Hattingen. Die erste von 15 durch das Jahrhundert-Hochwasser zerstörten Brücken in Hattingen ist neu gebaut. Jetzt steht auch fest, wie es weitergeht.

Kurzer Moment des Durchatmens für Pendler im Wodantal: Weil die Brückensanierung nahe der beliebten Frischwasserquelle abgeschlossen ist, gibt es zurzeit keine Baustellenampel mehr. Doch das wird sich bald wieder ändern.

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Das Jahrhundert-Hochwasser im Juli 2021 hat Hattingen mächtig getroffen: Die Ruhr stieg auf nie gekannte 6,99 Meter an, Häuser wurden evakuiert und von Statikern geprüft, weil sie als einsturzgefährdet galten. Und 15 von 30 Gewässerbrücken im Stadtgebiet waren zerstört.

Erstes Brückenbauwerk im Wodantal
Die erste Brücke ist fertig: Bauleiter Christoph Uphues, Melanie Jagusch-Klich (Fachbereichsleiterin Tiefbau) und Bürgermeister Dirk Glaser im Wodantal. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Im Herbst 2023 gab es die Zusage vom Land NRW über zwölf Millionen Euro, um den Wiederaufbau auf die Beine zu stellen. Das erste Bauwerk ist jetzt nach mehr als einem halben Jahr fertig: Für rund 500.000 Euro ist eine neue Brücke in Beton über den Heierbergsbach entstanden. In ihrer neuen Dimension soll sie zukünftigen Hochwassern standhalten können. Auch das Bachbett ist naturnah umgestaltet.

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„Die Brücke wird nicht nur Wasser durchlassen, sie wird im Zweifel auch überspülbar sein“, erklären Bauleiter Christoph Uphues sowie Melanie Jagusch-Klich, Chefin des Fachbereichs Tiefbau. Das alte Bauwerk sei 120 Jahre alt und deutlich kleiner gewesen, jetzt könne doppelt so viel Wasser durchfließen.

So ist der Brücken-Sanierungsplan für Hattingen

Alle 15 zerstörten Brücken sollen bis zum Jahr 2030 erneuert sein – dann läuft die Förderung aus. Drei Planungsbüros sind aktuell damit beschäftigt, sich jedes einzelne Bauwerk vorzunehmen. Höchste Priorität hätten die Lüggersegge sowie die beiden Bauwerke, die vom THW mit Holzbehelfsbrücken ausgestattet wurden (Am Schnüber und Sünsbruch). Weil hier aber die Verfahren noch Zeit in Anspruch nehmen, können sie nicht als erste Projekte umgesetzt werden.

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Deshalb wird bei der nächsten Brückensanierung erneut das Wodantal betroffen sein, diesmal im Bereich Hof Terwei (Hausnummern 95 bis 101). Im Frühjahr 2025 soll es losgehen, zu diesem Zeitpunkt will auch der Landesbetrieb Straßen NRW mit der Sanierung der Fahrbahn und des Radwegs im Wodantal in diesem Bereich beginnen.

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Nummer 3 soll dann im Herbst 2025 das Bauwerk Am Schnüber in Elfringhausen sein, bei dem es vor allem naturschutzrechtliche Bestimmungen zu bedenken gibt, als Nummer 4 steht im Anschluss der Sünsbruch auf dem Plan. Für die beiden Holzbehelfsbrücken wird die Ausnahmegenehmigung ein weiteres Mal um ein Jahr verlängert.