Hattingen. Die Bauarbeiten an der Glückauf-Trasse in Hattingen beginnen. Der Rad- und Wanderweg wird umfassend verändert. Das macht auch Sperrungen nötig.
Seit Jahren ist die Erneuerung der Radtrasse in Hattingen ein umstrittenes und heiß diskutiertes Thema. Jetzt soll es tatsächlich losgehen: Die Trasse wird ausgebaut und asphaltiert. Damit verbunden sind in den kommenden Monaten auch immer wieder Sperrungen des Rad- und Fußweges.
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Nach ihren Wünschen für 2025 befragt, nannten Hattinger die Asphaltierung der Glückauf-Trasse. Dieser Wunsch soll in Erfüllung gehen, denn in diesem Jahr soll es tatsächlich so weit sein, nachdem es den Beschluss bereits seit 2018 gibt. Jetzt laufen die Vorbereitungen für den groß angelegten Umbau auf einem Stück von 5,5 Kilometern. „In dieser Woche starten die Grünschnittarbeiten, die aber keine Einschränkungen für Fußgänger und Radfahrer haben werden. Nach jetzigem Stand werden wir Anfang Februar mit den tatsächlichen Bauarbeiten beginnen“, erläutert Jesco Hoffmann vom Fachbereich Tiefbau.
Derzeit ist die Trasse wieder in einem erbärmlichen Zustand. Die Beschreibung Matschpiste würde es wohl aktuell besser treffen. Deshalb fordern vor allem Radler, die den Weg regelmäßig nutzen, seit Langem die Befestigung. Die Pläne, die jetzt umgesetzt werden, umfassen weit mehr als das reine Aufbringen von Asphalt.
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Mehr Komfort, mehr Sicherheit: Das hat sich Hattingen auf die Fahnen geschrieben. Neben dem neuen Bodenbelag, wird die Strecke zwischen der Sprockhöveler Stadtgrenze und dem Wildhagen auch verbreitert. Statt 2,30 bis 3,30 Meter Breite, wird die neue Fahrbahn 3,50 Meter breit, mit jeweils 50 Zentimeter breiten Banketten aus einem Schottergemisch links und rechts.
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Reflektierende Markierungen und Randsteine sorgen für eine bessere Übersicht und auch die Eingangsbereiche zur - und Kreuzungen auf - der Glückauf-Trasse sollen einheitlich mit rotem Pflasterstein gestaltet werden. Damit die Kreuzungen besser einsehbar werden, soll in diesem Bereich hoher Bewuchs entfernt und durch Bodendecker ersetzt werden. Bei landwirtschaftlichen Zufahrten soll übrigens der Verkehr auf der Glückauf-Trasse Vorfahrt haben. Bei den Kreuzungen mit der Grünstraße und der Elfringhauser Straße ist das nicht möglich.
Vier Zufahrtsrampen auf den Rad- und Wanderweg werden erneuert und ausgebaut. Eine der Rampen soll den Zugang zum Spielplatz „Am Bahnhof“ in Bredenscheid erheblich verbessern. Die Geländer als Absturzsicherung an der Feuerwache am Wildhagen, an der Grünstraße und an Brücken entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Sie werden ausgewechselt und durch solche aus Stahl ersetzt, ähnlich denen am Ruhrtalradweg. Auch Rastplätze sind geplant. So soll es insgesamt sechs Sitzgelegenheiten, verteilt auf die 5,5 Kilometer, geben.
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Damit das Wasser bei Regen gut ablaufen kann und sich weniger Pfützen bilden, hat die Fahrbahn künftig rund 2 Prozent Gefälle zu den Seiten. Der Asphalt wird auch nicht einfach glatt und schwarz sein. Er soll mit einem hellen Moränesplitt abgestreut werden. Das ist unter anderem eine Auflage der Unteren Naturschutzbehörde des EN-Kreises, die das zu starke Aufheizen des Asphalts verhindern soll.
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Denn um den Naturschutz hatte es im Vorfeld viele Diskussionen gegeben. Eine Bürgerinitiative sammelte 1000 Unterschriften gegen das Projekt und drohte mit Klage. Auch der Naturschutzbeirat, der die Untere Naturschutzbehörde berät, äußerte sich skeptisch. Nach einem Gutachten zu Tierwelt und Umweltschutz gab es doch noch grünes Licht.
Jetzt werden zunächst Rampen für die großen Baustellenfahrzeuge gebaut. Auch Bänke und Rastplätze mit Abfalleimern sollen mit als Erstes entstehen. Mit einer ökologischen Baubegleitung wird sichergestellt, dass die naturschutzrechtlichen Vorgaben eingehalten werden.
„Die Baufirma wird in den kommenden Monaten in Teilabschnitten arbeiten, damit die Strecke immer nur abschnittsweise gesperrt werden muss. Die ausgewiesenen Umleitungsstrecken sollen dabei nah entlang der Trasse erfolgen“, erklärt Jesco Hoffmann.
Die Asphaltierung ist der letzte Schritt. Ziel ist es, dass die Arbeiten spätestens im Herbst 2025 abgeschlossen werden.