Herne. Sogar im Bundestag wird über Dönerpreise diskutiert: Doch wie haben sich die Preise in Herne entwickelt? Herner Dönerläden geben Einblick.
Die Aufregung über ansteigende Dönerpreise ist groß. So mancher fordert schon eine Dönerpreisbremse. Wie sieht die Situation in Herner Döner-Läden aus? Die WAZ hat nachgefragt, wie die Betreiber kalkulieren.
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Sinasi May betreibt seit eineinhalb Jahren den Dönerladen „May Döner“ in der Herner Innenstadt. Hier kostet ein Döner mit Kalbfleisch 7 Euro und ein Döner mit Hähnchenfleisch 6 Euro. Er habe in der Zeit den Preis nur einmal um 50 Cent erhöhen müssen. May sagt: „Wir wollen mit diesem Laden keine Millionäre werden, wir wollen den Menschen einen qualitativ guten Döner zu einem Preis anbieten, den sich jeder leisten kann.“
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Verbilligter Hähnchen-Döner für die Schülerinnen und Schüler
Von Montag bis Freitag bekommen Schüler einen verbilligten Hähnchendöner für 4 Euro. Durch die vor der Tür gelegene Bushaltestelle an der Bebelstraße wird dieses Angebot von den Kindern und Jugendlichen sehr gut angenommen. Dabei werde die Portion auch nicht verkleinert. Ein Schülerdöner enthalte die gleichen Mengen wie ein normaler Döner. „Nicht jeder Schüler oder jede Schülerin hat mal eben 6 oder 7 Euro dabei, mit diesem Angebot soll jeder etwas zu essen bekommen und nicht nur daneben stehen, wenn die Freunde sich den Bauch voll schlagen“, sagt May.
Dass der Preis einmal erhöht werden musste, liege vor allem an der steigenden Inflation und den dadurch steigenden Preisen von Lebensmitteln. „Unser Fleisch beziehen wir vom Fleischgroßhandel Mercan, hier bekommen wir jedoch unseren Kalbspieß so wie wir ihn haben wollen. Der Spieß besteht aus reinem Kalbfleisch“, erzählt der Inhaber auf Nachfrage der WAZ.
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Daran erkenne man, dass es sich bei dem Fleisch um sehr gute Qualität handele und dort nicht eingespart werde, um den Preis zu drücken. Damit könne er sich auch gegen billige Konkurrenz behaupten.
Mit mehreren Bäckereien ist Tok Yat vielen Menschen in Herne bekannt. Am Herner Bahnhof gibt es seit einigen Jahren auch einen eigenen Dönerladen. Hier kostet ein Döner mit Kalbsfleisch 8 Euro und ein Hähnchendöner 6 Euro. Auch hier sind die Preise leicht gestiegen. Durch die Lage des Restaurants habe man eine hohe Miete, jedoch wäre dies kein Grund für die Erhöhung. „Alles ist teurer geworden“, sagt Mazlum Eren, Neffe des Betreibers von Tok Yat.
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Qualitativ sei der Döner sehr hochwertig, das Fleisch beziehe man von einem Großhändler, jedoch habe man auch reines Kalb- und Hähnchenfleisch. Man verzichte auf Hackfleisch, auch wenn es teurer sei. Die Brote kommen aus der hauseigenen Bäckerei. Auch hier gibt es ein Schülerangebot. Bis 16 Uhr gibt es eine Döner-Tasche plus einer Capri-Sun für 5 Euro. Alternative: Ein Pomm-Döner mit Capri-Sun für 5 Euro und als drittes Angebot eine Portion Pommes für 2 Euro.
In Eickel findet man an der Königsstraße 2 den „Topkapi Grill 2“. Hier kostet ein Döner 6 Euro, egal ob mit Hähnchenfleisch oder Kalbsfleisch. Auf Nachfrage der WAZ bestätigt Sami Bingöl, Chef des „Topkapi Grill 2“, dass der Grill seine Preise stabil halten konnte. Den letzten Preiswechsel habe es vor mehr als einem Jahr gegeben. „Wir haben nicht vor, unsere Preise zu erhöhen“, sagt Sami Bingöl.
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