Hattingen. Ärger über eine Baustelle in Hattingen: An einem Auto etwa entstand ein wirtschaftlicher Totalschaden. Klage über Kommunikation der Baufirma.

Olaf Weber aus Hattingen schüttelt den Kopf über eine Baumaßnahme an der Rauendahlstraße - die zu einem wirtschaftlichen Totalschaden seines Autos geführt hat.

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Wasserversorgungsleitungen sollten in der Rauendahlstraße erneuert werden. Diese Arbeiten hatten laut Weber die Stadtwerke Hattingen auch angekündigt - für den Zeitraum vom 23. September bis 8. November 2024 zwischen den Hausnummern 50a bis 75a. „Aber diese begannen dann mit drei Wochen Verspätung am 14. Oktober 2024“, so Weber.

Unangekündigte Bauarbeiten in Hattingen

Besonders katastrophal sei die Kommunikation des beauftragten Unternehmens Korte in der letzten Phase der Baumaßnahme an der Nebenstrecke zu den Häusern 72 bis 78 gewesen. „Die Firma Korte hat es nicht ein einziges Mal als notwendig erachtet, uns Anwohner vorab darüber zu informieren, wenn die Zufahrt zum Grundstück über mehrere Stunden nicht möglich war. Dass wir Anwohner durch die Sperrung der Hofausfahrt quasi ,eingesperrt‘ waren bzw. nicht nach Hause fahren konnten, hat die Mitarbeiter der Firma Korte nicht im Geringsten gekümmert.“

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So sei am 27. November ohne Ankündigung der Straßenbelag vor dem Hoftor entfernt worden. Der Mieter habe nachgefragt, ihm sei mitgeteilt worden, dass ein Stahlplatte über die Stelle gelegt würde - das sei aber auch Stunden später noch nicht geschehen gewesen, sodass der Mann zu einem Arzttermin „durch die tiefe Stelle mit Gestein ohne Straßenbelag“ fahren musste.

Zufahrt zum Grundstück nicht mehr möglich

Weber selbst konnte einen Tag später mittags nicht auf sein Grundstück fahren - eine Baugrube war ausgehoben worden. „Da ich noch im Homeoffice zu arbeiten hatte, war ich gezwungen, meinen Wagen zunächst am Straßenrand abzustellen. Etwa eine Stunde später schellte es an der Haustür, ein Mitarbeiter der Firma Korte teilte mir mit, dass ein Kollege mein Auto mit dem Bagger gerammt hatte.“ Der Wagen sei ein wirtschaftlicher Totalschaden.

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„Dieser Unfall wäre leicht vermeidbar gewesen: Bei rechtzeitiger Ankündigung wäre es ohne weiteres möglich gewesen, mein Fahrzeug woanders zu parken. Auch kurzfristig wäre ein Umparken des Wagens ja möglich gewesen, es hätte nur jemand anschellen müssen, bevor man den großen Bagger, der vorher an ganz anderer Stelle eingesetzt war, in Bewegung setzte“, so Weber.

Schwierige Kommunikation mit der Baufirma

Er fragte dann nach, ob Anwohnende am nächsten Morgen vielleicht vorsorglich anderswo parken sollten, um mobil zu bleiben. „Dies wurde bejaht. Die Kommunikation mit den Mitarbeitern der Firma Korte gestaltete sich auch in der nachfolgenden Woche als schwierig bis unmöglich.“ Immer wieder kam es zu Problemen. Auch Asphaltierungsarbeiten Anfang Dezember 2024 blieben unangekündigt. „Meine Mieter hatten ihren Wagen auf dem Hof stehen und konnten dann plötzlich nicht mehr weg.“

Beeinträchtigungen seien bei Baumaßnahmen normal, so Weber, doch durch Kommunikation ließen sie sich reduzieren. Er schrieb die Stadtwerke an. Die meldeten sich nicht zurück, dafür aber Jan Korte von der Korte GmbH und Co KG aus Witten: „Leider ist Ihnen das Anliegerschreiben mit dem Hinweis der Vollsperrung der Zufahrt zu Ihrem Haus nicht verteilt worden. Diese Vollsperrung Ihrer Zuwegung ist eine amtliche Anordnung und wurde von uns auch so umgesetzt. Die Mitteilung an Sie und Ihren Mieter hätte uns allen viel Unmut erspart“, heißt es in einem Schreiben. Die Beschädigung des Fahrzeugs hätte verhindert werden können. „Das fehlende Anliegerschreiben ist unser Fehler. Dafür möchte ich mich entschuldigen.“ Aber: Korte hätte sich gewünscht, „dass man, nachdem das Informationsschreiben leider ausgeblieben ist, miteinander redet, von beiden Seiten ausgehend. Da hätte man viel klären können und sich viel Ärger vermeiden können.“

Stadtwerke: Seit 25 Jahren gute Zusammenarbeit mit Korte

Auf Anfrage dieser Zeitung bestätigen die Stadtwerke, dass es „unser Nachunternehmer bei einer zeitweise notwendigen Vollsperrung im Stichweg Rauendahlstraße 72 tatsächlich versäumt hat, die Anwohner gut und ausreichend im Vorfeld zu informieren“, so Jörg Steinmann, Prokurist und Leiter Technischer Netzbetrieb bei den Stadtwerken Hattingen.

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Aber: „Seit mittlerweile über 25 Jahren arbeiten wir sehr erfolgreich mit der Firma Korte, einem unserer zertifizierten Nachunternehmer im Tief- und Rohrleitungsbau, zusammen.“ Im Vorfeld der Arbeiten seien die Anlieger frühzeitig in einem Ankündigungsschreiben der Stadtwerke und des Nachunternehmers sowie durch eine Pressemitteilung informiert worden. „Im Fall der Baumaßnahme an der Rauendahlstraße kam es zu mehreren nicht planbaren Unwägbarkeiten, wie zwischenzeitlich baubedingten Rohrbrüchen an der alten Versorgungsleitung, die wir möglichst frühzeitig an die Anwohner kommuniziert haben.“