Gladbeck. Wer sein Auto an- oder abmelden möchte, braucht oft Geduld. Viele Termine beim Straßenverkehrsamt verfallen. Indes gibt es immer mehr Fahrzeuge.
In der Zulassungsstelle des Kreises Recklinghausen sind Termine auch zu Beginn des dritten Corona-Jahres knapp. Wer am Dienstag (11. Januar) über das Online-Portal der Kreisverwaltung einen Termin buchen wollte, wurde auf den 24. Januar verwiesen. Frühestens dann gibt es auch für Menschen aus Gladbeck noch Gelegenheit, sein Fahrzeug an- oder umzumelden. Reine Abmeldungen („Außerbetriebsetzung“) sind hingegen ohne Termin an einem Schnellschalter möglich.
Nach Angaben der Kreisverwaltung werden momentan zwischen 800 und 1000 Termine wöchentlich für die zentrale Zulassungsstelle an der Stettiner Straße in Marl vergeben. Die Termine für Privatkunden werden immer für 14 Tage im Voraus eingestellt. „Je nach Personalsituation können tagesaktuell morgens jedoch weitere Kontingente freigegeben werden“, berichtet Kreissprecherin Svenja Küchmeister. Es lohnt sich für Interessierte also möglicherweise, zwischendurch auf dem Portal nachzuschauen. Zum Vergleich: 2019, als alles noch normal lief, kamen jede Woche 2250 Kfz-Besitzer in der Zulassungsstelle zum Zuge – also mehr als doppelt so viele wie zum jetzigen Zeitpunkt.
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Am Schnellschalter werden Kunden ohne Termin bedient
Um die Corona-Ansteckungsgefahr zu reduzieren, ist die Zahl der Besucher in der Zulassungsstelle begrenzt. Nur mit einem Termin haben Kunden Zutritt zum Gebäude an der Stettiner Straße in Marl. Termine können entweder online über die Homepage der Kreisverwaltung (www.kreis-re.de) oder telefonisch (02361/53-7777) gebucht werden. Eine Ausnahme sind die beiden „Schnellschalter“. Spontankunden können dort ohne Terminvereinbarung ihr Fahrzeug abmelden, ein Kennzeichen bei Beschädigung neu siegeln oder ihre Adresse ändern lassen, wenn sie innerhalb des Kreises umgezogen sind. Etwa 350 Vorgänge dieser Art werden nach Angaben der Verwaltung an den Schnellschaltern wöchentlich abgewickelt. Für alle Kunden gilt grundsätzlich die 3G-Regel.
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Im Vergleich zum ersten Jahr der Pandemie, als die Zulassungsstelle für Privatleute zeitweise komplett geschlossen war, oder Kunden bis zu vier Wochen auf einen Termin warten mussten, hat sich die Lage am Straßenverkehrsamt sogar einigermaßen entspannt. Allerdings könnte es deutlich mehr tagesaktuelle Terminangebote geben, wenn die Bürger Buchungen, die sie nicht wahrnehmen können oder wollen, konsequent stornieren würden. Andere Absagen erfolgen so kurzfristig, dass die Termine ebenfalls nicht mehr neu vergeben werden können. Auf diese Weise gehen wenigstens zehn Prozent der Kapazitäten verloren.
24.859 Fahrzeuge mit einem GLA-Kennzeichen
In Gladbeck sind zum Stichtag 1. Januar 2022 insgesamt 50.161 Fahrzeuge zugelassen. 2021 waren es noch 49.629. Die meisten der aktuell zugelassenen Fahrzeuge sind Pkw (40.658). Außerdem zugelassen sind 3677 Krafträder, 3270 Kfz-Anhänger, 2069 Lkw, 185 Zugmaschinen und 41 Kraftomnibusse. Unter „Sonstige“ fallen 261 Fahrzeuge.Außerdem gibt es 24.859 Fahrzeuge mit einem GLA-Kennzeichen – wobei diese nicht nur von Gladbeckern genutzt, sondern von jedem im Kreis Recklinghausen beantragt und ggf. auch bei Umzug mitgenommen werden können, so Kreissprecherin Lena Heimers.
Dass Bürger ihre Termine verstreichen lassen, liegt nach den Erfahrungen des Straßenverkehrsamtes daran, dass ihre Unterlagen noch unvollständig sind oder sie einen früheren Termin ergattern konnten. „Häufig sind auch gleich mehrere Termine gebucht worden“, berichtet Svenja Küchmeister.
Die Zahl der Fahrzeuge im Kreis Recklinghausen ist gewachsen
Obwohl das Terminangebot für Privatkunden begrenzt ist, wurden im abgelaufenen Jahr rund 188.500 Zulassungsvorgänge im Straßenverkehrsamt abgewickelt. Das sind nur rund 27.000 weniger als 2019, im Jahr vor Corona. Nach wie vor wird ein großer Teil der Anträge über Zulassungsdienste abgewickelt.
Unterdessen ist der Fahrzeugbestand im Kreis Recklinghausen (615.000 Einwohner) weiter gewachsen. Zum Stichtag 1. Januar 2022 hat die Kreisverwaltung 464.606 zugelassene Fahrzeuge registriert, 4219 mehr als ein Jahr zuvor. Auf Personenkraftwagen entfällt dabei ein Anteil von 77,5 Prozent.