Gladbeck. Der bisher genannte Einzugstermin ins neue Seniorenheim ist gekippt. Die CDU Gladbeck verlangt Aufklärung. Es stellen sich viele Fragen. Was nun?

Warum tut sich nicht auf dem Baugebiet an der Horster Straße, Ecke Johannastraße in Gladbeck, auf dem eigentlich ein Pflegeheim entstehen sollte? Eigentlich. Denn der in Aussicht gestellte Bezugstermin lässt sich nicht halten. Die CDU hatte nachgehakt und im Ausschuss für Senioren, Soziales und Gesundheit Antworten erhofft. Doch daraus wurde nichts.

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Michael Dahmen, der als sachkundiger Bürger für die CDU im Fachausschuss sitzt, erinnerte an die „enthusiastische Darstellung“, die Stadtbaurat Volker Kreuzer im August 2022 gegeben hatte. Von einem „Einzug Ende 2024“ war die Rede. „Das kann man, glaube ich, nicht halten“, so der Christdemokrat, „es ist noch kein Stein bewegt worden.“

Vor zwei Jahren sei das Projekt sehr transparent vorgestellt worden, Architekt und Investor hätten Informationen gegeben. Im Gegensatz zum jetzigen Zeitpunkt.

Spärliche Information: Der Bauantrag für das Projekt ist eingereicht

Karsten Fuchte, Leiter des städtischen Amtes für Planen, Bauen und Umwelt, erklärte im Sozialausschuss: „In der öffentlichen Sitzung kann ich nur grobe Rahmenbedingungen nennen. Der Kontakt mit dem Träger ist nie abgebrochen, im Juli wurde der Bauantrag eingereicht. Das Projekt lebt weiter.“ Gegen Jahresende könne die Politik weitere Informationen bekommen. Auf Dahmens Nachfrage, ob denn die ursprünglichen Pläne abgewandelt worden seien, antwortete der städtische Experte: „Es gibt einige Änderungen im Laufe der Zeit.“

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Norbert Dyhringer (SPD) pflichtete Dahmen bei: „Wir fragen uns auch: Was ist daraus geworden?“ Der Christdemokrat ließ nicht locker: „Damals gab‘s einen Investor, aber keinen Betreiber.“ Wie sieht‘s denn zwei Jahre später damit aus? Auch dazu wollte sich die Verwaltung nicht äußern. „Der Investor muss sehen, dass er einen Betreiber findet“, unterstrich Dyhringer. Was die Finanzierung einer solchen Einrichtung angehe, gelte: „Der Investor will Rendite erzielen.“

„Der Investor muss sehen, dass er einen Betreiber findet.“

Norbert Dyhringer
SPD Gladbeck

Der CDU-Mann schlug eine Brücke: Man könne das Thema doch vielleicht im nicht öffentlichen Teil der nächsten Sozialausschuss-Sitzung behandeln... Das wäre im November. Dieser Vorschlag stieß auf allgemeine Zustimmung. Dyhringer resümierte, an diesem Beispiel lasse sich sehen: Man müsse vorsichtig sein mit der Ankündigung von (Fertigstellungs-) Terminen.

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Zugeknöpft reagierte auch Investorin Mareen Berlet (LGI-GmbH Münster) auf eine WAZ-Anfrage: „Ja, der Bauantrag ist eingereicht.“ Ansonsten wollte Berlet sich öffentlich nicht äußern. Das seinerzeit beauftragte Architekturbüro Maas & Partner, ebenfalls aus Münster, war trotz mehrfacher Versuche für eine Stellungnahme überhaupt nicht zu erreichen.

Michael Dahmen, CDU Gladbeck

„Es wäre fürchterlich, wenn das Projekt stirbt.“

Michael Dahmen

„Wir haben die Vermutung, dass bei diesem Projekt irgendetwas nicht stimmt“, sagte Dahmen gegenüber der WAZ. Da er im Stadtsüden wohnt, sehe er jeden Tag das vorgesehene Areal, auf dem sich nichts tut. Wieso werde erst jetzt, nach zwei Jahren, der Bauantrag eingereicht? „Der Anstieg der Baukosten ist das Übliche, was wir immer hören.“

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Die CDU habe geglaubt, „dass wir bekommen, was wir brauchen. Aber es passiert nichts. Ich glaube, da stimmt etwas nicht“. Die damalige Euphorie sei gemauerten Aussagen gewichen. Ob die Seniorenheim-Pläne überhaupt noch umgesetzt werden? Michael Dahmen meint: „Es wäre fürchterlich, wenn das Projekt stirbt. Es gibt in Gladbeck Wartelisten für Interessierte, die einen Heimplatz brauchen.“

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