Herne. Nina Wende ist Krankenschwester. Die 31-Jährige ist schwanger und im Beschäftigungsverbot. Wie sieht der Alltag für die Wanne-Eickelerin aus?
Nina Wende trägt eine ordentliche Kugel vor sich her. Vielleicht noch vier Wochen, dann soll der Nachwuchs da sein. Für die 31-Jährige ist es ein komisches Gefühl, so viel Zeit zu haben und nicht zu arbeiten Die Krankenschwester ist wegen der Schwangerschaft schon länger im Beschäftigungsverbot. Wir treffen sie auf ihrer Morgenrunde bei Crange am Rhein-Herne-Kanal – eine von vielen Zufallsbegegnungen auf unserer großen Wanderung durch die Stadt.
Geschichten vom Leben aus dem Leben
WAZ-Reporter Arne Poll und Fotograf Uwe Ernst wandern durch Herne und Wanne-Eickel und treffen spontan Menschen von der Straße. Wie sind ihre Geschichten? Warum leben Sie gerade hier? Was lieben Sie an ihrer Stadt? Die Tour startete im Oktober am Kanal in „Unser Fritz“ und dauert, soweit die Füße tragen. Wo lohnt sich besonders ein Besuch? Schreiben Sie an arne.poll@funkemedien.de
Weitere Folgen:
1. Bernd Gembries (59) über Wanne-Eickel: „Einer der schönsten Flecken Erde“.
2. Nina Wende (31) wartet auf ihr Baby: „Ein komisches Gefühl“.
3. Alexander Barg (49) baut Kanäle: „Manchmal sehe ich gar kein Tageslicht“
4. Amar Almoklef (27) wacht über die Waschanlage: „Das ist mein Traumberuf“
5. Shirin Kopietz (26) liebt Fisch und ihren Job bei Lichte: „Ich habe einfach total Spaß daran“
6. Mehmet Can Özbey (14) hilft seinen Eltern im Happy Shop: „Das ist schon ein schöner Name“
Noch vier Wochen bis zur Geburt, wenn die Prognosen stimmen
Am 21. November soll es so weit sein, verrät Nina Wende. Wenn die Prognosen stimmen, dann wird es wohl ein Mädchen werden. „Ich bin als Krankenschwester freigestellt. Ich arbeite schon ein paar Monate nicht.“ Die Tätigkeit auf der Geriatrie mit den älteren Menschen im Marienhospital in Herne wäre zu risikoreich fürs ungeborene Kind. Wie viele junge Frauen in Gesundheitsberufen ging Nina Wende mit der Schwangerschaft ins Beschäftigungsverbot. Mittlerweile wäre sie ohnehin im Mutterschutz.
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Nina Wende hat jetzt ungewohnt viel Zeit. Sie lacht. „Eigentlich ist das ganz gut.“ Aber klar, die Situation sei schon ungewohnt: „Es ist komisch. Wenn man die Arbeitskollegen besucht, dann fehlt einem das schon. Aber jetzt wäre ich ehrlicherweise auch nicht mehr so einsatzfähig.“ Für die Wanne-Eickelerin ist es das erste Kind.
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Zwei Jahre Elternzeit, dann wieder zurück in den Beruf
Sie wolle nach der Geburt zwei Jahre lang auf der Arbeit aussetzen, Elternzeit nehmen, danach wieder in den Beruf einsteigen: „Wenn das alles so klappt, wie man das möchte“, sagt die 31-Jährige. Nina Wende gibt sich gelassen. Noch ist das Kind ja nicht geboren.
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Hund Sam zieht an der Leine. Achtung, mit anderen Hunden versteht er sich manchmal nicht. „Das ist unsere Morgenrunde. Wir gehen hier jeden Morgen, mittags und meistens abends spazieren“, sagt die werdende Mutter. „Wir wohnen hier direkt am Wald.“
+++ Zur ersten Folge mit Bernd Gembries (59): „Für mich einer der schönsten Flecken Erde“ +++
Ein idealer Wohnort, nicht weit entfernt am Kanal
Die Runde am Kanal sei daher ideal für den Spaziergang, fürs Gassigehen. „Hier kann man gut laufen. Hier hat man viel Fläche. Man sieht, ob andere Hunde kommen, ob Fahrradfahrer kommen.“ Sie wolle sich nicht beschweren, sagt Wende. „Eigentlich ist alles hier immer sehr freundlich. Und hundefreundlich auch.“
Sam will weiter am Kanal entlang. Nina Wende geht weiter, etwas langsamer, aber topfit. Sie verabschiedet sich und lässt uns wissen, dass sie ein bisschen stolz drauf ist, dass sie jetzt auch mal in der Zeitung steht. Sonst sorge immer nur ihr Mann für Lesestoff. Der Gatte arbeitet beim Regionalverband und ist in vielen bekannten Projekten eingebunden. „Jetzt bin ich mal dran“, sagt die 31-Jährige und geht lachend weiter.