm, Hüft- und Knieprothesen sowie Speiseröhren-OPs fallen weg
Im Sommer hatte EvK-Verwaltungsdirektor Danh Vu im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion kritisiert, dass die tiefen Eingriffe am Enddarm vom Land komplett auf 0 gesetzt worden seien, obwohl das EvK Herne mit seinem Darmkrebszentrum bislang eine große Fallzahl hatte und zudem vom Darmkrebszentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert sei. Gleiches galt für die Implantation von Knie- und Hüftprothesen. In diesem Bereich führt das EvK bislang 400 Eingriffe pro Jahr durch. Auch diesen Bereich hatte das Land schon im Sommer für das EvK komplett gestrichen, ebenso wie die operative Versorgung von Speiseröhrenkrebs. Trotz der Verhandlungen, die in der Zwischenzeit zwischen Land und der evangelischen Krankenhausgesellschaft geführt worden sind, ist das NRW-Gesundheitsministerium bei seiner Entscheidung aus dem Sommer geblieben.
In einer Stellungnahme betont das EvK Herne, dass „sich unsere Patienten weiter auf uns verlassen können“. Unabhängig von den Änderungen, die durch die Krankenhausplanung entstünden, bleibe eines sicher: „Wir sind weiterhin ein verlässlicher Gesundheits-Partner für die Menschen in Herne. Auch wenn die Krankenhausplanung für alle Beteiligten Veränderungen mit sich bringt, bleiben wir unserer Aufgabe verpflichtet, die Menschen in Herne bestmöglich und vollumfänglich zu versorgen.“
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Sollten bestimmte Leistungsgruppen dem Herner und Eickeler Standort nicht mehr zugewiesen sein, gewährleisteten die EvK-Standorte trotzdem gemeinsam mit den Partnerkrankenhäusern im Evangelischen Verbund Augusta Ruhr (EVA Ruhr) eine lückenlose Weiterbehandlung. Die bewährte Qualität der Behandlung bleibe dabei erhalten. „Und unsere Patientinnen und Patienten können sich wie gewohnt an ihre vertrauten Ärztinnen und Ärzte wenden.“ Sollte eine Verlegung notwendig sein, werde diese individuell begleitet und organisiert.
Herner EvK-Standorte sind Teil des Evangelischen Verbunds Augusta Ruhr
Zur Einordnung: Die Herner EvK-Standorte waren vor Jahresfrist Teil einer großen Fusion im Gesundheitssektor im Ruhrgebiet. Die hat evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel, die evangelischen Kliniken Gelsenkirchen, die evangelische Stiftung Augusta in Bochum, die Diakonie Ruhr sowie das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid unter dem gemeinsamen Dach der Holding „Evangelischer Verbund Augusta Ruhr“ vereint.
Folgende Leistungsgruppen wurden dem EvK Herne nicht zugewiesen: EPU/Ablation, Kardiale Devices, Endoprothetik Hüfte, Endoprothetik Knie, Revision Hüftendoprothese, Revision Knieendoprothese, Wirbelsäuleneingriffe, Lebereingriffe, HNO.
Folgende Leistungsgruppen wurden dem EvK in Eickel nicht zugewiesen: Ösophaguseingriffe (Speiseröhrenbrebs) und tiefe Rektrumeingriffe.