Hattingen. Nach monatelanger Suche hat die Stadt Hattingen nun einen neuen Schulcaterer. Aber nur wenige Schüler können das Essen in Bio-Qualität kosten.

Die Verpflegungslösungen an Hattingens weiterführenden Schulen haben zuletzt nicht lange Bestand gehabt. Binnen zwei Jahren hatten gleich zwei Caterer ihren Vertrag mit der Stadt gekündigt. Nach einem halbjährigen Intermezzo, währenddessen die Bäckerei Thiele zwei Schulen per Pausenflitzer mit einem Imbiss versorgte, gibt es nun erneut einen Schulcaterer. Der bietet Bioküche an, allerdings nicht für alle Schülerinnen und Schüler.

Ganz frisch ist Hattingens neuer Schulcaterer dabei im Einsatz: die Rebional GmbH, 2010 als Tochterunternehmen des Gemeinschaftskrankenhauses in Herdecke gegründet. Mit der Hattinger Servicebetrieb AKSV, ebenso wie Rebional von der Stadt beauftragt, kümmert sich ein zweiter Dienstleister um die Essensausgabe und die spätere Reinigung von Geschirr und Co.

Beliefert mit neuem Schulessen wird nur Hattingens Gesamtschule

Beliefert mit dem neuen Schulmittagessen und ausgegeben wird dieses bislang nur an der Gesamtschule. Und eine Ausweitung des neuen Angebotes auf weitere weiterführende Schulen der Stadt sei aktuell auch „noch nicht vorgesehen“, teilt Stadtsprecherin Susanne Wegemann auf Anfrage mit, gegebenenfalls komme zu einem späteren Zeitpunkt noch das Gymnasium Waldstraße in Betracht. „Wir müssen jetzt aber erst einmal schauen, wie das Angebot läuft und angenommen wird.“

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Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund der jüngsten Erfahrungen. So hatte im vergangenen Schuljahr die Anzahl der bestellten Mahlzeiten im Schnitt bei 150 Mahlzeiten pro Verpflegungstag an allen weiterführenden Schulen zusammen gelegen, hatte die Stadt ausgerechnet.

Zwei Essen zur Auswahl

Wählen können Hattingens Gesamtschülerinnen und - schüler bei Rebional täglich zwischen zwei Tellergerichten zum Preis von jeweils 4,74 Euro, eine Variante ist dabei vegan.

Die Essen müssen spätestens eine Woche im Voraus vorbestellt werden, Abbestellungen sind bis zu drei Werktage im Voraus möglich.

Wegen jener geringen Abnehmerzahlen bei insgesamt mehr als dreitausend Schülern sowie aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung hatte der Caterer-Betrieb Dussmann nach nur einem Jahr die Zusammenarbeit mit der Stadt zum vergangenen Sommer beendet, eine Suche nach einem Ersatz blieb zunächst erfolglos.

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Vor Dussmann, das das Essen für alle vier weiterführenden Hattinger Schulen zunächst in der eigens zur Zentralküche umgebauten Gesamtschulküche zubereitet hatte, hatte zudem bereits der Caterer-Betrieb „Daily Gourmet“ den Vertrag mit der Stadt gekündigt - Äußerungen nach aus ähnlichen Gründen wie später Dussmann.

Essen von Hattingens neuem Schulcaterer wird in Herdecke produziert

Und nun? Das Essen des neuen Schulcaterers werde in Herdecke produziert, sagt Stadtsprecherin Susanne Wegemann. Es werde anschließend in einem kontrollierten und überwachtem Prozess gekühlt und nach Hattingen zur Gesamtschule gebracht, wo es in einem Kühlraum der Schule gelagert und später in kontrollierter Umgebung aufgetaut und anschließend für den Verzehr aufgewärmt werde. Qualität und Hygiene seien bei diesen Prozessen „sichergestellt“, betont die Stadtsprecherin.

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Rebional habe auf die Stadt Hattingen einen hervorragenden Eindruck gemacht, sagt Susanne Wegemann - gerade auch aufgrund seines Anspruchs an Essen mit Zutaten von regionalen Lieferanten und in Bio-Qualität. Das Unternehmen habe sich dabei einem Kontrollverfahren nach EU-Verordnung zum ökologischen Landbau unterzogen. Mindestens 30 Prozent der Zutaten für die Essen, die an die Schülerschaft ausgegeben würden, stammten aus biologischem Anbau. Darüber hinaus sei die Bioküche in Herdecke mit der DGE-Zertifizierung nach dem „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder“ ausgezeichnet.

Der Vertrag mit dem Unternehmen, so Stadtsprecherin Wegemann, laufe fürs Erste für ein Jahr - bis Februar 2026. „Danach sehen wir weiter.“