Herne. In diesen Wochen laufen die Tarifverhandlungen bei den Eisenbahnern. Nun sind zwei Herner Unternehmen zum Warnstreik aufgerufen worden.
In vielen Branchen laufen in diesen Wochen Tarifverhandlungen, auch bei den Eisenbahnern, die nicht zur bundeseigenen Deutschen Bahn gehören. Nun hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Beschäftigten für kommenden Donnerstag, 7. November zu einem ganztägigen Warnstreik bei der Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE) sowie bei der ETZ Betriebs GmbH (ETZ) am Wanne-Eickeler Westhafen aufgerufen.
Die Begründung von Verdi: „Nach der ersten Verhandlungsrunde Anfang Oktober warten die Beschäftigten weiterhin auf ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite.“ In der aktuellen Entgeltrunde werden die Löhne und Gehälter für etwa 5500 Beschäftigte in sechs Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland- Pfalz) verhandelt. Zu den betroffenen Unternehmen gehören Omnibusbetriebe, Schienennahverkehr, aber auch Güterbahnen.
Verdi: Kein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber
Verdi fordert in der laufenden Tarifverhandlung eine Erhöhung der Tabellenlöhne um 350 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Arbeitgeberverband (AGVDE) habe vor der ersten Verhandlungsrunde eine Lohnerhöhung von drei Prozent ab 1. April 2025 angeboten und sei laut Verdi in der ersten Verhandlungsrunde nicht bereit gewesen, dieses Angebot zu verbessern. Von 1300 Euro Inflationsausgleichprämie, die im Tarifbereich noch steuerfrei gezahlt werden kann, seien nur 600 Euro angeboten worden.
Die Verdi-Tarifkommission hatte entschieden, bis zum zweiten Verhandlungstermin am 11. November erste Warnstreiks in einzelnen Unternehmen durchzuführen. In dutzenden Betrieben war es bereits im Oktober zu Streiks gekommen. Jetzt soll mit weiteren Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt werden. Hierzu Eric Lobach, Verdi Gewerkschaftssekretär Bezirk Mittleres Ruhrgebiet, zu dem Herne gehört: „Die erste Verhandlungsrunde hat leider einmal mehr gezeigt, dass am Verhandlungstisch häufig nicht das bessere Argument zählt, sondern oft die Sprache des wirtschaftlichen Drucks entscheidend ist.“