Herne. Ende August ist bei einem schweren Unfall auf der Edmund-Weber-Straße ein Mann gestorben. Die Stadt prüft jetzt Tempo 30 auf der Strecke.

Ende August gab es auf der Edmund-Weber-Straße in Röhlinghausen einen schweren Unfall. Dabei waren zwei Autos frontal zusammengestoßen, der Unfallversucher (33) erlag kurz darauf seinen schweren Verletzungen

Die SPD forderte daraufhin Tempo 30 auf dem Abschnitt zwischen Gelsenkircher Straße und Westfalenstraße und stellte einen Prüfauftrag an die Stadt. Dieser wurde jetzt in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Eickel einstimmig angenommen. Die Stadt soll nun also prüfen, ob eine Geschwindigkeitsreduzierung von 50 auf 30 km/h realistisch ist.

CDU-Jugend machte SPD Vorwürfe

Das besondere: Alle Mitglieder der Bezirksvertretung stimmten für die Prüfung durch die Verwaltung. Vor der Sitzung gab es zwischen SPD und CDU Auseinandersetzungen: Die CDU-Jugend warf der SPD vor, den Unfall auszuschlachten und zu instrumentalisieren. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die SPD mit diesem tragischen Unfall versucht, ihre Anti-Auto-Politik durchzusetzen“, erklärte die stellvertretende JU-Vorsitzende Lea Sobecki Mitte September. All die Differenzen scheinen nun beigelegt zu sein. Alle Politikerinnen und Politiker in Eickel stimmten für die Prüfung, zu Diskussionen während der Sitzung kam es nicht.

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Schon vor dem schweren Unfall seien Anwohnerinnen und Anwohner der Edmund-Weber-Straße, der Gelsenkircher Straße und mehrerer Seitenstraßen an Vertreter der SPD herangetreten. Sie erhoffen sich, dass durch Einführung von Tempo 30, regelmäßige Radarkontrollen und geeignete Baumaßnahmen das Gefährdungspotential durch den Autoverkehr verringert werde.

Es habe schon mehrere Unfälle mit Blechschaden, auf der Gelsenkircher Straße sogar einen schweren Unfall, gegeben, so die SPD in ihrem Antrag. Außerdem seien schon mehrere Beinah-Unfälle beobachtet worden - auch mit Beteiligung von Kindern. Für eine Durchgangsstraße sei die Edmund-Weber-Straße sehr schmal, werde an den Rändern beparkt und sei teilweise unübersichtlich.  Das erschwere das Einfahren aus den Seitenstraßen. Zudem stellen die Anwohner laut SPD fest, dass Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit und Lautstärke vor allem abends und am Wochenende unterwegs seien.

Durch die Einführung durch Tempo 30 soll sowohl das Gefahrenpotential als auch die Lärmbelästigung reduziert werden. Es sei zu berücksichtigen, so die SPD, dass sich im genannten Bereich eine Jugendeinrichtung der Falken und ein Lehrschwimmbecken befinden. Außerdem sei zu erwarten, dass durch die demnächst fertiggestellte Kita Barbarastraße mehr Kinder unterwegs sein werden. Die Prüfung der Stadt soll Verkehrsmessungen enthalten, auch abends und an Wochenenden, und auch die Überlegung, durch bauliche Änderungen, wie beispielsweise Verkehrsinseln, die Situation zu entschärfen.