Herne. Moderne Technologie im Museum mit Tablet und VR-Brille: Das ist jetzt in Herne möglich. Historische Objekte werden so lebendig.
In Herne hat das LWL-Museum für Archäologie und Kultur einen neuen, innovativen Ausstellungsbereich, der sich ganz dem Thema Migration widmet. Das Besondere: Die Ausstellung ist komplett digital und setzt auf die sogenannte AR-Technologie (Augmented Reality, deutsch: erweiterte Realität), um die historischen Objekte zum Leben zu erwecken.
Zu Beginn der Ausstellung sehen die Besucherinnen und Besucher erstmal nichts - außer einem Rechteck auf dem Boden mit einem kleinen QR-Code. Mithilfe der Tablet-Kamera können Besucherinnen und Besucher diesen Code scannen, dann tauchen auf dem Bildschirm Truhen und darin verborgene Objekte auf. Die interaktive und digitale Erfahrung macht die Migration greifbar.
Der digitale Bereich ergänzt die klassische Ausstellung
Man kann die Objekte in 3D betrachten, drehen und detaillierte Informationen zu jedem Stück abrufen. Dazu gehören nicht nur Angaben zu ihrer Herkunft, sondern auch die Ursachen der Migration sowie die damaligen Migrationsrouten. Die ausgestellten Objekte, wie das 72.000 Jahre alte Faustkeilmesser eines Neandertalers, sind ebenfalls in der realen Ausstellung zu finden. Dieser digitale Bereich, der die klassische Ausstellung ergänzt, koste etwa 40.000 bis 50.000 Euro, sagt Susanne Jülich, die den Kubus konzipierte.
Weitere Nachrichten aus Herne - Lesen Sie auch:
- Die WAZ-Gastro-Kritik: So schmeckt‘s im Restaurant Wildrose
- Herne: Neue Wohnungen auf ehemaligem Zirkusgelände geplant
- O‘zapft is: Hier finden in Herne Oktoberfeste statt
Die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Barbara Rüschoff-Parzinger, betont die Wichtigkeit des Themas: „Es gibt nicht den typischen Menschen ohne Migration“. Anschließend ergänzt die Kulturdezernentin vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte: „Migration ist etwas, was uns alle ausmacht. Es ist etwas sehr Gutes“.
20 Jahre Gesellschaft zur Förderung der Integrationsarbeit - Fest der Vielfalt im LWL-Museum
Parallel zur Eröffnung der neuen digitalen Dauerausstellung feiert das Archäologiemuseum, am Europaplatz, ein weiteres besonderes Ereignis: der 20. Geburtstag der „Gesellschaft zur Förderung der Integrationsarbeit Herne e.V.“ (gfi). In Kooperation mit der gfi erwartet die Besucherinnen und Besucher ein buntes Rahmenprogramm, das die kulturelle Vielfalt der Stadt feiert.
Am Sonntag, 29. September (11 bis 18 Uhr), gibt es unter anderem orientalisches und afrikanisches Essen, Musik, Henna-Malerei, einen Näh-Workshop sowie eine „magische Töpferscheibe“, an der hochwertige Keramiken gemeinsam mit den Besucherinnen und Besucher hergestellt werden können. Ein weiteres besonderes Erlebnis ist der Live-Podcast „Quietschbunt“, in dem eine Herner Familie ihre Migrationsgeschichte erzählt.
Der Eintritt sowie das gesamte Programm sind an diesem Tag kostenlos. Weitere Informationen finden sich unter www.lwl-landesmuseum-herne.de.