Herne. Am Wochenende findet in Herne der erste „richtige“ Christopher Street Day statt. Wann es los geht und was geplant ist – ein Überblick.
- Der erste „richtige“ Christopher Street Day findet am kommenden Samstag, 18. Juni, in Herne statt.
- In den vergangenen zwei Jahren gab es den CSD nur digital.
- Die Veranstalter erwarten bis zu 1000 Menschen.
Das Team des CSD Herne lädt zum dritten Christopher Street Day (CSD) ein. Nach zwei Christopher Street Days, die aufgrund der Corona-Pandemie nur im digitalen Raum stattfinden konnten, ist der diesjährige der erste, der „in echt“ und draußen stattfindet.
„Wir sind alle schon sehr aufgeregt“, sagt Laron Janus, einer der Organisatoren. „Wir freuen uns riesig, die Wahrwerdung unseres großen Traums erleben zu dürfen: ein eigener CSD in Herne.“ Die Existenz queerer Menschen – also nicht-heterosexueller Menschen – sei nach wie vor politisch und in der Realität gefährdet. Dabei sei ganz klar: „Wir werden nicht weichen, wir werden nicht weniger. Wir werden konsequent dafür einstehen, dass man uns bedenkt, uns respektiert und mitdenkt, dass man uns nicht versteckt, sondern herzeigt als das, was wir sind: Mitmenschen auf voller Augenhöhe“, so Janus.
Angemeldet sei die Veranstaltung für 1000 Menschen. „Wir haben aber auf dem Schirm, dass es durchaus auch mehr werden könnten.“ Es gebe an dem Tag keine weitere CSD-Veranstaltung im Ruhrgebiet, sodass es dort keine „Konkurrenz“ gebe.
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CSD-Demonstration in Herne beginnt um 12 Uhr auf dem Europaplatz
Um 12 Uhr beginnt am Samstag, 18. Juni, die Demonstration auf dem Europaplatz in Herne. Die Route habe noch mal nachgepfeilt werden müssen, sagt Janus, da am selben Tag die Feier zum 125-jährigen Stadtjubiläum stattfindet. Nach der etwa dreistündigen Demo, die unter anderem durch die Innenstadt, den Westring und die Holsterhauser Straße führt, ist ab etwa 16 Uhr eine zweistündige Kundgebung auf dem Europaplatz geplant. Neben Wortbeiträgen wird es dort auch Musik und Dichtkunst geben. Mit dabei: Gianni Jovanovic, Sven Hensel, Badison, Maryaka, Tabouna und andere. Gegen 16.20 Uhr wird Oberbürgermeister Frank Dudda ein Grußwort sprechen, gefolgt von einem Grußwort von Michelle Müntefering (SPD).
Der Christopher Street Day sei ein Appell an die gesamte Stadt, so Janus. Er fordere Respekt gegenüber der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt der Menschen und nehme die demokratische Gesellschaft in die Pflicht, nicht zu schweigen, wenn die Rechte der LGBTQ-Community beschnitten werden. Nicht zuletzt fordere der CSD, dass queere Menschen an den politischen Entscheidungsprozessen, die sie betreffen, angemessen beteiligt werden.
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Herner sind aufgerufen, sich für eine tolerante Stadtgesellschaft zu bekennen
Alle Menschen seien herzlich eingeladen, an der Demonstration teilzunehmen, unabhängig davon, ob sie selbst queer leben oder nicht. Darüber hinaus seien anlässlich des CSD und des sogenannten „Pride Month“ Juni alle Hernerinnen und Herner dazu aufgerufen, sich aktiv zu einer toleranten Stadtgesellschaft zu bekennen. So veranstaltet beispielsweise der Evangelische Kirchenkreis Herne am Vorabend des Christopher Street Days, am 17. Juni, um 18 Uhr unter dem Motto „Nicht mehr schweigen“ einen CSD-Gottesdienst in der Kreuzkirche.
Wer nicht zum CSD kommen kann oder auch darüber hinaus ein Zeichen setzen möchte, könne eine Regenbogenflagge hissen. „Das darf man natürlich schon vor dem 18. Juni tun.“ Und auch im Internet könne das Team unterstützt werden. Unter dem Hashtag #vielfaltsichtbarmachen können Beiträge in den sozialen Netzwerken geteilt werden. Das gesamte Programm, die Route und weitere Informationen finden sich unter csdherne.de. Ganz wichtig: „Wir brauchen immer Ordnerinnen und Ordner. Wenn Ihr Euch also vorstellen könnt, auf der Demo mit drauf zu achten, dass alles problemlos abläuft und der queere Tross auf Kurs bleibt, dann schreibt uns sehr gerne eine Mail an info@csd-herne.de.“