Hattingen/Sprockhövel. Ideen für Hattingen und Sprockhövel? Wir haben die Bewerber für den Bundestag aus unserem Wahlkreis befragt. So antwortet Janosch Dahmen, Grüne.

Endspurt im Bundestagswahlkampf in Hattingen und Sprockhövel: Die WAZ-Redaktion hat die sechs wichtigsten Bewerberinnen und Bewerber aus unserem Wahlkreis 138 (Hattingen, Herdecke, Sprockhövel, Wetter, Witten) befragt. Was können wir hier vor Ort von der jeweiligen Person erwarten? Diesmal antwortet Dr. Janosch Dahmen, Direktkandidat der Grünen, auf unseren Fragebogen. Die Aussagen der anderen Kandidaten sind bereits erschienen oder erscheinen in den kommenden Tagen.

Was wollen Sie für Hattingen erreichen?

Hattingen hat als traditionsreiche Stadt mit starkem Mittelstand enormes Potenzial für nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Ich setze mich auf Bundesebene für einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis, weniger Bürokratie für Unternehmen und gezielte Investitionen in klimafreundliche Innovationen ein. Der Deutschlandfonds und die Reform der Schuldenbremse sind entscheidend, damit Kommunen finanziell handlungsfähig bleiben. Das bedeutet für Hattingen: Mehr Investitionen in Schulen, Schwimmbäder und Kultur, eine moderne Infrastruktur und sichere Arbeitsplätze. Ich setze mich außerdem für eine dauerhafte Finanzierung des Deutschlandtickets ein. Zudem müssen Behörden effizienter werden - mit der einheitlichen Deutschland-App als zentraler Plattform für digitale Dienstleistungen.

2. Wofür stehen Sie? In welchen politischen Feldern sehen Sie Ihre Stärken?

Als Notfallmediziner sehe ich täglich, wo unser Gesundheitssystem nicht funktioniert. Es braucht dringend eine Reform der Notfallversorgung und eine Stärkung von Haus- und Kinderärzten. In der Pflege brauchen wir dringend einen Ausbau von Tagespflegeplätzen und müssen für mehr Eigenständigkeit und Attraktivität der Berufe sorgen. Zudem bin ich für eine konsequentere Unterstützung der Ukraine, insbesondere auch bei der humanitären Hilfe etwa bei der Behandlung schwerverletzter Ukrainer*innen in Deutschland.

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3. Welche Lösung sehen Sie, um Hattingen und Sprockhövel von den Altschulden zu befreien und ihnen wieder finanziellen Spielraum zu geben?

Kommunen wie Hattingen und Sprockhövel brauchen nicht nur Schuldenabbau, sondern echte Investitionsperspektiven. Ich setze mich deshalb einerseits für einen Altschuldenfonds ein, der Städte finanziell entlastet, damit sie wieder aktiv gestalten können. Mit unserem Vorschlag des Deutschlandfonds würden wir andererseits gezielt in Infrastruktur, Bildung und Klimaschutz investieren - das heißt: sanierte Schulen, Straßen und Schwimmbäder.

Kandidaten-Check zur Bundestagswahl in Hattingen und Sprockhövel

4. Engagement in der Politik: Warum tun Sie sich das in diesen schwierigen Zeiten an?

Weil es gerade jetzt darauf ankommt. Politik muss Lösungen umsetzen und nicht nur auf die nächste Schlagzeile zielen. Gute Gesundheitsversorgung, intelligenter Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sind große Herausforderungen - aber lösbar, wenn man den Mut hat, jetzt Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Ich stehe für eine Politik, die verlässlich ist, klare Haltung gegen Populismus zeigt und konkret das Leben für viele Menschen hier vor Ort einfacher, besser und bezahlbarer macht.

5. Wo würden Sie sich in Hattingen am liebsten feiern lassen?

Die Hattingen Altstadt-Gassen haben es Janosch Dahmen besonders angetan.
Die Hattingen Altstadt-Gassen haben es Janosch Dahmen besonders angetan. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Hattingen hat viele wunderbare Orte, aber der historische Stadtkern mit seinen Fachwerkhäusern, gemütlichen Restaurants und geheimnisvollen Gassen ist für mich das Herz der Stadt. Hier spürt man Geschichte, Gegenwart und die Gemeinschaft Hattingens und schöpft Zuversicht und Zusammenhalt für alles, was kommt.

Zur Person: Janosch Dahmen

Dr. Janosch Dahmen ist 43 Jahre alt, verheiratet und hat drei Kinder. Er ist Unfallchirurg und Notfallmediziner und seit 2020 Bundestagsabgeordneter. Als gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag ist er auch in TV-Formaten ein häufig befragter Gesprächspartner.

Dahmen engagiert sich seit 1998 bei den Grünen, von 2009 bis 2014 saß er für sie im Wittener Stadtrat. Er ist auch Mitglied im Aufsichtsrat der Universität Witten/Herdecke und verschiedener medizinischer Organisationen.

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