Gladbeck. Die Polizei Recklinghausen registrierte 2021 in Gladbeck & Co. rund 3000 Verstöße gegen das Handy-Verbot am Steuer. Eine große Gefahr lauert da.
Rund 3000 Verstöße gegen das Handy-Verbot am Steuer pro Jahr allein im Zuständigkeitsgebiet des Polizeipräsidiums Recklinghausen mit Gladbeck: Diese Zahl lässt laut Polizeidirektor Martin Kirchner darauf schließen, dass die Problematik noch „keine richtige Akzeptanz“ in der Öffentlichkeit erreicht habe. Der Experte geht sogar von einer hohen Dunkelziffer aus.
„Es muss ganz klar sein, dass eine Handy-Nutzung ohne Freisprechanlage im Auto eine große Gefahr bedeutet“, sagt Kirchner mit Nachdruck. Er rechnet vor: „Ein nur zweisekündiger Blick aufs Display bei 50 Stundenkilometern bedeutet, dass das Auto in dieser Zeit etwa 30 Meter zurücklegt.“
Polizeidirektor: „Bei ganz schweren Verkehrsunfällen stellen wir das Handy zur Auswertung sicher“
Eine Strecke, auf der viel Unheil passieren kann. Aufgrund der Ablenkung können Hindernisse oder Menschen unter Umständen nicht rechtzeitig wahrgenommen werden. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen warnt vor diesem „gefährlichen Blindflug“. Der Fachmann der Polizei erklärt: „Bei ganz schweren Verkehrsunfällen mit Verletzten oder gar Toten stellen wir das Handy zur Auswertung sicher.“ Es werde analysiert, ob und inwieweit die Nutzung der Smartphones am Hergang eine Rolle spielte.
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Ganz genau waren es im Jahr 2021 insgesamt 2895 Menschen am Lenkrad, die während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung telefonierten oder sich anderweitig mit ihrem Smartphone beschäftigten. Zum Vergleich: 2020 „schnappte“ die Polizei 2586 „Handy-Sünder“, 3102 im Jahr 2019.
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Polizeidirektor Kirchner: „Es gilt weiterhin, das Bewusstsein von Autofahrerinnen und Autofahrern dafür zu schärfen, wie gefährlich es ist, während der Fahrt aufs Smartphone zu schauen, Kurznachrichten zu schreiben oder ohne Freisprecheinrichtung zu telefonieren.“ Derartige Verstöße „bleiben daher im Fokus unserer Verkehrssicherheitsarbeit“.