Hattingen. „Comedy im Liegestuhl“ auf der Henrichshütte Hattingen endet. Veranstalter Uli Wilkes spricht über den Erfolg und neue geplante Veranstaltungen.

Zwei Monate konnten die Besucher im Liegestuhl unter dem Hochofen mal wieder richtig lachen. Weil Veranstaltungen in kleinen Räumen nicht möglich waren, machte Uli Wilkes von der „Kleinen Affäre“ in Blankenstein aus Klein Groß und holte Comedy- und Kabarett-Stars open air auf die Henrichshütte. Kurz vor dem Finale zieht er Bilanz und verrät, wie es weitergeht.

Herr Wilkes, in der letzten Woche ist das Programm noch einmal vollgepackt. Am Freitag gibt es das Finale mit Wilfried Schmickler, Ill-Young Kim, Ulan und Bator.

Diese Woche war nochmal ein kleiner Kraftakt. Wir hoffen, dass das Wetter mitspielt. Wir wollen allen danken, die dabei waren.

Wie viele Menschen waren denn an der Umsetzung beteiligt?

Wir hatten wechselnde Belegschaften – egal, ob aus der Technik oder in anderen Bereichen. Aber so 80 Leute waren bestimmt beteiligt.

Uli Wilkes freut sich, dass die Veranstaltungsreihe auf der Henrichshütte in Hattingen ein Erfolg war. Jetzt konzentriert er sich wieder auf die „Kleine Affäre“ in Blankenstein.
Uli Wilkes freut sich, dass die Veranstaltungsreihe auf der Henrichshütte in Hattingen ein Erfolg war. Jetzt konzentriert er sich wieder auf die „Kleine Affäre“ in Blankenstein. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller


Wie zufrieden sind Sie insgesamt?

Wir hatten tolle Abende mit einer unglaublichen Kulisse. Die Zusammenarbeit mit dem LWL muss man herausheben. Robert Laube und auch die Stadt haben viel in kurzer Zeit ermöglicht. Wer eine gute Idee hat, wird auch gesehen, gerade in Hattingen. Wir sind ja gestartet, da wussten wir noch gar nicht, ob man Open Airs machen kann. Deshalb fanden die ersten Auftritte im Autokino statt. Ich glaube aber, dass wir einer ganzen Menge Leute viel Freude gemacht haben.

Was haben Sie für Rückmeldungen von den Künstlern bekommen?

Es war spannend zu sehen, weil viele Künstler sehr nervös waren. Viele, auch von den größeren Namen, hatten bei uns wieder ihren ersten Auftritt. Und es war eine Kulisse, die man nur selten hat. Das war das schönere Gesicht von Corona.

Wie hat die Umsetzung der Corona-Regeln geklappt?

Wir sind unserem Konzept sehr treu geblieben und zum Beispiel bei 200 Plätzen geblieben – auch als es möglich war, auf 300 Plätze zu gehen. Wir haben es so gelassen, weil sich das bewährt hat. Und die Leute haben das sehr angenommen und sich sehr sicher gefühlt.


Wie hat das Publikum reagiert?

Wir hatten teilweise mehr Abstand als die 1,50 Meter. Ich habe da sehr viel positive Resonanz bekommen. Viele waren schon unsicher, ob sie wieder zu einem Event gehen sollen und haben sich dann auch dran gehalten, dass sie auf dem Gelände die Masken tragen mussten. Das hat der Freude keinen Abbruch getan.

Wird es eine Fortsetzung geben?

Ich bin ja eigentlich kein Veranstalter. Das ist alles ein bisschen Hobby. Ein bisschen Blut geleckt habe ich, aber was daraus wird, kann ich noch nicht sagen. An eine Fortsetzung genau in dieser Form glaube ich nicht. Ich denke, man muss sich immer wieder Neues ausdenken.

Hat das Projekt auch finanziell funktioniert?

Ich war froh, dass das Fernsehen dazugekommen ist und wir damit einige Kosten decken konnten. Außerdem konnten uns Sparkasse und Volksbank unterstützen. Letztendlich ist auch ein bisschen was übrig geblieben. Die Kleine Affäre kann sich jetzt ohne Hilfe noch ein Jahr gut finanzieren. Ich konnte mein Team bezahlen, das war klasse. Es haben so viele Leute Geld gekriegt, die ansonsten keine Möglichkeiten hatten, auch viele hinter den Kulissen. Das war ja auch der Sinn.

Haben Sie für die „Kleine Affäre“ Ideen, wie es weitergehen kann?

Ja, es gibt Ideen. Ich habe schon das Programm für nächstes Jahr zusammengestellt. Man kann auch schon Karten kaufen. Ich gehe aber davon aus, dass wir Veranstaltungen, die für den Herbst stehengeblieben sind, schieben müssen. Ob wir noch was verlegen müssen oder wieder open air gehen – mitten im Winter, mit Iglus – müssen wir schauen und uns dann was einfallen lassen.

Haben Sie persönliche Höhepunkte im Programm?

Mehrere, aber nicht unbedingt die der Zuschauer. Ich gönne mir immer ein paar Leute, die merkwürdig sind. (lacht) Wir hatten zum Beispiel Friedemann Weise. Da schrieb jemand hinterher: ‘Was für Drogen hat der denn genommen?’ (lacht) Mein Highlight ist, dass Leute kommen, die ich hier noch nie gesehen habe. Die größeren Namen, die ich noch nach und nach dazufüge, sind gar nicht meine Highlights. Das sind eher Leute, die ich nicht kenne.


Haben Sie noch einen Traum-Gast?

Ich hatte mit Helge Schneider jetzt überlegt, ob wir nicht doch noch ein weiteres Konzert diese oder nächste Woche machen könnten. Das hat aber aus Termingründen nicht funktioniert. Aber Helge Schneider, Hagen Rether, das sind Leute, mit denen ich im Gespräch bin, aber die ich noch nicht in die Kleine Affäre kriegen konnte. Aber ich freue mich total auf alle, die jetzt kommen.

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