Hattingen. Sperrung in Winz-Baak: Die Bodenarbeiten für die umstrittene Rewe-Filiale in Hattingen haben begonnen. Damit wird das Eröffnungsdatum konkreter.
Baustart ist noch nicht. Doch die ersten Bagger rollen jetzt für den neuen Rewe in Hattingens Stadtteil Winz-Baak. Das Baufeld zwischen Wuppertaler Straße, Denkmalstraße und Helenenweg wird vorbereitet. Die Arbeiten werden von einer Straßensperrung begleitet.
Bis zum 4. April ist die Denkmalstraße voll gesperrt. Betroffen ist der Abschnitt zwischen der Wuppertaler Straße und dem Helenenweg. Eine Umleitung ist eingerichtet.
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„In dem Gebiet wird Felsgestein ausgehoben. Darum wurde aus Sicherheitsgründen eine Vollsperrung eingerichtet“, erklärt Gerald Tarrach von der Abteilung Stadtverkehr der Stadt Hattingen.
Auch der Linienbusverkehr ist von der Vollsperrung betroffen und wird entsprechend umgeleitet. Die Linie 359 fährt die Haltestelle Denkmalstraße in beiden Richtungen nicht an. Alternativ können die Straßenbahnhaltestellen genutzt werden.
Bauarbeiten beginnen mit Unannehmlichkeiten für die Anwohner in Hattingen
Stefan Lenk bedauert, dass die Arbeiten am neuen Rewe in Winz-Baak mit Unannehmlichkeiten für die Anwohner beginnen. „Aber Sicherheit geht vor. Bei den Arbeiten könnten Steine auf die Straße rollen“, sagt der Geschäftsführer von Rewe Lenk. Das Familienunternehmen mit Sitz in Bochum betreibt zehn Rewe-Filialen, zwei davon in Hattingen.
Apropos Anwohner: Mit den Menschen vom Helenenweg hat sich Stefan Lenk jetzt bei einem Ortstermin getroffen. „Die offizielle Grenzfeststellung ist eine Formalie gewesen. Für mich aber eine schöne Gelegenheit, mit den Anwohnern ins Gespräch zu kommen“, sagt Lenk. „Ich werde die Familien über die Bautätigkeiten auf dem Laufenden halten, wahrscheinlich mit Informationsflyern.“
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Bisher war das Verhältnis zwischen Investoren und Anwohnern eher angespannt. Unmittelbar nach Bekanntwerden konkreter Baupläne im Jahr 2010 hat sich eine rührige Bürgerinitiative gegründet und als I-Team Helenenweg ebenso vehement wie pfiffig für den Erhalt des Grünareals gekämpft.
Ursprünglich hatten sich Rewe und Edeka um den Standort gestritten. Bis zum Tag der Entscheidung überboten sich die Kontrahenten mit Offerten. Dann gab das Stadtparlament Rewe den Zuschlag. Doch es hakte überall. Zuerst warf Investor Dzykonski das Handtuch. Später sagte auch List Bau Nordhorn ab.
2016 stieg Lenk in das Projekt ein. Und sorgte 2021 für einen neuen Aufschrei. Da wurde bekannt, dass Lenk den Rewe-Markt mit 1600 statt 1300 Quadratmetern Verkehrsfläche hochziehen möchte und statt der zunächst geplanten 72 Stellplätze nunmehr 132 auf zwei Parkdecks übereinander anbieten will. Zudem soll der Markt zur Denkmalstraße hin ein zweites Geschoss erhalten - für Büro- und Lagerräume.
Auch dafür gab es schließlich eine breite politische Mehrheit. Sie vertraut auf die Gutachten, die wegen der langen Planungszeit zwischenzeitlich ein zweites Mal angefertigt werden mussten. Ergebnis: Es gibt keine Bedenken gegen den geplanten Rewe-Markt in Winz-Baak. So sieht etwa das Handelsgutachten keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsbereiche.
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Selbst mit Blick auf den direkt benachbarten Aldi-Markt, der mit 1300 Quadratmetern doppelt so groß wie vorher gebaut wurde, könnten negative Folgen für Hattingen wie für Nachbarstädte ausgeschlossen werden, wenn Rewe an dem Standort öffnet, heißt es.
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Lärmschutzmaßnahmen seien nicht erforderlich, erläutern die Gutachter. Und: Auf den auf dem Areal ansässigen Feuersalamander werde Rücksicht genommen, auch durch Schutzzäune während der Bauphase.
Baureife, Baustart, Richtfest, Eröffnung - so soll es jetzt weitergehen in Winz-Baak. Und wann ist der erste Verkaufstag? „Irgendwann 2025“, sagt Stefan Lenk.