Hattingen. An der Wuppertaler Straße in Hattingen entsteht der neue Rewe Lenk. Der Supermarkt wird größer als der benachbarte Aldi. Die künftigen Angebote.

Seit knapp einem Jahr rollen die Bagger für den neuen Rewe in Hattingens Stadtteil Winz-Baak. Schräg gegenüber vom Aldi, zwischen Wuppertaler Straße, Denkmalstraße und Helenenweg, wächst das zweigeschossige Gebäude mit großer Tiefgarage in die Höhe. Auch im Hintergrund laufen die Vorbereitungen: 60 Mitarbeitende werden ab Herbst 2025 dort arbeiten, zudem ziehen nicht nur Supermarkt und Getränkemarkt ein, sondern auch ein Bäcker und ein Sushi-Zubereiter. Das ist der Stand der Dinge.

Eröffnungstermin

„Wir sind im Zeitplan“, sagt Supermarkt-Betreiber Stefan Lenk. Bislang hätten nur vier frostige Schlechtwettertage den Bau ausgebremst. Ende August soll der Neubau übergeben werden, so dass noch einige Wochen zum Einrichten bleiben. „Wir wollen im Oktober eröffnen.“

Baukörper: Vorbild Haßlinghausen und Hiltrop

Die Grundstückssituation an der Wuppertaler Straße war kompliziert: Es mussten viel Erdreich und Felsen ausgebaggert werden, bevor der erste Spatenstich erfolgen konnte. Demnächst fährt man von der Denkmalstraße aus auf das Gelände. Die Zufahrt gabelt sich, entweder fährt man in die Tiefgarage oder auf die ebenerdigen Parkplätze. Auf den zwei Ebenen stehen insgesamt 121 Stellplätze zur Verfügung. Über dem Markt - dessen große Schaufensterflächen man jetzt schon erkennt -, gibt es noch ein Geschoss für Sozial-, Büro- und Lagerräume, das aber nach hinten hin abflacht.

Wenn die vorgelagerte Tiefgarage erst einmal steht, wird der Höhenversatz zum Helenenweg nicht mehr so deutlich, ist Stefan Lenk überzeugt. „Das wird ein wirklich schöner und nicht überdimensionierter Markt.“ Mit 1500 Quadratmetern Verkehrsfläche wird er dennoch großzügig - der Aldi gegenüber ist kleiner.

Der Supermarkt wird vom Bochumer Architekturbüro Kemper-Steiner-Partner umgesetzt. Sie haben auch schon die „Rewe Lenks“ in Haßlinghausen und Bochum-Hiltrop errichtet. Der neue Supermarkt wird ähnlich, eine Weiterentwicklung mit moderner Technik.

Kaum noch Kritik

Schon mehr als 15 Jahre alt sind die Pläne für einen neuen Supermarkt in Winz-Baak. Ursprünglich hatten sich Rewe und Edeka um den Standort gestritten. Bis zum Tag der Entscheidung überboten sich die Kontrahenten mit Offerten. Dann gab das Stadtparlament Rewe den Zuschlag. Doch es hakte überall. Zuerst warf Investor Dzykonski das Handtuch. Später sagte auch List Bau Nordhorn ab. 2016 stieg Lenk in das Projekt ein. Die erste Planung wurde überworfen - nachdem Aldi mit einem großen Markt vorgelegt hatte. Eine rührige Bürgerinitiative und viele Gutachten bremsten das Projekt.

Philipp und Stefan Lenk, hier in der Filiale am Altenbochumer Bogen.
Philipp und Stefan Lenk, hier in der Filiale am Altenbochumer Bogen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

„Die anfänglichen berechtigen Sorgen der Anwohner haben sich ins Positive verwandelt“, bilanziert nun Stefan Lenk. Erst kürzlich habe es zwei Baustellenführungen für die Nachbarschaft gegeben. „Aus unserer Sicht eine extrem harmonische Veranstaltung“, so der 64-Jährige.

Konzept: Viel Frische und Sushi

25.000 Artikel können Kundinnen und Kunden demnächst in dem Markt finden. Besonders hervorstechen sollen das Obst- und Gemüse-Angebot sowie die große Bedienungstheke für Fleisch, Wurst, Käse. In den Markt integriert wird ein Getränkemarkt. Im Foyer eröffnet Malzers Backstube eine weitere Filiale. Für Lenk ein bewährtes Konzept, in vielen seiner neun Supermärkten hat auch Malzers sein Zuhause.

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Außerdem wird die Sushi-Kette „Eat Happy“ ihr Shop-in-Shop-Konzept auch in Winz-Baak umsetzen. In Handarbeit wird dort täglich ein großes Angebot an Asia Snacks und Sushi gerollt. Was in Winz Baak produziert wird, wird demnächst auch in zwei anderen Filialen von Rewe Lenk verkauft.

Mitarbeiter gesucht

Lenk ist ein echtes Familienunternehmen: Stefan Lenks Eltern starteten 1963 mit einem 40-qm-Geschäft in Langendreer. „Mein Vater kannte nur: Vorwärts“, sagt der heutige „Senior“. Mittlerweile betreiben Stefan und Claudia Lenk neun Supermärkte, ihre drei Söhne Moritz, Philipp und Fabian sind längst in das Unternehmen eingestiegen.

Wer demnächst in Winz-Baak arbeiten wird, steht teils jetzt schon fest: „Viele kommen aus der eigenen Ausbildung, aktuell sind bei uns 40 Azubis beschäftigt, denen damit eine Perspektive geboten wird.“ Insgesamt werde es ein Mix aus routinierten Mitarbeitern aus anderen Märkten und Neueinsteigern - Lenks freuen sich über Bewerbungen! Im Mai werden ersten der 60 Stellen besetzt, sukzessive erfolgen weitere Einstellungen bis Oktober. Zum Team zählen auch einige, die nach der Rente noch stundenweise jobben kommen. „Wir haben eine stark wachsende Gruppe von langjährigen Mitarbeitern, die nach Renteneintritt bleiben und für zehn Stunden pro Woche arbeiten kommen“, sagt Lenk. „Einfach, damit man nicht von 100 auf Null fällt.“

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