Hattingen. Wie oft fällt an Hattingens Schulen Unterricht aus? Das zeigt die neue NRW-Statistik. Teils findet nur 75 Prozent nach Stundenplan statt.
Nordrhein-Westfalens Schulministerium hat eine Unterrichtsausfall-Statistik für alle städtischen Schulen im Land veröffentlicht. Erstmals schulscharf lässt sich anhand dieser dabei nachvollziehen, wie häufig an Hattingens Schulen der Unterricht im Schuljahr 2023/24 ausgefallen ist.
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Die Statistik beruht auf den dem NRW-Schulministerium von den Schulen selbst übermittelten Daten, Schulen mit gymnasialer Oberstufe meldeten ihre Unterrichtsausfälle dabei getrennt für die Sekundarstufen I und II. Der Datenlage nach wurden dabei an einigen Hattinger Schulen lediglich drei von vier Unterrichtsstunden entsprechend des Stundenplans gegeben. Der Unterrichtsausfall ist laut Statistik aber deutlich geringer. Warum?
Was alles kein Unterrichtsausfall ist
Nicht als Unterrichtsausfall gewertet wird in der Statistik Mehreres. Zum einen von einer anderen Lehrkraft gegebener Vertretungsunterricht - weder bei unveränderter noch bei veränderter Lerngruppe. Gleiches gilt für Distanzunterricht und für Eigenverantwortliches Arbeiten (EVA), das aber nur nur in der Sekundarstufe II eingesetzt wird. Bei EVA setzen sich Schülerinnen und Schüler dabei selbstständig mit Inhalten und Aufgaben auseinander, die sie von ihrer Lehrkraft bekommen haben.
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Und schließlich mussten die Schulen nach Düsseldorf auch melden, wie viel Unterricht in besonderer Form sie gegeben haben. Hierzu zählen etwa Exkursionen, Schulfeste, Projektunterricht oder auch Betriebspraktika. „Unterricht in besonderer Form“, heißt es dabei seitens des Schulministeriums, „beschreibt grundsätzlich dem planmäßigen Unterricht qualitativ gleichzusetzende Unterrichtsformate, die verpflichtender Bestandteil der Bildungs- und Erziehungsarbeit sind und eine wertvolle und bereichernde Ergänzung zum Unterricht laut Plan darstellen.“
Zum Vergleich: der Landesschnitt
An den Grundschulen ist im vergangenen Schuljahr NRW-weit 3,0 Prozent des Unterrichts ersatzlos ausgefallen, 80,2 Prozent wurde gemäß Stundenplans erteilt.
An den Gymnasien in NRW entfielen 5,2 Prozent des Unterrichts in der Sekundarstufe 1 ersatzlos, in der Sekundarstufe 2 waren es im Schnitt 2,8 Prozent. 79,4 Prozent des Unterrichts sind gemäß Stundenplan in der Sekundarstufe 1 erteilt worden, in der Sekundarstufe 2 waren es 79,7 Prozent.
An den Gesamtschulen sind NRW-weit 73,1 Prozent des Unterrichts gemäß Stundenplan in der Sekundarstufe 1 erteilt worden sowie 74,8 Prozent in der Sekundarstufe 2. 7,8 Prozent des Unterrichts fielen im NRW-Schnitt in der Sekundarstufe 1 der Gesamtschulen ersatzlos aus, 3,9 Prozent in der Sekundarstufe 2.
Für die Realschulen galt: 75,7 Prozent des Unterrichts gemäß Stundenplan wurden 2023/24 gegeben. 6,5 Prozent fiellen im Landesschnitt ersatzlos aus.
Ersatzlos ausgefallenen ist an Hattingens Schulen danach im Schuljahr 2023/24 dabei so viel Unterricht, so viel Unterricht wurde gemäß Stundenplan erteilt und so hoch ist der Anteil eigenverantwortlichen Arbeitens an den Schulen mit Sekundarstufe II gewesen:
Grundschulen
Grundschule Alt-Blankenstein: 4,7 Prozent / 84,3 Prozent
Grundschule Bredenscheid: 2,3 Prozent / 88,4 Prozent
Grundschule Bruchfeld: 3,5 Prozent / 83,8 Prozent
Grundschule Erik-Nölting: 3,3 Prozent / 79,1 Prozent
Grundschule Heggerfeld: 3,9 Prozent / 75,6 Prozent
Grundschule Holthausen: 2,7 Prozent / 87,8 Prozent
Grundschule Oberwinzerfeld: 3,9 Prozent / 93,0 Prozent
Grundschule Niederwenigern: 3,6 Prozent / 83,8 Prozent
Grundschule Weiltor: 3,5 Prozent / 81,5 Prozent
Weiterführende Schulen
Realschule Grünstraße: 9,9 Prozent / 78,3 Prozent
Gymnasium Holthausen, Sek I: 7,2 Prozent / 81,5 Prozent
Gymnasium Holthausen, Sek II: 1,0 Prozent / 81,1 Prozent / eigenverantwortliches Arbeiten: : 13,1 Prozent
Gymnasium Waldstraße, Sek I: 7,4 Prozent / 81,4 Prozent
Gymnasium Waldstraße, Sek II: 0,9 Prozent / 78,2 Prozent / eigenverantwortliches Arbeiten: 15,4 Prozent
Gesamtschule Hattingen, Sek I: 9,1 Prozent / 75,4 Prozent
Gesamtschule Hattingen, Sek II: 2,7 Prozent / 78,7 Prozent / eigenverantwortliches Arbeiten: 15,7 Prozent
Landesweit sind über alle Schulformen hinweg im vergangenen Schuljahr 4,8 Prozent der vorgesehenen Stunden ersatzlos ausgefallen. Insgesamt konnten in NRW über alle Schulformen zudem nur knapp 84 Prozent des Unterrichts so erteilt werden, wie das von den Schulen ursprünglich geplant gewesen ist. 77,5 Prozent entfielen dabei auf Unterricht gemäß Stundenplan, weitere gut sechs Prozent auf „Unterricht in besonderer Form“ wie etwa Exkursionen, Klassenfahrten oder Praktika.