Hattingen. Nachhaltigkeit im Blick haben „Boomerang-Bags“. Dank Leihtasche lässt sich der Einkauf umweltbewusst nach Hause tragen - auch in Hattingen.

Wer kennt es nicht? Eigentlich sollte es doch nur ein kleiner Einkauf werden, aber nun ist der Einkaufswagen voll und die eigenen Tragetaschen liegen zu Hause – gut verstaut und nutzlos. Also doch eine Plastiktüte für ein paar Cent? Denn Stofftaschen hat man ja eigentlich schon genug - und Papiertüten halten den Fußmarsch nach Hause eh nicht aus. Dass es auch anders geht, zeigt eine nachhaltige Initiative in Hattingen: Dank „Boomerang-Bags“ können Kundinnen und Kunden ihren Einkauf umweltbewusst nach Hause tragen.

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Anstatt der klassischen Plastiktüte stehen in Hattingen-Welper inzwischen Stoffbeutel zum Ausleihen im Vordergrund. Die Idee dahinter ist einfach – selbstgenähte Einkaufstaschen aus Stoff werden von ansässigen Einzelhändlern kostenlos zur Verfügung gestellt. „Beim nächsten Einkauf werden sie dann einfach wieder mitgebracht“, erklärt Martina Kampmann, Initiatorin für die „Boomerang Bags“ im Stadtteil. Unterstützt wurde sie bei der Aktion von Einzelhändlern, der Interessengemeinschaft Welper, der Betreuung der Erik-Nölting-Grundschule und dem Nähcafé Welper.

Taschen kehren wie ein Bumerang zu ihrem ursprünglichen Ort zurück

Aufgeschnappt hatte Martina Kampmann die Idee in Schwelm, doch die Grundidee hinter den ausgeliehenen Stofftaschen ist nicht neu. Geboren wurde sie im Jahre 2013 durch eine nachhaltige Organisation in Australien - darum heißen die Taschen, die wie ein Bumerang zu ihrem ursprünglichen Ort zurückkehren, auch „Boomerang-Bags“. Das Ziel: den grünen Handel fördern. Denn nicht nur wird durch die „Boomerang Bags“ dem Horten von Stofftaschen zu Hause ein Ende gesetzt – zugleich wird der Konsum von umweltschädlichen Plastiktüten reduziert.

„Mich würde es sehr freuen, wenn die Idee der Boomerang Bags in andere Städte weitergetragen wird.“

Martina Kampmann

Die erste Stofftasche von Martina Kampmann vor gut zwei Jahren war übrigens schnell aus alten Reststoffen gefertigt, die so noch einen Verwendungszweck erhielten. Mittlerweile sind rund 50 „Boomerang Bags“ im Umlauf.

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„Im Stadtteil Welper sind inzwischen eigentlich alle Händler versorgt“, berichtet Martina Kampmann. Zuletzt kam die vor rund einem Jahr eröffnete Filiale der Pott Bakery auf der Thingstraße 48 hinzu. Andere Standorte, die ihre selbstgenähten Stofftaschen anbieten, für die der Geschenkeladen Unikatwirbel die Logos fertigte, sind unter anderem die Weinhütte (Marxstraße 67), Fußpflege Fischer (Thingstraße 42) oder Optik Niehus (Thingstraße 12). Und auch in Blankenstein - im Küsterladen (Burgstraße 3) und bei Elke Schuhmacher auf der Hauptstraße - sagt Martina Kampmann, habe sie ihre „Boomerang Bags“ absetzen können. Zudem hätten inzwischen das Forstmanns und die Bewegung „Nettes Hattingen“ ihre Aktionsidee aufgegriffen.

„Mich würde es sehr freuen, wenn die Idee der Boomerang Bags in andere Städte weitergetragen wird“, berichtet Martina Kampmann. Ihre Aufgabe, für Welper „Boomerang Bags“ zu fertigen, sieht sie mittlerweile als beendet an. „Es gibt aber immer mal wieder Nachfragen zur Fertigung neuer Boomerang Bags an mich.“

Eine „Boomerang-Bag“ hängt in der Pott Bakery au der Thingstraße in Hattingen-Welper. Bei Bedarf kann sie von Kunden mitgenommen und beim nächsten Mal wieder zurückgebracht werden.
Eine „Boomerang-Bag“ hängt in der Pott Bakery au der Thingstraße in Hattingen-Welper. Bei Bedarf kann sie von Kunden mitgenommen und beim nächsten Mal wieder zurückgebracht werden. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Wer die Initiative der „Boomerang Bags“ selbst in seinem Umfeld umsetzen möchte, muss für Ideen zur Erstellung von Stoffleihtaschen nicht lange suchen: Einfache Anleitungen zur Fertigung finden sich nach wenigen Klicks im Internet. In Sprockhövel ist die Idee ebenfalls durch die Kreativothek umgesetzt worden.

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