Hattingen. Ab in die Zukunft: In Hattingen plant ein Team, das Gemeindehaus in Niederbonsfeld neu zu beleben. Die Ideen können jede Menge Geld wert sein.

Ihre Zeit als Gemeindeheim hat diese Immobilie hinter sich, längst gibt es Ideen für die Neunutzung. Unter dem Titel „Kresse 2.0“ haben Bürgerinnen und Bürger in Niederbonsfeld dabei Pläne für die Zukunft des Gemeindeheims St. Engelbert gestaltet. Und wenn alles gut geht, sind die Hunderttausende Euro wert.

Rückblick: Stellvertretend für alle im Ortsteil ansässigen Vereine hatte der Kultur- und Bürgerverein Niederbonsfeld im Vorjahr insgesamt 50.000 Euro aus der Förderung „Dritte Orte“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW für das Projekt „Kresse 2.0“ akquiriert - zur Entwicklung neuer Nutzungsideen für das Gemeindehaus am Kressenberg.

Mit Nutzungskonzept für Hattinger Gemeindehaus zur Anschlussförderung

Die sind nun gefunden. „Und mit dem neuen Nutzungskonzept wollen wir uns bis Ende März auch um eine „Dritte-Orte“-Anschlussförderung beim Land bewerben“, sagt Elena Angerstein vom Projektteam. Mit bis zu 450.000 Euro kann das Land die Umsetzungsphase von „Kresse 2.0“ dabei bezuschussen - für drei Jahre. „Danach müsste sich unser Konzept finanziell selbst tragen“, sagt Elena Angerstein.

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Doch sie und das rund 40 rührige Bürgerinnen und Bürger umfassende Projektteam sind optimistisch, dass die Realisierung von „Kresse 2.0“ für förderungswürdig befunden wird. Eine Investorenfamilie aus dem Stadtteil, so Angerstein, sei von Kresse 2.0 zudem so angetan, „dass sie das Haus kaufen und an uns vermieten möchte“. Die Verhandlungen mit der Kirche seien weit gediehen.

Krasse Kresse – in Hattingen entsteht gerade eine besondere Neunutzung einer Immobilie.
Krasse Kresse – in Hattingen entsteht gerade eine besondere Neunutzung einer Immobilie. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Kultur- und Veranstaltungszentrum soll am Kressenberg entstehen

Zu einem unabhängigen Ort der Begegnung, als Kultur- und Veranstaltungszentrum soll das frühere Gemeindehaus am Kressenberg dabei umgewandelt werden und so auch künftig von vielen Menschen - nicht nur aus Niederbonsfeld - genutzt werden können.

„Wir haben uns bei unseren Planungen auch von einem Architekten und einer Innenarchitektin begleiten lassen“, sagt Elena Angerstein. Damit das alte Gemeindehaus künftig auch baulich den neuen Nutzungsideen entspricht.

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Unter anderem geplant, so Angerstein, sei es dabei, im Innern des Gebäudes einen Aufzug einzubauen und einen behindertengerechten Zugang ins Gebäude zu schaffen. Die WC-Anlage solle ins Erdgeschoss verlegt (und ein behindertengerechtes WC neu gebaut) werden. Und es sollen einige Wände herausgerissen werden, „um größere Räume zu schaffen, die flexibel nutzbar sind“, betont Elena Angerstein.

Lesungen, Spiel- und Sportkurse, aber auch Gruppennachmittage

Denn in der Begegnungsstätte „Kresse 2.0“ sollen künftig viele verschiedene Angebote stattfinden. Lesungen, Musik, Theater und andere Kulturveranstaltungen, Spiel- und Sportkurse, aber auch Gruppennachmittage: vom Eltern-Kind-Café über das Seniorencafé bis hin zum Treffen der Pfadfinder. „Auch Gottesdienste können im Haus stattfinden“, sagt Elena Angerstein. Und auch Kurse der VHS und der Musikschule solle es künftig am Kressenberg geben, „wir sind diesbezüglich jedenfalls mit den beiden Einrichtungen im Gespräch“.

Aktuell werde einige Nutzungsideen getestet

Aktuell, fügt sie hinzu, sei das Projektteam bereits dabei, einige der langfristigen Nutzungsideen zu testen. So wird seit November ein Raum im ehemaligen Gemeindehaus an eine Yogalehrerin vermietet, die dort Unterricht für Interessierte gibt. Die Pfadfinder aus Niederbonsfeld treffen sich regelmäßig weiter im Gebäude. Und an diesem Samstag (25.1.) findet dort die erste Kulturveranstaltung unter der Regie des „Kresse 2.0“-Teams statt.

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Martin Funda und Hellmut Lemmer, die das Neunutzungskonzept des früheren Gemeindehauses gern unterstützen wollen, treten dann ab 19 Uhr dort auf. Hellmut Lemmer stellt dabei seinen jüngsten Roman „Herzkartoffel“ vor, in dem er entführt ins Sauerland der 1950er-Jahre. Und Martin Funda, Pfarrer i.R. , wird diesen Abend kabarettistisch begleiten (Anmeldung: Kresse2@niederbonsfeld.de).

„Lasst uns gemeinsam eine neue Ära für unser Gemeindehaus einläuten.“

Das Projektteam von „Kresse 2.0“

„Darüber hinaus laden wir alle an Kresse 2.0 Interessierten für den 9. Februar ein“, sagt Elena Angerstein. An jenem Tag werde das Projektteam „nach einem Jahr intensiver Arbeit das neue Betriebskonzept für das Gemeindehaus Kresse 2.0 ab 12 Uhr auch öffentlich vorstellen. Begleitet werde das von einem bunten Programm von 10 bis 15 Uhr. „Lasst uns“, lädt das Projektteam von Kresse 2.0 dabei zu diesem Tag ein, „gemeinsam eine neue Ära für unser Gemeindehaus einläuten.“