Hattingen. Die Frau-Holle-Adventskalender-Aktion Hattingen ist gerettet: Vier Frauen teilen sich die Rolle in der Weihnachtszeit. Wir stellen das Team vor.
Gute Nachricht für alle Frau-Holle-Fans in Hattingen: Auch in diesem Advent wird Frau Holle täglich an einem Fenster des Alten Rathauses erscheinen und ein Türchen öffnen, eine Geschichte zum Bild erzählen, Bio-Schnee und Goldtaler aus dem neuen Kissen schütteln. Die Rolle aber verteilt sich erstmals auf vier Frauen.
Denn Ursula Keuth (74), die 25 Jahre lang ohne einen Fehltag die Hattinger Frau Holle war, tritt kürzer. „Dazu hat mir meine Familie geraten“, erzählt sie. Neun Mal wird sie im Advent 2023 ins Kostüm schlüpfen, auf jeden Fall am 1. Dezember und am 24. Dezember Anfang und Ende des Frau-Holle-Adventskalenders gestalten.
Die erste Frau Holle aus Hattingen mischt weiter mit bei der Adventskalender-Aktion
Dass die Aktion auch künftig Aushängeschild Hattingens bleibt, dafür sorgen Anja Jarofski (52), Tabea Dornbach (26) und Mechthild Pietsch (64). „Sie haben bei der Ausgestaltung der Rolle künstlerische Freiheit“, sagt Hattingen-Marketing-Chef Georg Hartmann und findet, dass „Frau Holle zu Hattingen gehört ähnlich wie der Engel zum Nürnberger Christkindlmarkt“.
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Vier Sätze Kalenderbilder gibt es, mit denen machen sich die „Neuen“ nun vertraut. „In diesem Jahr ist wieder der erste Satz dran“, so Ursula Keuth. Ihre Mitstreiterinnen haben bereits ihr Kostüm bekommen: Haube, Umhang, Stulpen für die Hände, Rock, Schürze. „Die Goldtaler sind bestellt, der Bio-Schnee ist aus Mais“, erklärt Hartmann. Das rot-weiß-karierte Frau-Holle-Kissen mit Applikationen ist neu gemacht und schon fertig.
Begeisterung für Frau Holle eint
Die drei Neuen eint die Begeisterung für Frau Holle. Anja Jarofski zog 2008 in ihre Wahlheimat Hattingen und war „sofort fasziniert von Frau Holle. Alle Menschen zusammen singen Weihnachtslieder. Das macht doch Weihnachten aus, nicht der Konsum. Ich war sehr ergriffen. Und in einem Jahr hat es sogar geschneit.“ Da war sie so berührt, dass Tränen flossen. Darum war es für sie keine Frage, das Fortleben der Aktion zu sichern. „Ich liebe Hattingen.“
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Tabea Dornbach studiert Sonderpädagogik, Kinder liegen ihr am Herzen, in der Schule spielte sie Theater. „Erst war ich von der Idee des märchenhaften Adventskalenders angetan, weil man da immer in andere Rollen schlüpft, aber Frau Holle frei interpretieren zu können, gefällt mir auch gut.“ Oft hat die seit 2022 in Hattingen Lebende schon Frau Holle schon auf dem Untermarkt gesehen.
Jetzt laufen die Absprachen
Seit 40 Jahren lebt Mechthild Pietsch in Hattingen, hat vor zwölf Jahren eine Ausbildung zur Märchenerzählerin gemacht. In Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren erzählt sie Märchen, aber auch in Kindergärten. „Die Idee gefällt mir, dass ich als Frau Holle frei erzählen kann. Und natürlich werde ich am 1. Dezember zum Alten Rathaus gehen, um Ursula Keuth als Frau Holle zu sehen.“
Weihnachtsmarkt
Der Weihnachtsmarkt in Hattingen wird in diesem Jahr nicht wie sonst üblich am 22. Dezember enden.
Georg Hartmann, Hattingen-Marketing-Chef, erklärt: „Das ist ein Freitag. Wir lassen den Weihnachtsmarkt darum auch am 23. Dezember geöffnet.“
Jetzt gerade sprechen sich die vier Damen ab, wie genau sie die Auftritte gestalten wollen, wer wann die Frau Holle gibt. Mit der Technik müssen sich die drei neuen Damen noch vertraut machen.
„Frau Holle war und ist mein Baby – und wird es bleiben“, sagt Ursula Keuth – und freut sich, dass es weitergeht. „Ich bin gespannt.“