Herne. In Herne wechselt eine Schule ihren Standort. Sie zieht in das Kaiserquartier, in dem auch neue Einkaufsmöglichkeiten entstehen.

In Herne werden auf dem Gelände des neuen Kaiserquartiers im Ortsteil Baukau ab nächstem Jahr Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Das hat der Rat der Stadt Herne beschlossen. In seiner letzten Sitzung vor der Winterpause stimmte er mit großer Mehrheit dafür, im Kaiserquartier, das an der Forellstraße entsteht, langfristig Flächen als neuen Standort für die städtische Förderschule „Schule am Schwalbenweg“ anzumieten.

Das ist heute ein wegweisender Tag.
Hans Werner Klee - Kämmerer der Stadt Herne

Am Mittwochvormittag, 20. Dezember, wurden die entsprechenden Verträge zwischen der Stadt und der E-Gruppe, die die Schule baut, unterschrieben. „Das ist heute ein wegweisender Tag“, sagt Stadtkämmerer Hans Werner Klee. Das sei ein Beispiel dafür, wie in der Schullandschaft agiert werden müsse. Schließlich sei der Bedarf an Schulgebäuden groß. Während 2013 noch darüber nachgedacht worden sei, Schulgebäude abzureißen, sei man heutzutage froh über jeden Raum, den man hat, so Klee.

Herne: Alte Schule ist an ihre Grenzen gestoßen

Ins Kaiserquartier, zur Neuen Mitte Baukau, zieht die Schule am Schwalbenweg.
Ins Kaiserquartier, zur Neuen Mitte Baukau, zieht die Schule am Schwalbenweg. © Herne | Hans Blossey

Auch Dezernent Andreas Merkendorf freut sich über die Anmietung im Kaiserquartier. Das alte Schulgebäude der Schule am Schwalbenweg sei deutlich in die Jahre gekommen. Das Essen hätten die Schülerinnen und Schüler in den Klassenzimmern zu sich nehmen müssen, außerdem habe es nur einen Aufzug in die erste Etage gegeben. In einer Schule für Schüler und Schülerinnen mit Förderbedarf sei das kein Zustand. „Wir können nicht zulassen, dass Kinder so unterrichtet werden“, so Merkendorf. Das neue Schulgebäude der E-Gruppe werde „eines der schönsten Schulgebäude, das wir haben“. Die Stadt werde die Schule beim Prozess des Standortwechsels eng begleiten. Die neuen Flächen böten der Schule neue Entwicklungsmöglichkeiten.

Doch was macht das Schulgebäude so besonders? Auf einer Fläche von knapp 5000 Quadratmetern und einer Außenfläche auf dem Dachgarten von etwa 1700 Quadratmetern werde die Schule einen „hochmodernen und nachhaltigen“ Gebäudekomplex beziehen. Es werde 18 Klassenräume geben, zudem kleinere Differenzierungsräume. Außerdem stehen laut Stadt Fachräume, eine Lehrküche und ein Multifunktionsraum zur Verfügung. Die Schule werde sich in zwei Gebäudeteile gliedern. Im August nächsten Jahres sollen die Schülerinnen und Schüler den Standort wechseln. In der neuen Schule gebe es Kapazitäten für 180 Kinder. Zurzeit seien in der Förderschule 134 Kinder angemeldet.

Kaiserquartier: Mischimmobilie mit Nahversorgung

Eine Schule hat die E-Gruppe bisher in Herne zwar noch nicht gebaut, dafür aber eine Kita im Europagarten. Dort seien die Erzieherinnen und Erzieher sehr glücklich über die neuen, modernen Räumlichkeiten, sagt Geschäftsführer Gernot Engler. „Das sind wir den Leuten schuldig, die dort arbeiten“, so Engler. „Jetzt hat das Kaiserquartier wirklich alles, was eine Mischimmobilie, deren Schwerpunkt die Verbesserung der Nahversorgungssituation im Quartier darstellt, braucht. Für den Innenausbau werden wir uns eng mit der Schule abstimmen, um den Bedürfnissen und Wünschen gerecht zu werden.“

Hans Werner Klee, Gernot Engler und Andreas Merkendorf (v.l.) bei der Unterschrift des Vertrags.
Hans Werner Klee, Gernot Engler und Andreas Merkendorf (v.l.) bei der Unterschrift des Vertrags. © WAZ | Frank Dieper

Der erste Bauabschnitt des Kaiserquartiers soll - Stand jetzt - im Spätsommer 2024 fertiggestellt sein. Die Mischimmobilie, in deren Erdgeschoss der Discounter Aldi, der Einzelhändler Edeka, der Drogeriemarkt dm, die Bäckerei Büsch und eine Gastronomie einziehen werden, verfügt außerdem über jeweils einen zwei-, drei- und fünfgeschossigen Gebäudeaufbau. Den drei- und fünfgeschossigen Gebäudeaufbau werde die Stadt als Flächen für die Schule anmieten.