Gladbeck. Bergwerksdirektor Wilhelm Bellmann baute und führte die 1912 gestartete Zeche Zweckel in Gladbeck. Eine kleine Straße erinnert an ihn.

Sie zählt zu den kleinen und verborgenen Straßen der Stadt in Gladbeck: die Bellmannstraße in Zweckel, eine nur 120 Meter lange Sackgasse, die von der Uechtmannstraße, unmittelbar nach deren Beginn an der Frentroper Straße, abzweigt und direkt am Zweckeler Wald endet. Nur wenige Häuser säumen diese ruhige Anliegerstraße.

Die in unmittelbarer Nähe zur einstigen Zeche Zweckel um 1918 errichtete Straße erinnert an den Erbauer des Zweckeler Bergwerks, nämlich an Wilhelm Bellmann. Wann die Straße genau fertig gestellt wurde, ist unklar. Jedenfalls erhielt sie im November 1918 offiziell durch einen Beschluss der Gemeindegremien ihren Namen. Laut Stadtarchiv taucht die Straße erstmals in einem alten Stadtplan von 1920 auf, in einem von 1913 gibt es sie noch nicht.

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Die Schachtanlage Zweckel wurde zwischen 1908 und 1912 gebaut

Die Zeche Zweckel, hier der Eingang an der Uechtmannstraße, wurde zwischen 1908 und 1912 gebaut.
Die Zeche Zweckel, hier der Eingang an der Uechtmannstraße, wurde zwischen 1908 und 1912 gebaut. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Die Doppelschachtanlage wurde von 1908 bis 1912 erbaut, als sie die Förderung aufnahm. Erbauer und ihr erster Chef war Bergassessor Wilhelm Bellmann, der als königlicher Bergwerksdirektor fungierte. „Königlich“ deshalb, weil der preußische Staat, bis 1918 Monarchie, Eigentümer der Zeche war. Mit ihrer technischen Ausstattung gehörte sie zu den modernsten Bergwerken ihrer Zeit. 1928 wurde die Zeche Zweckel mit der Schwesterzeche Scholven fördertechnisch zusammengelegt. 1963 schloss Zweckel als erste Zeche in Gladbeck.

Verbunden mit dem Namen Bellmann ist die warme Solequelle des Bergwerk, die beim Abteufen des Schachtes 2 im Jahre 1911 entdeckt wurde und den Namen „Emmyshall“ erhielt. Nachdem Bergwerksdirektor Bellmann das Nutzungsrecht für diese Quelle beantragt und erhalten hatte, wurde ein Solebad, das Königliche Solbad Zweckel, gebaut. Die Quelle versorgte das Bad aus 413 Metern Tiefe mit 20 Grad warmer Sole. Zwischen 1928 und 1950 lockte es zahlreiche Badegäste nach Zweckel, viele erhielten medizinische Anwendungen. Das Bad war über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Nachdem die Quelle 1950 versiegt war, wurde das Bad geschlossen.

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