Hattingen. Wie steht es aktuell um Hattingens weiterführende Schulen? Und wie in der Zukunft? Prognosen für jeden Standort zeigen, wo es hingeht.

Die Entwicklungen an den Schulen will die Stadt Hattingen besonders im Blick behalten - vor allem in Bezug auf Schülerzahlen und Raumangebote. Wie steht es aktuell um Hattingens weiterführende Schulen? Wo geht es für sie hin? Hier gibt es den Überblick aus der Schulentwicklungsplanung.

Realschule Grünstraße

Die Realschule ist vierzügig, kann im fünften Jahrgang jährlich 108 Kinder aufnehmen. Für mehr, so die Verwaltung, sei aufgrund von Platzproblemen kein Spielraum. Schon vor Monaten geschlossene Pavillons haben die Raumnot dabei noch verstärkt. Eine Containeranlage als Übergangslösung mit neuen Klassenräumen hatte ursprünglich schon nach den Herbstferien erfolgen sollen. Nach diversen Problemen hat die Stadt sie nun für das neue Schuljahr im Sommer 2025 angekündigt.

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Mittel- und langfristig, heißt es seitens der Verwaltung, seien zudem „weitere Baumaßnahmen geplant, durch die weitere Klassen- und Fachräume geschaffen werden sollen. Allerdings reicht die Schaffung der zusätzlichen Räume auch weiterhin nicht aus, um die Zügigkeit zu erhöhen“. Anhand der letzten Jahre habe sich aber gezeigt, „dass immer ausreichend Plätze für die Beschulung von Hattinger Kindern an der Realschule vorhanden sind“. Und: Eine Beschulungspflicht für Kinder aus anderen Städten bestehe nicht.

In der Regel voll ausgeschöpft, heißt es weiter, würden die an der Schule zur Verfügung stehenden Inklusionsplätze (bis zu drei je Klasse, dadurch dadurch ergibt sich eine Reduzierung der Klassenstärke auf 27 Kinder).

Gymnasium Waldstraße

Vierzügig festgelegt - mit einer Aufnahmekapazität im fünften Jahrgang von jährlich 120 Kindern - ist auch das Gymnasium Waldstraße. Die Raumkapazitäten der Schule sind laut Verwaltung damit „derzeit weitestgehend erschöpft“. Zumal auch der „perspektivische Klassenaufwuchs“ im Zuge der Rückkehr zu G9 mit in die Planung einbezogen werden müsse.

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An der Waldstraße fehlen allerdings bis zu zehn Klassenräume, um die Rückkehr zu G9 adäquat umsetzen zu können, auch zwei Chemieräume inklusive Nebenräumen sowie WC-Anlagen müssten neu geschaffen bzw. ertüchtigt werden. Ein Neubau am Standort wurde daher bereits Anfang 2023 beschlossen. „Mit der Fertigstellung eines Erweiterungsbaus“, so die Verwaltung, „wird in 2029 gerechnet.“ Da bereits in diesem Sommer 2025 der vollständige G9-Betrieb starte, müsse eine Interimslösung geschaffen werden. Hierfür werden vier Klassenräume in einer Containerbauweise errichtet. Wann genau, ist auch aktuell noch unklar. Auch ein Neubau erhöht laut Verwaltung die Aufnahmekapazität aber nicht.

Gymnasium Holthausen

Das Gymnasium Holthausen ist vierzügig, es hätte nach den räumlichen Gegebenheiten aber eine Aufnahmekapazität von dauerhaft fünf Klassen in der Erprobungsstufe (was 150 Kindern pro Jahrgang entspricht). Durch die Ablehnungen des Gymnasiums Waldstraße und der Gesamtschule hat sich die Anmeldezahl für das Schuljahr 2024/2025 allerdings nochmals erhöht. Aus diesem Grunde wurde - erfolgreich - eine Mehrklassenbildung für zwei zusätzliche Klassen beantragt, so dass das Gymnasium Holthausen im kommenden Schuljahr über sechs Züge im fünften Jahrgang verfügt. 

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Die höhere Aufnahmekapazität muss laut Verwaltung schon allein aufgrund der fehlenden Aufnahmekapazität des Gymnasiums Waldstraße auch weiter gewährleistet sein, so dass eine dauerhafte Fünfzügigkeit erforderlich wäre. Es sei dabei, so die Verwaltung, davon auszugehen, „dass unter Vorbehalt der Festlegung einer Fünfzügigkeit und bei Bedarf einer Sechszügigkeit am Gymnasium im Schulzentrum Holthausen insgesamt immer genug Plätze an Gymnasien in Hattingen zur Verfügung stehen“.

Gesamtschule Hattingen

Die Gesamtschule kann normalerweise in Jahrgangstufe fünf 145 Kinder aufnehmen. Wenn ihr aber noch nicht versorgte Inklusionskinder zugewiesen werden, die die Realschule Grünstraße nicht mehr aufnehmen kann, kann auch die Gesamtschule die Klassenstärke auf 27 Kinder reduzieren. So wie im laufenden Schuljahr, wo die Schule infolge der Zuweisung von zehn Inklusionskindern insgesamt nur 135 Mädchen und Jungen aufgenommen hat. 

Die Anmeldezahl war mit 172 Kindern insgesamt dabei unerwartet hoch, so dass etliche Ablehnungen erfolgten. Dies könne auch für die nächsten Jahre nicht ausgeschlossen werden, so die Verwaltung, denn laut Prognose werden die Anmeldezahlen auch in den nächsten Jahren über der Aufnahmekapazität liegen. Eine Erhöhung auf eine Sechszügigkeit erscheine daher sinnvoll. Dies habe die Bezirksregierung bislang indes abgelehnt.

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