Herne. Im Evangelischen Krankenhaus in Herne hilft nun ein Roboter bei Operationen. 1,6 Millionen Euro hat er gekostet. Wie er den Ärzten helfen kann.
- In einem Herner Krankenhaus hilft jetzt ein Roboter bei den Operationen.
- Investitionskosten liegen bei 1,6 Millionen Euro.
- Der neue Roboter heißt Hugo.
Roboter sind mittlerweile in vielen deutschen Operationssälen auf dem Vormarsch. „Nach langer Überlegung haben auch wir nun ein System gefunden, das alle in unserem Haus überzeugt, die ihre chirurgischen Eingriffe zukünftig mit Hilfe eines Robotik-Systems durchführen möchten“, sagt Dr. Erich Hecker, Ärztlicher Direktor des EvK Herne.
Die entstandenen Investitionskosten beliefen sich auf 1,6 Millionen Euro, heißt es in einer Mitteilung des EvK. Hugo heiße der neue OP-Kollege, der in dem umgebauten OP-Zentrum am Standort Herne-Eickel seinen Platz erhalte. Hugo sei ein System, das von der irischen Medizintechnik-Firma Medtronic entwickelt worden sei und nun am EvK Herne als bundesweit erster Klinik in Betrieb genommen werde.
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„Vorteil dieses Systems gegenüber vergleichbar anderen ist, dass es eine taktile Komponente hat“, stellt Prof. Dr. Matthias Kemen fest. Während der Operateur zum Beispiel beim Schieben von Gewebe oder beim Vernähen von Fäden bei allen anderen Robotik-Systemen nur durch optisches Abschätzen die richtigen Abstände oder den richtigen Druck erahnen müsse, biete Roboter Hugo die Möglichkeit, das Gewebe nicht nur zu sehen, sondern auch einen Berührungskontakt zu spüren. Dadurch ergebe sich für den Operateur eine ähnlich authentische Arbeitssituation, als stehe er wie bei den herkömmlichen Techniken persönlich am OP-Tisch.
OP-Roboter kommt vor allem bei Tumoren zum Einsatz
Zum Einsatz komme Hugo vor allem, wenn es um die Operation von Tumoren geht. Ob Lungenkrebs, Enddarmkrebs, Speiseröhrenkrebs, Gebärmutterschleimhaut- oder Gebärmutterhalskrebs sowie Beckenbodenchirurgie, hier stelle Hugo eine bedeutende Weiterentwicklung dar. „Um möglichen Ängsten entgegenzuwirken, ist es wichtig zu wissen, dass diese Technik nur als Assistenz eingesetzt wird und niemals selbstständig arbeitet. Nach wie vor bleibt der Operateur derjenige, der die entsprechenden Aktionen ausführt, auch wenn er an einem Monitor sitzt und nicht direkt am OP-Tisch steht“, erklärt Chefärztin Luljeta Korca die praktische Umsetzung.
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Robotik sei in der Chirurgie die medizinische Technik der Zukunft. Davon ist Heinz-Werner Bitter, Geschäftsführer der Ev. Krankenhausgemeinschaft, überzeugt. Seiner Meinung nach bedeute die Einführung der Robotik für die Chirurgie einen ähnlichen Quantensprung wie vor rund 20 Jahren die Einführung der minimalinvasiven Operationstechnik.