Herne. Alles ist schlecht? Wegen Krieg und Krisen? Von wegen, meint die Herner SPD. Bei ihrem Sommerempfang listete sie auf, was alles gut läuft.

Vieles läuft schlecht - aber eben nicht alles, und schon mal gar nicht in Herne. Das war der Kern der Botschaft von SPD-Fraktionschef Udo Sobieski beim Sommerempfang seiner Fraktion. Im Shamrock Eye, der Gastronomie im Shamrockpark in Herne-Mitte, begrüßte er 200 Gäste aus Politik, Verwaltung, Organisationen, Vereine und Verbänden.

Krieg in der Ukraine, Gewalt im Nahen Osten, Rechtsruck bei der Europawahl: Das alles seien „wenig erfreuliche Dinge“, sagte Sobieski in seiner Begrüßung. Um so wichtiger sei es, „dass wir den Blick auf die positiven Dinge nicht verlieren und sie bewusst wahrnehmen“, fügte er an. Da sei zum Beispiel die gute Zusammenarbeit der demokratischen Fraktionen und Gruppen im Rat, die zuletzt auch gemeinsam das „Herner Versprechen“ unterzeichnet hätten, in dem sie sich verpflichten, in Zukunft niemals mit der AfD zu kooperieren und zusammenzuarbeiten. Der 66-Jährige stellte klar: „Rechtsextremismus und Populismus haben in unserer Stadt nichts zu suchen!“

200 Gäste kamen ins „Shamrock Eye“ in den Shamrock-Park, der ehemaligen RAG-Zentrale in Herne-Mitte.
200 Gäste kamen ins „Shamrock Eye“ in den Shamrock-Park, der ehemaligen RAG-Zentrale in Herne-Mitte. © FUNKE Foto Services | Pollklaesener

Sobieski lobte außerdem die Konzeptstudie für die Zechenbrache General Blumenthal, auf der eine Internationale Technologiewelt entstehen soll. Die Studie sieht einen Campus mit Gebäuden und Park vor. Damit, meint er, könnten „die vielfältigen Interessen unserer Stadtgesellschaft berücksichtigt werden“. Und: Die Planungen für das Funkenbergquartier mit der künftigen Hochschule für Polizei und Verwaltung gingen genauso voran wie die für das Rathaus-Carrée in Wanne, die neue Feuer- und Rettungswache. Ebenso stehe die Neue Mitte Baukau mit dem Kaiserquartier vor der Eröffnung, der Umbau des Revierparks und die Renaturierung des Ostbachs seien abgeschlossen. Kurz: „Irgendwie ist überall was los, trotz leerer Kassen ist vieles in Bewegung. Das zeichnet uns aus.“

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Bevor es an das Büfett ging, sprach RVR-Direktor Garrelt Duin zu den Gästen. Er warb, natürlich, für den Umbau des Ruhrgebiets zur grünsten Industrieregion der Welt, den der Regionalverband Ruhr (RVR) unter Hernes OB und Ruhrparlament-Chef Frank Dudda ausgerufen hat. Der 56-jährige ehemalige NRW-Wirtschaftsminister Duin wurde aber auch politisch. So kritisierte der SPD-Politiker die aktuellen Diskussionen um Abschiebungen. Wichtiger seien Diskussionen um Integration, und investiert werden müsse dabei vor allem in drei Dinge: „Bildung, Bildung, Bildung.“

Gastredner: RVR-Direktor Garrelt Duin.
Gastredner: RVR-Direktor Garrelt Duin. © FUNKE Foto Services | Pollklaesener