Hattingen. Aufregung um Hattingens Aktion „Frau Holle“ und ihren riesigen Adventskalender: Es hagelt Kritik an der Gestaltung. Dabei ist die nicht neu.

Frau Holle hat bewegte Monate hinter sich, obwohl die Saison der Adventskalendertürchen jetzt erst beginnt. Längst ist Frau Holle in Hattingen Kult und auch deshalb wird leidenschaftlich über die Aktion diskutiert.

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Die Ideen, die Türchen sponsern zu lassen, um sie zu finanzieren, stieß im September auf wenig Gegenliebe. Auch Ur-Frau-Holle Ursula Keuth war bei dem Gedanken, möglicherweise Werbepartner verlesen zu müssen, mehr als unwohl. Nun bleibt der Auftritt auch völlig unberührt von den Sponsoren. Die tauchen lediglich auf einer Tafel am Untermarkt, im Internet und im Programmheft auf.

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Aktuell erregt die neue Gestaltung des Adventskalenders am Alten Rathaus die Gemüter so mancher Online-Kommentatoren. Dort wird wüst geschimpft, der Stadtmarketingverein habe der Aktion ihren Charme genommen. Die Türchen seien trist, unschön, alle Nostalgie verloren. Außerdem fordern die Kommentatoren die vor Jahrzehnten von Hattinger Kindern gestalteten Bilder zurück.

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Dabei sind die gar nicht verschwunden. Und auch die Kläppchen sind keine neue Erfindung. Bereits seit mehr als 20 Jahren gibt es vier Varianten der Verhüllung im Riesen-Kalender: drei Versionen mit Jutesäcken und eben die Klapptüren. Diese waren zuletzt im Jahr 2022 am Alten Rathaus zu sehen (aber auch 2017, 2013, 2009 ect.). Einzige Veränderungen: Die Schleife ist jetzt in der Ecke der Klappen angebracht und die Nummern sind neu und besser lesbar.

Die Türchen des Adventkalenders am Alten Rathaus 2009.
Die Türchen des Adventkalenders am Alten Rathaus 2009. © WAZ FotoPool | SCHILD, Thomas
Frau Holle 2013 in Hattingen.
Frau Holle 2013 in Hattingen. © WAZ FotoPool | Volker Speckenwirth
Der Hattinger Adventskalender 2022 - mit den alten Kläppchen.
Der Hattinger Adventskalender 2022 - mit den alten Kläppchen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer
Das „neue“ Design der Kalendertürchen in 2024. Das erste wird am Sonntag (1.12.) geöffnet.
Das „neue“ Design der Kalendertürchen in 2024. Das erste wird am Sonntag (1.12.) geöffnet. © Stadt Hattingen | Jessica Krystek

Für die Türchen habe man sich aus ganz praktischen Gründen entschieden, erklärt Georg Hartmann. So seien die Jutesäcke schon mal weggeflogen oder haben sich verhakt und waren für Frau Holle nur schwer zu entfernen. Die Klappen dagegen rasten nach dem Öffnen ein und bleiben offen - und geben den Blick auf die Motive dahinter frei.

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Auch die, verspricht Hartmann, sind zum größten Teil die bekannten Bilder. Sieben Motive allerdings seien so verwittert und nicht mehr gut zu erkennen gewesen, dass sie erneuert werden mussten. Die neuen Bilder zeigen weihnachtliche Szenen: einen Baum, Geschenke, Kinder etc. Das erste Mal wird am 7. Dezember eines dieser Motive enthüllt. Derzeit wird überlegt, die ausgemusterten Bilder ggf. im kommenden Jahr an Hattinger abzugeben.

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Das erste Türchen 2024 wird am Sonntag (1.12.) geöffnet. Jeweils um 17 Uhr singt Frau Holle und erzählt eine Geschichte, lässt Schnee und Goldtaler regnen. Dabei wechseln sich erneut vier Darstellerinnen ab: Neben Ursula Keuth schlüpfen Tabea Dornbach, Anja Jarofski und Mechthild Pietsch in das Kostüm. Nur am Heiligen Abend öffnet Frau Holle das Türchen schon um 11 Uhr.

Übrigens: Die WAZ überträgt die Öffnung des ersten Türchens am Sonntag (ab kurz vor 5) live. Zu sehen ist unser Stream auf www.waz.de/hattingen.