Hattingen. In Hattingens Reschop Carré stehen Änderungen an: Es gibt Geschäfte, die innerhalb des Einkaufszentrums umziehen – und prominente Schließungen.

Vor einem Jahr hat die Saller-Gruppe das Einkaufszentrum Reschop Carré in Hattingen gekauft. Jetzt stehen die ersten Veränderungen an: Es gibt gute und schlechte Nachrichten.

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Mit der Modekette H&M als Ankermieter wurde der Vertrag beispielsweise verlängert. „Die Firma Ernstings Family wird sich mit der Fläche fast verdoppeln und umziehen“, berichtet Geschäftsführer Josef Saller. „Die alte Fläche von Ernstings übernimmt McPaper.“

Kodi und Kult verlassen Hattingen

Doch es gibt auch die andere Seite: Die Kodi-Kette ist insolvent und wird demzufolge das Reschop Carré verlassen. Und: „Mit der Firma Kult haben wir uns auf eine Mietvertragsaufhebung geeinigt“, teilt Saller mit. Die Bekleidungskette war seit der Eröffnung des Reschop Carrés im April 2009 ein beliebter Anlaufpunkt, gerade für junge und junggebliebene Mode-Interessierte.

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Damit nicht genug: „Mit Saturn laufen Gespräche wegen einer Verkleinerung“, so Saller. „Hier stehen bereits zwei Mieter zur Verfügung, die die Restfläche nehmen werden. Diese Mieter nennen wir nicht, da schädlich für die laufenden Verhandlungen wäre.“

Saller hat das Reschop Carré 2023 übernommen

Die Saller Unternehmensgruppe aus Weimar hat im November 2023 das Einkaufszentrum Reschop Carré im Herzen Hattingens vom bisherigen Investor Aviva aus London übernommen – der Kaufpreis ist nicht bekannt. Zunächst hatte Bauherr Concepta aus Düsseldorf das Einkaufszentrum betrieben.

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Als Ankermieter sind vom ersten Tag an der Elektromarkt Saturn sowie die Modeketten C&A und H&M mit dabei. Auch die Stadtbibliothek ist als öffentlicher-rechtlicher Anbieter ein fester Bestandteil. Hinzu kommen um die 25 kleinere Mieter. Der Carré-Gebäudekomplex verfügt über rund 16.000 Quadratmeter vermietbare Fläche sowie rund 330 Stellplätze im eigenen Parkhaus. 

Neue Dimension für den Hattinger Parkraum

Und eben diese Parkflächen und das Thema teures Parken liegt auch Inhaber Saller schwer im Magen. Denn der Betreiber Saba Parking aus Berlin nimmt seit dem 1. August zwei Euro pro angefangener Stunde sowie 18 Euro für ein Tagesticket – eine neue Dimension für den Hattinger Parkraum.

Zum Vergleich: Bis zum 31. Juli zahlten Carré-Kunden einen Euro für die erste Stunde, zwei für die zweite sowie einen Euro für jede weitere angefangene Stunde. Tagesticket: acht Euro.

Saba betreibt Parkdecks bis Ende 2028

„Unser Voreigentümer hat den Betrieb und die Gebührenhoheit an Saba vermietet, die das Parkdeck bis Ende 2028 betreiben. Wir haben Kontakt aufgenommen und wollten, dass diese Firma gegen Abstandszahlung auf den Vertrag verzichtet. Die Forderungen waren aber sehr hoch, sodass wir diese nicht erfüllen können“, so Josef Saller direkt nach der plötzlichen Erhöhung gegenüber der WAZ-Redaktion.

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Jetzt erklärt Saller: „Wir haben einen zweiten Entwerter vor der Bibliothek aufgestellt, da wir vertraglich berechtigt sind, bei zwei Mietern die Parkgebühren etwas zu reduzieren.“ Bisher sei es nur bei Saturn möglich gewesen, als Kunde an ein vergünstigtes Parkticket zu kommen – jetzt auch auf der zweiten Etage an der Stadtbibliothek.

Er berichtet, dass „die Firma Saba hier aber schon wieder Schwierigkeiten macht“ – weil sie an möglichst hohen Einnahmen interessiert sei, „obwohl eine derartige Politik für das Center schlecht ist“. Dieses Erbe habe man „leider angetreten“ von den Entwicklern, die diesen Vertrag mit Saba geschlossen hätten. „Wir versuchen jetzt, das Beste draus zu machen.“