Herne. Das Kaiserquartier in Herne geht an den Start. In Kürze eröffnen Geschäfte, Praxis und Familienkiosk. Ein geplantes Café kommt dagegen nicht.
In Herne geht ein neues Geschäftszentrum mit mehreren Läden an den Start. In der Neuen Mitte Baukau, dem Kaiserquartier, öffnet unter anderem eine Edeka-Filiale.
Das Kaiserquartier, wie die Neue Mitte Baukau an der Forell- und Kaiserstraße heißen soll, ist neben dem A43-Ausbau die aktuell größte Baustelle der Stadt. Herzstück des neuen Quartiers, das auf einer 25.000 Quadratmeter großen Brache gebaut wird, ist ein Geschäftszentrum mit einem großen, begehbaren grünen Dach, unter dem sich Flächen für Handel und Dienstleistungen erstrecken. Als Händler stehen seit langem ein Edeka-Supermarkt sowie Filialen des Discounters Aldi und der Drogerie DM fest. Voraussichtlich Ende September, Anfang Oktober, so hieß es zuletzt, sollen die Geschäfte öffnen, ein genauer Termin stand zuletzt noch nicht fest.
Nun ist klar: Edeka Koch startet am Donnerstag, 26. September, im Kaiserquartier seinen dritten Supermarkt in Herne. Laut Investor ist die Fläche 1700 Quadratmeter groß und hat auch einen Shop und eine Bäckerei. „Freut euch auf einen ultra-modernen Neubau-Markt, der euch das perfekte Einkaufserlebnis bietet“, wirbt Edeka Vogel auf seiner Facebook-Seite - und verspricht zudem ein breites Sortiment und ein innovatives Marktkonzept, „das keine Wünsche offen lässt“.
Herne: Wewole wird verstärkt zum Restaurantbetreiber
Auch die angekündigte Gastronomiefläche war längst vergeben - an die Wewole, die ehemaligen Werkstätten für Behinderte. Sie wollte dort besagtes Café eröffnen. Daraus wird nichts, bestätigt Wewole-Vorstand Florian Adamek gegenüber der WAZ. „Die Rahmenbedingungen haben sich geändert“, begründet er. Näher ins Detail gehen will Adamek nicht. Nur so viel: „Der Vorvertrag wurde in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst.“
Die Wewole-Stiftung ist in den vergangenen Jahren verstärkt zum Gastroanbieter aufgestiegen. So betreibt sie seit 2019 im und vor dem Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs Castrop-Rauxel das Café „CAPpuccino“. Dort bietet sie Speisen und Getränke an. Dieses Café, sagt Adamek, wäre Vorbild für das geplante Café im Kaiserquartier gewesen. Das „CAPpuccino“ in der Nachbarstadt sei eine Erfolgsgeschichte, komme bei den Kundinnen und Kunden gut an und mache nicht zuletzt Inklusion erlebbar. Darüber hinaus betreibt die Wewole das (öffentliche) Restaurant „Schmackofatz“ im Technischen Rathaus in Wanne, aber auch eins im Erin-Park in Castrop-Rauxel.
Die Stiftung wolle nun versuchen, ein Café an anderer Stelle in Herne aufzubauen, sagt Adamek. Und was wird aus den Räumen im Kaiserquartier? „Wir haben keinen Zweifel daran, dass wir die Fläche, die für die Wewole vorgesehen war, anderweitig vermietet bekommen“, sagt Jennifer Zorn, Sprecher des Investors E-Gruppe. Deshalb sei das Herner Unternehmen „gerade nicht aktiv auf der Suche“. Wer Interesse an der Fläche habe, könne sich aber gerne melden.
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Bereits erfolgreich gestartet sei im Kaiserquartier zu Schuljahresbeginn die Förderschule am Schwalbenweg, die umgezogen ist, sagt Zorn. Neben den Geschäften sollen in den kommenden Wochen dann auch die Flächen an den IT-Systemdienstleister Diprotec, ein Tochterunternehmen der Isap AG, die in Sichtweite des Kaiserquartiers ihren Sitz hat, übergeben werden. Auch die Kinderarztpraxis Paedicum Ruhrkidz und der Familienkiosk der Stadt Herne sollen dann im nächsten oder übernächsten Monat starten. Zum Familienkiosk: Dort sollen verschiedene Hilfs- und Versorgungsangebote zusammengefasst werden, er soll eine zentrale Anlaufstelle für gesundheitliche und soziale Belange für Familien werden.
Und dann gibt es im Kaiserquartier noch einen zweiten Bauabschnitt. Dieser umfasst den Bau von sechs identischen Wohnhäusern mit jeweils rund einem Dutzend Wohnungen zwischen 50 und 110 Quadratmetern mit Balkonen. Im kommenden Jahr sollen sie fertig sein. Außerdem ist ein Quartiersparkhaus an der Forellstraße geplant.