Gladbeck. Bei schweren Verkehrsunfällen oder Unfallfluchten kommt die Ermittlungsgruppe Verkehr zum Einsatz – auch in Gladbeck. So gehen die Experten vor.

An einer großen Kreuzung sind mehrere Fahrzeuge zusammengestoßen. Mindestens vier Menschen wurden schwer verletzt, einer sogar lebensgefährlich: In einem solchen Fall sind immer auch die Experten der Unfallaufnahme mit vor Ort. Im auch für Gladbeck zuständigen Polizeipräsidium Recklinghausen ist das Aufgabe der EGV – der Ermittlungsgruppe Verkehr.

Die Ermittlungsgruppe Verkehr setzt Drohnen und spezielle Fahrzeuge ein

Mit speziellen Fahrzeugen, Drohnen und moderner Technik zum Auslesen digitaler Spuren sollen schwerste Unfälle künftig besser und einheitlicher aufgenommen werden. Dazu werden bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen ab September die landesweit ersten Verkehrsunfallaufnahmeteams, kurz VU-Teams, eingesetzt. „Im Polizeipräsidium Recklinghausen sind solche Experten schon länger im Einsatz“, so Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. „Nur der Name ist aktuell noch anders: Ermittlungsgruppe Verkehr - kurz: EGV. Die grundsätzliche Arbeit bleibt die gleiche, auch wenn im nächsten Jahr ein neuer Name davorsteht.“

Die Unfallaufnahmeteams kommen zum Einsatz, um einen Verkehrsunfall genau zu rekonstruieren. Dabei setzt die Polizei auf moderne Technik: Inzwischen gehören bei der Sicherung der Spuren auch Drohnen und 3-D-Scanner zur Ausrüstung. Mit den dreidimensionalen Scannern können 360-Grad-Messungen durchgeführt werden. Und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Die Drohnen machen Übersichtsaufnahmen, die später auch vor Gericht wertvolle Beweise sein können, wenn es etwa darum geht, wo ein Zeuge stand oder ob eine Straße überhaupt einsehbar war. Außerdem geht die Arbeit vor Ort mit den Drohnen schneller, so dass auch Sperrungen am Unfallort frühzeitiger freigegeben werden können.

Auch bei einer Unfallflucht mit Verletzten kommt die Ermittlungsgruppe zum Einsatz

Die EGV fährt in der Regel bei Unfällen mit gravierenden Folgen zum Einsatzort, so zum Beispiel auch bei einer Unfallflucht mit Verletzten. Und das auch über die Kreisgrenzen hinweg: Wenn die Kollegen aus dem Kreis Coesfeld oder aus Gelsenkirchen in der Vergangenheit Unterstützung bei einer Unfallaufnahme benötigten, sind die Beamtinnen und Beamten der EGV auch dorthin gefahren. Und auch bei Unfällen nach verbotenen Kfz-Rennen mit Verletzten sollen die Experten der Unfallaufnahme künftig eingesetzt werden. „Die Ermittlungsgruppe Verkehr ist ein wichtiger und wertvoller Bestandteil im PP Recklinghausen. Dadurch werden auch die Polizistinnen und Polizisten im Streifendienst entlastet“, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. Künftig werden die Experten auch Unfälle auf Autobahnen aufnehmen. In der Vergangenheit war dafür die jeweilige Autobahnpolizei zuständig.

Mehr Nachrichten, Bilder und Videos aus Gladbeck finden Sie hier

Und folgen Sie der WAZ Gladbeck auch auf Facebook!