Hattingen. Ideen für Hattingen und Sprockhövel: Wir haben die Bewerber für den Bundestag aus dem Wahlkreis 138 befragt. Die Antworten von Ulla Weiß, Die Linke.
Endspurt für den Bundestagswahlkampf in Hattingen und Sprockhövel: Die WAZ-Redaktion hat die sechs wichtigsten Bewerberinnen und Bewerber aus unserem Wahlkreis 138 (Hattingen, Herdecke, Sprockhövel, Wetter, Witten) befragt. Was können wir hier vor Ort von der jeweiligen Person erwarten? Diesmal gibt Ulla Weiß, Direktkandidatin von Die Linke, Antworten auf unseren Fragebogen. Die Aussagen ihrer Konkurrenten erscheinen in den folgenden Tagen.
1. Was wollen Sie für Hattingen erreichen?
Die Finanzlage der Stadt Hattingen muss verbessert werden. Die Altschulden müssen von Bund und Land übernommen werden. Zur Vermeidung neuer Schulden muss auf die strikte Einhaltung des Konnexitätsprinzips geachtet werden. [Anm. d. Red.: Dieses verpflichtet das Land, den Gemeinden und Gemeindeverbänden finanzielle Mehrbelastungen auszugleichen, wenn es ihnen zusätzliche Aufgaben überträgt.]
Ich möchte dadurch für Hattingen erreichen, dass die Personalausstattung in den Kitas verbessert wird. Dass mehr als ausreichend Erzieher:innen in den Kitas beschäftigt werden und der Pool von Springerkräften soweit erhöht wird, dass eine verlässliche Betreuung auch in Krankheitsphasen sichergestellt wird.
2. Wofür stehen Sie? In welchen politischen Feldern sehen Sie Ihre Stärken?
Aufgrund meiner langen Erfahrung in der Kommunalpolitik und meinem beruflichen Werdegang sehe ich meine Stärken in den Bereichen Soziales und Gesundheit, Finanzen und Kultur sowie Umwelt- und Klimaschutz.
3. Welche Lösung sehen Sie, um Hattingen und Sprockhövel von den Altschulden zu befreien und ihnen wieder finanziellen Spielraum zu geben?
Es muss eine Altschuldenregelung von Bund und Land für die verschuldeten Kommunen im Ruhrgebiet geben. Weiterhin müssen Bund und Land bei der Verabschiedung neuer Gesetze und Aufgaben für die Kommunen die dafür notwendigen Finanzmittel vollständig an die Kommunen geben. Das Konnexitätsprinzip muss strikt eingehalten werden. Aus eigener Kraft können die Kommunen sich von den Schulden nicht befreien.
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4. Engagement in der Politik: Warum tun Sie sich das in diesen schwierigen Zeiten an?
Ich sehe die Probleme in meiner Umgebung. Immer mehr arme Menschen können ihre Mieten, ihre Energiekosten und ihre Lebensmittel nicht mehr für bezahlen. Am Monatsende ist oft kein Geld mehr da. Eine gesunde Ernährung für Kinder und Teilhabe an Kultur ist so nicht möglich. Deshalb kämpfe ich für mehr Soziale Gerechtigkeit. Arbeiten muss ein auskömmliches Leben ermöglichen. Deshalb setze ich mich für einen Mindestlohn von 15 € ein.
5. Wo würden Sie sich in Hattingen am liebsten feiern lassen?
Im Industriemuseum Henrichshütte befindet sich das Restaurant „Henrichs“. Hier können wir bei Feiern in einer gläsernen Galerie auf die historische Halle der Henrichshütte blicken. Dieser Ort ist etwas ganz Besonderes.
Zur Person: Ulla Weiß
Ulla Weiß ist 64 Jahre alt. Sie hat zunächst Krankenschwester gelernt, später dann Sozialwissenschaften auf Diplom studiert. Im letzten Jahr hat sie zudem eine Ausbildung als personenzentrierte Beraterin abgeschlossen. Zurzeit arbeitet sie im Verein „Viadukt“ in Witten mit psychisch erkrankten Menschen.
Im Wittener Stadtrat arbeitet Ulla Weiß seit zehn Jahren als Fraktionsvorsitzende der Linken. Die 64-Jährige war zudem Mitglied des Kreistages Ennepe-Ruhr, des Regionalrats der Bezirksregierung Arnsberg und des Parlaments des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe.
Kandidaten-Check zur Bundestagswahl in Hattingen und Sprockhövel
- Ulla Weiß, Die Linke
- Heike Bandmann, AfD
- Anna Neumann, FDP
- Janosch Dahmen, Die Grünen
- Katja Strauss-Köster, CDU
- Axel Echeverria, SPD
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