Herne. Nach Stilllegung und Abriss der Suez-Aufbereitungsanlage gibt es Pläne für eine Neunutzung des Areals. Diese haben eine wichtige Marke erreicht.

Dort, wo bis vor wenigen Jahren die umstrittene Suez-Anlage für die Aufbereitung belasteter Stoffe stand, sprießen seit dem Abriss ungehindert Sträucher. Doch das wird sich mittelfristig ändern. Denn die Planungen für die Nachfolgenutzung an der Südstraße in Herne-Holsterhausen haben vor wenigen Wochen eine wichtige Wegmarke erreicht.

Gespräche mit Miet-Interessenten laufen

Zur Erinnerung: Anfang 2022 hat das Unternehmen Prologis das rund 3,6 Hektar große Grundstück gekauft. Es plant, auf der Fläche eine Logistikimmobilie mit etwa 21.000 Quadratmetern zu entwickeln. Für diese Planung sei nun die Baugenehmigung erteilt worden, teilt das Unternehmen auf Anfrage der Herner WAZ-Redaktion. Ursprünglich hatte Prologis mit einer Fertigstellung des Gebäudes im kommenden Frühjahr geplant, doch dieser Zeitplan sei selbstverständlich nicht zu halten, so eine Sprecherin. Auch der oder die zukünftigen Mieter stünden noch nicht fest, man befinde sich in Gesprächen mit verschiedenen Interessenten. Dank der guten Verkehrsanbindung und der Nähe zu zahlreichen Ballungszentren eigne sich die Fläche für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, hatte Prologis in einem früheren Gespräch mitgeteilt.

So soll die Logistik-Immobilie an der Südstraße in Herne später aussehen.
So soll die Logistik-Immobilie an der Südstraße in Herne später aussehen. © Prologis

Gebäude soll Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen erhalten

An der baulichen Planung habe sich nichts Grundsätzliches geändert, teilt das Unternehmen mit: Das Projekt entspreche der Nachhaltigkeitsstrategie von Prologis. Die Entwicklung des Grundstücks mache die Industriebrache wieder nutzbar und schaffe so Raum für Arbeitsplätze, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. Zudem orientiere sich der Bau der Immobilie an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, deren Fokus darauf liegt, Ressourcen wiederzuverwenden, um unter anderem Abfall zu reduzieren. Dafür werden die genutzten Baumaterialien hinsichtlich ihrer künftigen Wiederverwertbarkeit überprüft. Prologis strebe zudem ein Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) an.

Dachbegrünung plus Solaranlage

Außerdem werde die Logistikanlage über eine Dachbegrünung verfügen, die für ein angenehmes Gebäudeklima sorge und den künftigen Nutzer dabei unterstütze, Energie für Heizung und Klimaanlage einzusparen. Auf dem Dach der Immobilie werde zusätzlich eine Solaranlage installiert. Auch beim Thema Mobilität würden nachhaltige Lösungen angeboten. So werde auf dem Grundstück eine Infrastruktur für Ladestationen vorhanden sein – für Elektro-Fahrzeuge vom Pkw der Mitarbeiter über alle Lieferfahrzeug-Typen bis zum Lkw. Den Lade-Bedarf stimme Prologis mit den Kunden individuell ab.

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Herne verfügt laut Prologis über hervorragende Voraussetzungen für unterschiedliche Branchen. Das Grundstück liege an der A43 mit direktem Anschluss an die A2, die von den Niederlanden bis nach Osteuropa reicht. Der Flughafen Dortmund sei nur 35 Kilometer entfernt. Zudem biete die Lage im Ruhrgebiet eine gute Erreichbarkeit der Endkunden und ermöglicht so eine Logistik der kurzen Wege.

>>> Prologis: Weltweit im Geschäft mit Logistik-Immobilien

Prologis hat seinen Stammsitz in Kalifornien und ist weltweit im Geschäft mit Logistik-Immobilien tätig. Die Deutschland-Zentrale befindet sich in Düsseldorf. Die Palette der Leistungen umfasst alle Aspekte im Bereich der Logistik-Immobilien. Nach eigenen Angaben baut und vermietet das Unternehmen Lagerhallen, investiert aber auch in spekulative Projektentwicklungen, um Kunden kurzfristig Hallen und Flächen anbieten zu können.