Hattingen. Der öffentliche Druck ist offenbar zu groß geworden: Der Besitzer der getöteten Würgeschlangen in Hattingen hat sich bei der Polizei gestellt.

Ein Spaziergänger findet eine geköpfte Boa constrictor in Winz-Baak, ein anderer nur zwei Tage später drei weitere getötete Würgeschlangen in der Ruhr. Jetzt hat sich der Besitzer auf der Polizeiwache Hattingen gestellt.

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„Er hat uns gesagt, dass er es war“, sagt Polizeisprecher Christoph Neuhaus. „Er sei aufgrund seines familiären und seines Wohn-Umfeldes nicht mehr in der Lage gewesen, die Tiere zu halten.“ Die Polizei hat Strafanzeige wegen Tierquälerei gestellt.

Druck durch soziale Medien ist zu groß geworden

Offenbar ist der Druck auf den Mann zu groß geworden. „Vor allem die sozialen Medien haben da eine immens große Wirkung, das stellen wir bei Fahndungsaufrufen und Zeugensuchen immer wieder fest“, so Neuhaus. Auch die WAZ Hattingen hat die Berichterstattung über ihre Kanäle bei Instagram und Facebook veröffentlicht.

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Sprecher Neuhaus berichtet, dass die Polizei die Anzeige (zunächst gegen Unbekannt) am 28. Dezember um 12.45 Uhr nach dem Fund der drei toten Würgeschlangen auf der Ruhrseite Rauendahl im Bereich Westenfeld gefertigt hat. Die drei ein Meter bis 1,60 Meter langen Tiere wurden ans Ordnungsamt übergeben.

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Naturschützer Martin Maschka vom Schlangennotruf reagierte geschockt auf die Funde: „Da muss jemand seine gesamten Schlangen getötet und entsorgt haben.“ Die Tiere seien mit einem scharfen Schnitt ins Genick getötet worden.

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Die Polizei weist darauf hin, dass es Auffangstationen, Tierheime oder Zoos gebe, bei denen man Tiere abgeben könne, „falls man nicht mehr in der Lage ist, sie zu halten“. Gemeldet werden muss die Haltung von Würgeschlangen nicht, Halter müssen jedoch einen Herkunftsnachweis erbringen.

Das Tierschutzgesetz sieht in diesem Fall der Tierquälerei ein breites Strafmaß vor, das von einer Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren reicht.